Skylark 4 - Die Skylark und der Kampf um die Galaxis
Minuten.
»Sy-By, zwei weitere verräterische Offiziere«, sagte er und nannte zwei Namen. »Anschließend kommen Sie bitte mit einigen Männern zu mir, die Sie für vertrauenswürdig halten. Wir testen sie, um sicherzugehen. Für die Männer habe ich dann eine Liste von weiteren Leuten, die zu verhaften sind.«
Die Säuberungsaktionen Prenks hatten begonnen.
Von den über fünftausend Fenachronern, die in Sleemets Flaggschiff überlebt hatten, waren rund siebenhundert gestorben – und es starben laufend mehr.
Nicht, daß die Llurdi sie körperlich mißhandelten. Andererseits waren sie auch nicht freundlich zu den Fenachronern, sondern behandelten sie mit geradezu beleidigender Gleichgültigkeit – eine schlimme Strafe für die empfindlichen Gefangenen. Die Llurdi hielten ihr Verhalten für logisch. Die Umgebung war hundertprozentig den Lebensbedingungen auf der Heimatwelt der Fenachroner nachgestaltet. Was konnte man mehr verlangen? Nichts!
Die Llurdi bemerkten natürlich die geistigen Probleme der Fenachroner und registrierten ihre Gefühle durchaus zutreffend, doch ohne selbst emotionell darauf einzugehen. Emotionen galten bei ihnen als unlogisch oder krankhaft oder beides.
Für die unlogischen Fenachroner jedoch war die Situation physisch, geistig, intellektuell und psychologisch unerträglich – eine Situation, auf die sie sich einfach nicht einstellen konnten.
Diese Lage widersprach so völlig ihrem angeborenen Empfinden, daß sie die führende Rasse des Universums waren, daß sie keinen Ausweg mehr wußten. Am schlimmsten fanden sie es, daß sie nicht wie ein Gegner behandelt wurden, nicht als Gefahr oder Bedrohung, nicht einmal als intelligente Wesen, deren Kenntnisse und Fähigkeiten anerkannt werden mußten. Natürlich wurde dies alles von den Llurdi registriert, doch für sie waren die Fenachroner nicht mehr und auch nicht weniger interessant als Vögel oder Pflanzen.
Sleemet, der wohl der stolzeste und halsstarrigste der Gruppe gewesen war, vermochte die Behandlung nicht lange zu ertragen; doch er beugte sich nicht. So verlor er schnell jede Hoffnung und stand bald kurz vor dem Zusammenbruch.
Er hörte auf zu essen, was die Llurdi nicht im geringsten kümmerte. Warum auch? Sie waren weder zimperlich noch human, weder grausam noch rachsüchtig. Die Tatsache, daß bestimmte Wesen unter bestimmten Bedingungen keine Nahrung mehr zu sich nahmen, war etwas, das man registrieren mußte, aber darüber hinaus ohne Belang.
Aber da Sleemet für einen Fenachroner ziemlich groß und kräftig gewesen war, brauchte er lange zum Sterben. Und als er schwächer wurde, als sich die Bindung zwischen Körper und Geist immer mehr lockerte, sank er immer tiefer in die Jugend seiner Rasse zurück.
Immer tiefer in die rassische Kindheit der Fenachroner, in die Zeit, da seine Vorfahren lebendiges Fleisch aßen und sich miteinander durch Knurrlaute und Gebärden, aber zumeist durch eine rein geistige Gabe verständigten, die sich später zur Kraft der Augenhypnose entwickeln sollte.
Sleemet war sich seiner Umgebung kaum noch bewußt, doch er ahnte, daß der Tod sehr nahe war, als er halb unbewußt das uralte fenachronische Geistessignal des Sterbens auszustrahlen begann.
Marc C. DuQuesne wußte weitaus mehr über die Fenachroner als jeder andere Mensch, einschließlich Richard Seaton. Er und Seaton waren wohl bisher die einzigen, die in geistigem Kontakt mit Fenachronern gestanden und diese Begegnung lebendig überstanden hatten; aber DuQuesne hatte über einen Gedankenhelm eingehend mit einem Fenachroner in Verbindung gestanden – viel länger, viel intensiver und mit größerem Interesse als Seaton. Der Grund lag in dem großen Charakterunterschied zwischen den beiden Männern.
Seaton hatte ein Kriegsschiff der Fenachroner ausgeschaltet und den Kapitän mit Energiestrahlen an die Wand gefesselt, bis er sich kaum noch zu bewegen vermochte. Durch Gedankenhelme hatte er sich dann die Kenntnisse des Kapitäns angeeignet, die er haben wollte. Dabei war er sehr vorsichtig mit dem fremdartigen Gehirn umgegangen. Er hatte ihm nur gewisse Teile des Wissens entnommen, und hatte es vermieden, sich mit dem Gehirn des Monstrums direkt einzulassen.
Als DuQuesne jedoch Gelegenheit bekam, einen Navigationsingenieur dieser Rasse zu untersuchen, war er nicht so zurückhaltend gewesen – weil er vielleicht unbewußt gewisse Eigenheiten des fenachronischen Charakters bewundert hatte. Jedenfalls hatte er sich praktisch Zelle
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