SLAM (German Edition)
scherenartigen Gliedern .
In seinem Augenwinkel blitzte es auf. Eine glänze nde Gestalt erhob sich hinter ihm . Ihre Klauen waren ausgefahren, bereit, si ch in sein Fleisch zu bohren. Pfeilschnell warf er sich herum und versenkte das glühende Ende des Speeres in den Brustkorb der Bestie. Wie Spinnfäden flimmerten kleine Lichtblitze über ihre Oberfläche und das infernalische Leuchten der Augen wurde schwächer . Karim trieb seine Lanze tiefer in die sterbende Kreatur und schleuderte sie mit einem schier übermenschlichen Kraftakt den nächsten Metallmonstern entgegen. Kreischend verschwanden D utzende stählerner Leiber in der Tiefe.
Jetzt gab er der Energie seiner Waffe freien Lauf. Einem wirbelnden Derwisch gleich ließ er den Stab wi eder und wieder um sich kreisen. B laue und weiße Funken stoben in alle Richtungen, sprangen auf schimmernde Körper über und zogen eine Schneise aus grellem Licht und sengender Hitze dur ch die Reihen seiner Angreifer. Tropfender Stahl und der durchdringende Geruch von Ozon erfüllten die Luft. Ein Schatten raste von oben auf ihn zu. Mit einem erschreckten Keuchen wich Karim im letzten Moment einem herabfallenden Frauenkörper aus, der mit einem dumpfen Laut vor ihm aufschlug. Arme und Beine der hochschwangeren Frau waren unnatürlich verdreht, i hre toten Augen verschwanden hinter einem Schleier von Blut und grauer Gehirnmasse.
Flammender Schmerz durchfuhr ihn. Er ließ den Stab an seinem Bein vorbei auf eine Bestie schnellen, die ihre sch arfen Klauen in seine Wade gebohrt h atte. Der Schmerz löste einen Adrenalinstoß in seinem Körper aus. D er Leib der Metallkreatur zerbarst unter den harten Schlägen seiner entfesselten Wut, ihre Einzelteile schlitt erten in alle Richtungen davon.
Zwei Angreifer hatten gleichzeitig zum Sprung angesetzt und flogen auf ihn zu. Karim warf sich auf den Rücken , rollte zur Seite. Die Metallmonster krachten rasselnd aufeinander und fielen zu Boden. Mit unglaub licher Geschwindigkeit war er über ihnen . Er trieb seine Waffe mit einem gewa ltigen Stoß durch beide Körper.
Schweiß rann über seine Haut, der metallische Geschmack von Blut breitete sich in seinem Mund aus. Wie ein Berserker schwang er seine Waffe, stieß Angreifer um Angreifer zurück, spießte sie auf und schleuderte sie in die Tiefe. Seine Arme waren übersä t mit Metallsplittern der sterbenden Kreaturen, er stand knietief in den Resten des Gemetzels , und immer noch mehr der Hundebestien strömten durch die Eingänge auf ihn zu.
Die Spitze seiner Lanze glühte hell auf, als er sie mit raschen Stößen um sich schwang. Als Antwort erklang erneut ein Jaulen sowie ein metallisches Scheppern und Kreischen. Am Rand seines Gesichtsfeldes sah er indes weiterhin unablässig die Frauenkörper in den Tod fallen. Er beschleunigte seine Bewegungen und pflügte sich durch die Masse der silbernen Leiber, die sich mit gefletschten Zähnen vor ihm drängten.
Längst hatte er auf gehört, sich nur zu verteidigen. E r wartete nicht mehr, bis er angegriffen wurde, sondern stürmte auf die barbarische Meute zu und schlachtete sich durch ihre Reihen. Das Blut kochte in seinen Adern, seine Instinkte waren erwacht und trie ben ihn vorwärts, eine gnad enlose, tödliche Waffe. Augenblendende Blitze überzogen die St ege mit einem Teppich aus Licht. I mmer wieder drehte er sich wi e ein Wirbelsturm um seine eigene Achse und ließ den Tod auf seine Jäger niederregnen. Aus den Jägern waren Gejagte geworden.
Brüllend hieb Karim den Stab auf den Kopf einer Bestie. Ihr Todeskreischen gellte in seinen Ohren. Er riss den Stab heraus, drehte sich in derselben Bewegung, um den nächsten Angriff zu parieren , und traf ins Leere. Die Zahl der Metallleiber um ihn herum hatte abgenommen. Die Bestien, die noch auf ihn zukamen, hatten ihr Tempo deutlich verringert und schienen nicht begierig zu sein, ihn anzuspringen. Ruckartig wandte er sich zur anderen Seite, bereit, sic h der nächsten Kreatur entgegenzu stellen, aber auch hier schienen seine Angreifer auf dem Rückzug zu sein . Nur noch vereinzelt lösten sich aus den kleiner werdenden Gruppen silberne Vierbeiner heraus, um auf ihn zuzustürmen. Mit fast nachlässigen Bewegungen wehrte er sie ab und schleuderte sie zerschmettert in den Abgrund unter ihm.
Hatte HAVVA2 aufgegeben? War das etwa sc hon alles gewesen? In Karim loderte ein Feuer wie aus tausend Sonnen, er war bereit, es mit jeder der Bestien aufzunehmen, ja, sogar HAVVA2 konnte er in
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