Skywalkers Rückkehr
triumphierend zurück. Sie griff in ihren Overall, zog ein Päckchen Isolierstoff heraus und entrollte es auf dem Tisch. Es enthielt ein winziges Metallkästchen. Mit dem Nagel ihres rechten kleinen Fingers drehte sie mehrmals am Miniaturschloß. Der winzige Deckel klappte auf.
Luke und Leia beugten sich darüber.
Was sie sahen, war ein Splitter wie von rotem Glas, der sanft leuchtete. Die Farbe war satter und voller als von rotem Korund. Sie besaß einen glasigen Glanz, der dem von kristallisiertem Honig glich.
»Nun«, sagte Halla nach einer langen Pause, »seid ihr jetzt davon überzeugt, daß ich die Wahrheit sage?«
Die Prinzessin, immer noch skeptisch, lehnte sich zurück und sah Halla von der Seite an.
»Ein kleines Stück leuchtendes Glas oder Kunststoff, oder ein gewöhnliches Silikat, bearbeitet, damit es leuchtet. Das soll ich als Beweis ansehen?«
»Das ist ein Splitter vom Kaiburr-Kristall selbst!« betonte Halla, empört über ihre Ungläubigkeit.
»Aber gewiß«, sagte die Prinzessin. »Wo haben Sie es her?«
»Von einem Grünen, für eine Flasche Schnaps.«
Leia sah sie gequält an.
»Sie wollen uns also einreden, daß einer von den primitiven, abergläubischen Einheimischen sich von einem Splitter des halblegendären Edelsteins trennt, der noch dazu aus einem seiner Tempel stammt, wenn er dafür eine schäbige Flasche Alkohol bekommt?«
»Es war nicht der Tempel seines Vorfahren oder Gottes«, gab Halla verächtlich zurück. »Und selbst wenn, dann würde es auch keine Rolle spielen. Seht euch diese armseligen Wesen doch an.« Sie zeigte auf die gedemütigten, am Boden kriechenden Bettler, die bei den Gästen zu jeder erniedrigenden Handlung bereit waren, wenn sie dafür einen Schluck Alkohol bekamen. »Sie tun alles für einen Schluck Schnaps, außer vielleicht, sich selbst umzubringen. Sie leisten tagelang für ein Glas die schwersten Arbeiten.«
»Vielleicht haben Sie recht«, sagte Leia unbehaglich. »Das könnte unter Umständen ein Stück von dem Stein sein, den Sie meinen. Ich verstehe aber immer noch nicht, warum Sie ihn so dringend suchen, vor allem, wenn Sie behaupten, daß der Verkaufswert Sie gar nicht interessiert.«
»Ihr begreift immer noch nicht, wie?« murmelte Halla. Sie wandte sich Luke zu. »Berühren Sie den Splitter.«
Luke zögerte, während sein Blick zwischen Leia und Halla hin- und herging. Halla nahm den Splitter aus dem Kästchen und hielt ihn ihm auf der Hand hin.
»Er ist nicht heiß, sehen Sie. Los, berühren Sie ihn, damit Sie daran glauben. Haben Sie Angst?« Luke zögerte immer noch.
»Ich berühre ihn«, sagte die Prinzessin und streckte den Finger aus, aber Halla zog ihre Hand sofort zurück.
»Nein. Das ist nichts für Sie. Ihn zu berühren, würde Ihnen gar nichts beweisen.« Sie hielt Luke wieder ihre Hand hin. »Nur zu, mein Junge. Es tut nicht weh.«
Luke befeuchtete die Unterlippe und streckte vorsichtig den Finger nach dem Splitter aus. Berührte ihn.
Er fühlte sich genauso an, wie er aussah, wie ein Stück leuchtendes, nicht erwärmtes Glas. Aber die Empfindungen, die ihn durchströmten, stammten nicht von seinem Finger, wurden nicht durch die Nervenenden in seiner Haut übertragen. Er zog den Arm ruckartig zurück, als habe er an eine elektrische Leitung gegriffen.
»Luke, was ist?« rief die Prinzessin besorgt. Sie starrte Halla vorwurfsvoll an. »Sie haben ihm weh getan!«
»Nein, Schätzchen, das habe ich nicht. Er ist genauso erschreckt und schockiert und überrascht wie ich, als ich das erstemal den Kristall berührt habe.«
Leia sah Luke ins Gesicht.
»Was haben Sie gefühlt?«
»Ich... habe gar nichts gefühlt«, erwiderte er leise, nun völlig von der Aufrichtigkeit der alten Frau überzeugt. »Ich habe etwas erlebt. Das hier«, und er deutete auf den Splitter roten Minerals, »steigert die Wahrnehmung der Macht. Es vergrößert und macht klarer... im Verhältnis zu seiner Größe und Dichte, vermute ich.« Er starrte Halla lange an. »Jemand, der den ganzen Kristall besäße, wenn er viel größer ist als dieser Splitter, hätte die Macht so in seiner Gewalt, daß er nahezu alles erreichen könnte, wirklich alles.«
»Das glaube ich auch«, sagte Halla. Sie legte den Splitter in das Kästchen zurück, klappte den Deckel zu und wickelte den Behälter wieder in den weichen Stoff. Sie gab Luke das Päckchen. »Um Ihnen zu zeigen, daß ich meine, was ich sage, sollen Sie ihn behalten. Nur zu, nehmen Sie ihn.« Luke griff
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