Skylark 4 - Die Skylark und der Kampf um die Galaxis
hinten, als die Eindringlinge erschienen waren, und sie hechteten sich in den Kampf.
Lotosblüte traf ihren Gegner mit der linken Schulter. Sie setzte das Bewegungsmoment ihres Körpers ein, wirbelte ihn herum und schmetterte ihr kleines, aber hartes Knie an eine Stelle, an der es besonders schmerzte. Als der Mann schmerzerfüllt zusammenklappte, legte sie ihm den linken Arm um den Kopf, packte ihr linkes Handgelenk mit der rechten Hand und drückte mit der vollen Kraft von Armen, Schultern, Torso und Beinen zu – und dem Mann wurde mit hörbarem Knacken das Genick gebrochen.
Shiro nahm sich seines Gegners mit ähnlicher Geschicklichkeit, Präzision und Geschwindigkeit an; und damit war der Angriff der Eindringlinge abgeschlagen.
Seaton reagierte einen Sekundenbruchteil langsamer als die Osnomer und die beiden Japaner. Er erkannte sofort, daß seine Freunde mit dem Problem allein fertig wurden, und stürzte an die Kontrollen. Eins war klar: Hinter diesem Angriff steckte Marc DuQuesne. Und die Konsequenz war ihm ebenso klar: Der Waffenstillstand war beendet. DuQuesne mußte vernichtet werden.
Aus diesem Grund überraschte ihn das nächste Ereignis besonders.
Laut gellten Alarmglocken durch das Schiff. Die Hand an die Kopfhaube gelegt, hielt Seaton inne. Es handelte sich um die dringliche Warnung, daß sie massiv angegriffen wurden – und zwar in einem Ausmaß, das sie nie für möglich gehalten hätten. Die schrille Warnung bedeutete, daß die Schutzschirme der Valeron dem heftigen Ansturm der gegnerischen Waffen nur noch Sekunden standhalten würden – nur noch wenige Sekunden!
»Los!« brüllte Seaton. »Zum Kontrollraum!« Seine Worte gingen natürlich im allgemeinen Lärm unter, doch seine Reaktion war ohnehin nur ein Reflex gewesen. Gleichzeitig aktivierte er Energiestrahlen, die die acht Menschen durch die Alarmschleusen transportierten, die sich vor ihnen öffneten und hinter ihnen wieder zuknallten. Sekundenbruchteile später befanden sie sich in der nüchtern-grauen Kammer vor dem gewaltigen Großgehirn.
Seaton steckte den Kopf in die Hauptkontrollen und gab Gedankenbefehle ... und während er mit bleichem, angespanntem Gesicht dasaß, entstand ein gewaltiges Inosongebilde um das Großgehirn und die anderen absolut lebenswichtigen Teile im Kern der Miniwelt. Dieses Gebilde wurde von den stärksten Schutzschirmen eingehüllt, die die riesigen Maschinen der Valeron hervorzubringen vermochten.
Nach einigen Minuten verzweifelter Arbeit seufzte Seaton laut und versuchte zu lächeln. »Wir können den Gegner aufhalten und ihm entwischen«, sagte er. »Aber ich kann nichts dagegen tun, daß er uns ziemlich ramponiert, ehe ich genug Energie übrig habe, um abzuhauen.«
Seine Worte entsprachen der Wahrheit. Der Angriff war so unglaublich heftig gewesen, daß Seaton die vollen Kräfte der Valeron mobilisieren mußte, um ihm zu begegnen – und diese Energie war dazu bestimmt gewesen, eine Oberfläche von gut drei Millionen Quadratkilometern zu schützen, die zuletzt auf weniger als dreißigtausend Quadratkilometer zusammengeschmolzen war.
»Aber was war denn das, Dick?« fragte Dorothy verzweifelt.
»Keine Ahnung. Aber du merkst sicher, daß es sich hier um zwei getrennte Angriffe handelte, die nichts miteinander zu tun hatten, nicht wahr?«
»Also ich ... ich glaube, ich weiß noch gar nichts.«
»Die Waffen waren Colts«, sagte Seaton. »45er, made in USA. Dieser Teil war also DuQuesnes Werk. Er wollte und will die Valeron . Die Super-Superwaffen kamen aber aus einer völlig anderen Ecke – darauf wette ich mein Leben. Kein bewegliches Schiff hätte einen solchen Angriff einleiten können, ganz zu schweigen von DuQuesnes Capital D! Da erhebt sich also die Frage ...«
»Moment mal, Dick!« unterbrach ihn Crane. »Selbst wenn wir an einen so ungewöhnlichen Zufall wie zwei separate Angriffe fast zu gleicher Zeit glauben wollen ...«
»Zufall – ach was!« rief Seaton. »So etwas gibt es nicht! Und warum sollen wir Unmögliches postulieren, wenn wir Blackie DuQuesne haben? Er hat mich wieder mal reingelegt – das ist so sicher wie das Höllenfeuer, darauf kannst du deinen letzten Dollar verwetten! Aber diesmal hat er sich selbst hereingelegt!«
»Was meinst du damit, Dick?« fragte Dorothy. »Wie ist das möglich?«
»Ganz klar – liegt ja förmlich auf der Hand! Er hat irgendwo erfahren – wahrscheinlich von Klazmon –, daß die Galaxis DW-427-LU vor uns voller gefährlicher Intelligenzen
Weitere Kostenlose Bücher