Skylark 4 - Die Skylark und der Kampf um die Galaxis
Davon hat er uns nichts erzählt. Natürlich. Und ich habe mich wie ein Unschuldslamm hereinlegen lassen. Ich habe zwar ein paar Vorahnungen, aber du bist hier der Denker, Martin – also gib uns mal eine Analyse.«
Crane kam der Bitte nach, wobei er die wesentlichen Punkte streifte. Er schloß mit den Worten: »Da der Raumabschnitt, den uns DuQuesne projiziert hat, richtig war, stimmte auch der Kurs. Abgesehen davon, daß er wichtige Informationen zurückhielt, hat uns DuQuesne über einen oder zwei Punkte belogen: Über die Stelle, an der das Signal empfangen wurde, und über die Richtung, aus der es kam.«
»Nun, das können wir leicht nachprüfen«, sagte Dorothy. »Ihr habt doch ein Gerät, mit dem sich Lichtwellen einfangen lassen, so daß man genau feststellen kann, was vor vielen Jahren passiert ist. Oder funktioniert das auf diese Entfernung nicht?«
Seaton nickte. »Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert. Dunark?«
»Ich schlage vor, daß wir DuQuesne verfolgen!« sagte der Osnomer heftig. »Wir sollten ihn fangen und ihn und seine Capital D aus dem All blasen!«
Seaton schüttelte den Kopf. »Dem kann ich nicht zustimmen – im Augenblick jedenfalls nicht. Nachdem sein neuester Mordversuch fehlgeschlagen ist, hat er keine große Bedeutung mehr für uns. Ich habe nämlich den zweiten Punkt noch nicht erwähnt. Es geht um die Frage, wer hinter diesem massiven Angriff steht. Als ich schließlich alles im Griff hatte und einen Gegenschlag landen konnte, bin ich dem Schuß gefolgt. Die Burschen haben gehörig etwas einstecken müssen, das könnt ihr mir glauben! Und zwar so sehr, daß ich in der Verwirrung ziemlich viele Informationen sammeln konnte. Es handelt sich um die Chloraner. Ob es sich um die Wesen von Chlora handelt, ist nicht feststellbar jedenfalls ist die Ähnlichkeit sehr groß. Wenn es überhaupt Unterschiede gibt, sind sie unerheblich.«
»Chloraner!« riefen Dorothy und Margaret wie aus einem Munde, und fünf Menschen dachten ahnungsvoll an die schreckliche Rasse amöbischer Monstren, die in einer Chlorgasatmosphäre lebten und es sich zur Aufgabe gemacht hatten, die Menschheit auf allen erreichbaren Planeten zu vernichten. Die fünf erinnerten sich noch lebhaft an die Brutalität, mit der eine chloranische Rasse den Planeten Valeron angegriffen hatte, in dessen Nähe die Valeron entstanden war und dessen Namen sie trug. Sie erinnerten sich an die Mühe, mit der die Chloraner besiegt worden waren. Sie wußten auch, daß die Chloraner dabei nicht getötet worden waren. Die Skylarker hatten den Planeten Chlora in einen Zeitstillstand gestürzt und ihn in sein Heimatsystem zurückgeschickt – eine Reise, die gut vierhundert Jahre dauern mochte. Aus diesem System hatte sich Chlora nach einer Fast-Kollision zweier Sonnen gewaltsam gelöst. Die Skylarker hätten Chlora mühelos vernichten können, und die männlichen Angehörigen der Gruppe hätten es wohl auch getan, aber Dorothy und Margaret und die im Grunde sanftmütigen Valeroner hatten sich gegen einen Rassenmord ausgesprochen.
Dorothy unterbrach das kurze Schweigen. »Aber wie ist das möglich, Dick?« fragte sie. »Hier draußen? Aber wenn wir Menschen so häufig vertreten sind ...« Sie stockte.
»Aber natürlich«, sagte Seaton mürrisch. »Warum nicht? Warum sollte ihre Art nicht ebenso weit verbreitet sein wie die humanoiden Rassen? Oder vielleicht noch mehr, wenn sie genügend Völker unserer Art getötet haben? Und warum sollten sie nicht klüger sein als die anderen, die wir besiegen konnten? Seht doch, wieviel wir in wenigen Monaten dazugelernt haben!«
Nun trat ein noch längeres Schweigen ein, das schließlich von Seaton gebrochen wurde. »Also, zwei Dinge sind klar. Diese Wesen sind unheilbar antisozial und sind im Augenblick weitaus besser gerüstet als wir. Und zwar sind sie soviel stärker als wir, daß wir gar nichts unternehmen können, bis wir uns nicht umfangreiche neue Daten beschafft haben. Dazu muß die Wissenschaft Norlamins herangezogen werden, die uns ausrüsten muß. Und die Norlaminer können nicht blind arbeiten. Wir alle wissen genug über die Chloraner, um zu erkennen, daß wir auf Distanz kein Quentchen Information aus ihnen herausholen können. Und bei der ersten Berührung eines Taststrahls hoher Ordnung ziehen sie uns den Hut über die Ohren ... und dann heißt es Adieu. Aber uns stehen immerhin noch andere Mittel zur Verfügung.«
Und er blickte auf einen Monitor, der seit einigen Minuten einen
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