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SLAM (German Edition)

SLAM (German Edition)

Titel: SLAM (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Akif Pirincci
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gleichzeitig die T üren aufgingen. Aus ihnen stürmten unzählige der stählernen Hundebestien auf zwei Beinen hervor u nd sahen sich witternd um. Er stand da wie auf dem Präsentierteller und wollte sich schon fallen lassen, um ihren Blicken zu entgehen, doch zu spät: Nacheinander glommen immer mehr rote, direkt auf ihn gerichtete Augenpaare auf und die Untiere begannen, üb er die Stege auf ihn zuzuhasten . Die Füße der Bestien erzeugten ein bedrohlich ansteigendes Getrampel . Es untermalte das Bersten der Kokons und ließ die Brücke vibrieren.
    Karims Blick zuckte auf der Suche nach einer Fluchtmöglichkeit hektisch hin und her, seine Muskeln machten sich bereit, ihn sofort losstürmen zu lassen, und in Gedanken suchte er fieberhaft nac h einem Ausweg. Er konnte nicht bis ans gegenüberliegende Ende der überdimensionalen Kugel sehen, doch wahrscheinlich waren auch dort die Tore für die Schergen von HAVVA2 geöf fnet worden. E r war umzingelt, und die Schlinge zog sich zu.
    Wieder über die Riesenquallen!, rief eine Stimme in seinem Kopf, doch Karim ignorierte sie. Schon während der letzten Sekunden hatte er die Reaktionen seines Körpers und seines Geistes halb interessiert, halb spöttisch beobachtet. Das war die Verhaltensweise des alten Karim, des schwachen. Doch der neue Karim, der göttlich e, war eines solchen Verhaltens unwürdig. Er würde nicht länger vor seinen Feinden davonlaufen, sondern sich ihnen stellen wie ein echter Bey! Er umgriff den Stab in seiner Hand fester und schaltete ihn ein. Das Brummen ertönte und an den Enden zuckten die elektrischen Ladungen.
    Der Strom der metallenen Hunde riss nicht ab; noch immer ergossen sie sich aus den Türen und fluteten die Stege. E s mussten Hunderte sein, möglicherweise Tausende! Karim vernahm über das Getrampel hinweg ihr vorfreudig erregtes Knurren. Der Stab fühlte sich gu t an in seiner Hand. Er vollführte mit ihm einen Streich durch die Luft, weniger wie mit eine r Waffe, als vielmehr wie mit ein em Teil seines Körpers.
    Dann sah er zu der Tür, durch die er gekommen war. Er ging den Bestien, die ihm nun auf diesem Weg folgten, en t gegen. Die anderen würden etwas Zeit brauchen, um ihn über die Plattform zu erreichen, und so konnte er es vorerst vermeiden, von zwei Seiten gleichzeitig in die Mangel g enommen zu werden. Während er ruhig dahinschritt, musterte er seine Gegner. Was waren das im Grunde doch für armselige Blechkreaturen, die sich ihm da im Pulk auf dem schmalen Steg entgegenwarfen: Sie versuchten, sich gegenseitig aus dem Weg zu drängen und zu überholen, ih re Körper schabten aneinander, weiter hinten verlor sogar einer den Halt , brach durch das Geländer und stürzte jaulend abwärts. Alles b emitleidenswerte Roboter in künstlicher Ekstase, mit fanatisch leuchtenden Augen, sich in programmierter Gier öffnende n und schließende n Kiefern und stumpfem Gebrüll.
    Knurr end hetzten sie über die Brücke. Karim hörte ihr Schnarren auf dem stählernen Untergrund, das Vibrieren unzähliger Klauen übertrug sic h auf den Steg und gelangte zu ihm, lange bevor die erste Bestie in seine Nähe kam. In seinen Händen wog er den Kampfstab, seine Sinne schärften sich und sein Atem wurde ruhig. Alle Aufregung wich schlagartig von ihm und wurde ersetzt durch Wachsamkeit. Eine Welle von Energie u nd Zuversicht durchströmte ihn.
    Mit einer schellen Drehung um seine eigene Achse schätzte er ab, welche der Bestien ihn zuerst erreichen würde. Ohne sich dessen bewusst zu sein, setzte er einen Fuß vor den anderen, verlagerte sein Gewicht nach hinten und starrte dem r oten Glühen der Augen entgegen.
    Die erste Kreatur setzte zum Sprung an; Karim ging instinktiv in die Knie und riss den Stab nach oben. Aus dessen Ende schossen weiße Funken und sprangen auf den Körper des Aggressors über. Ein wütendes Heulen war zu hören , und der Leib der Metallkreatur glühte auf, bevor sie erschlaffend über seinen Kopf auf einen der weiteren Angreifer zusegelte. Scheppernd schlug ihr Körper auf den Steg und rutschte mit einem schrillen Kreischen in die Gruppe der Monster, die sich ihm von hinten näherte.
    Wie eine Sense ließ Karim den Stab herabsausen und traf auf gefletschte Zähne. D ie Bestie taumelte einen Moment. D iese Zeit reichte ihm, um ihr mit der Spitze der Lanze von oben den Schädel zu zertrümmern. Unablässig stürzten weitere Kreaturen ins Innere der Kugel, die Stege waren zum Bersten gefüllt mit geifernden Mäulern und

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