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Slant

Slant

Titel: Slant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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überraschende Weise reagiert. Sie sind drinnen, alles verläuft nach Plan, und sie sind ihrer Zeitplanung sogar voraus.
    *
    Bristow, Reilly, Burdick, Calhoun, Cadey: Sie nennen der Frau ihre Namen, die sie in einem Pad notiert. Sie befinden sich in einem kleinen Warteraum, der mit niedrigen, anpassungsfähigen Sitzgelegenheiten ausgestattet ist. An der Wand hängen Originalgemälde und Drucke, wie es den Anschein hat, einige davon nicht unbekannt und vermutlich auch nicht ohne Wert, und in den Ecken stehen Skulpturen aus Bronze und Stahl.
    Die Frau fragt sie nach ihren Sigs und Wohnungsadressen.
    »Wozu brauchen Sie das alles?«, regt sich Marcus auf. »Wollen Sie Lösegeld erpressen?« Er atmet schwer und schwitzt heftig. Jonathans Reaktion ist ebenfalls nicht positiv, aber weniger extrem; er ist äußerst konzentriert, als hätte er zu viel Kaffee getrunken.
    »Geben Sie sie mir einfach die Informationen«, sagt die Frau gelassen. Burdick gibt als erster nach.
    Drei weitere Männer betreten den Raum. Einer von ihnen erweist sich aus der Nähe als mager und weißhäutig und auf faszinierende Weise hässlich. Er könnte ein Yox-Horror-Star sein. Der Zweite sieht aus wie ein Bewohner der pazifischen Inseln. Der dritte bemüht sich, den Eindruck von Autorität zu erwecken, was jedoch durch seine Unsicherheit vereitelt wird. Jonathan ist überzeugt, dass der grauhaarige ältere Mann, der sich nicht im Raum befindet, tatsächlich das Kommando führt.
    Es sind fünf Männer und eine Frau und sie sind mit hochgezüchtetem MN ausgerüstet, dem am strengsten bewachten Waffensystem im gesamten Verteidigungsarsenal der USA. Jonathan hat noch nie davon gehört, dass voll einsatzfähiges MN außerhalb eines Kriegsgebietes zum Einsatz kam, nicht einmal bei Militärübungen mit scharfer Munition. Nutrim, seine Firma, hat einen Vertrag zur Lieferung der Nährmittel und chemischen Transmitter, aber er hat niemals die Genehmigung erhalten, das Werk zu betreten, in dem diese MN-Komponenten hergestellt werden.
    Ein lauter Knall ertönt aus der Fahrzeughalle. Alle fahren erschrocken zusammen, dann sagt Pickwenn: »Lebwohl, Frettchen.«
    Das ungleiche Paar, der Inselbewohner und der Horrorstar, feiern ihren Erfolg mit einem kleinen Freudentanz. Der Horrorstar sieht Calhoun an und zwinkert ihr zu. Calhoun wendet den Blick ab.
    »Sie können mich Hale nennen«, sagt der dritte Mann. »Nathaniel Hale. Wie der Patriot.«
    Die Frau lächelt.
    »Das ist Preston«, sagt Hale dann, »und diese beiden sind Pent und Pickwenn. Ich möchte, dass Sie alle die Aktion genauso unversehrt wie wir überstehen, also tun Sie bitte, was man Ihnen sagt, und beantworten Sie unsere Fragen rasch und wahrheitsgemäß.«
    Die anderen zwei Männer betreten den mit Kunstwerken geschmückten Raum. Der grauhaarige ältere Mann sieht sich um und betrachtet die Gemälde und Skulpturen mit einem leichten Grinsen – eher nach Gesichtspunkten der Lukrativität als der Ästhetik. Der Jüngste, der fast noch ein Kind ist, der mit der zuckenden Kopfhaut, studiert die Skulpturen ebenfalls, während seine Hände reflexhaft mit der Sprühpistole spielen. Allmählich wird es in diesem Raum etwas eng.
    »Sie werden hier niemals lebend herauskommen«, warnt Marcus sie mit gesenkter Stimme. Pent nähert sich Marcus und mustert ihn neugierig. Der grauhaarige Mann lächelt noch immer. Jetzt ist sein Blick auf Hale gerichtet.
    »Kennen Sie alle Verteidigungseinrichtungen?«, erkundigt sich Hale bei Marcus.
    »Zumindest weiß ich, dass sie tödlich sind«, antwortet Marcus trotzig.
    »Hätten Sie vielleicht die Güte, uns etwas mehr darüber zu erzählen?«, fragt Hale. Pickwenn und Pent nehmen Marcus in die Mitte und drängen ihn vorwärts.
    »Vorsicht!«, sagt Jonathan zu Marcus. Pickwenn hebt mahnend die Faust und hält sie ihm dicht vor das Gesicht.
    »Genug«, sagt Hale. »Einige von Ihnen werden uns begleiten. Die übrigen bleiben vorläufig in diesem Raum.«
    »Sie werden nicht lange genug durchhalten«, sagt Marcus. »Und wenn wir sterben, spielt das keine Rolle. Dieses Gebäude ist darauf programmiert zu überleben.«
    »Wir haben den verdammten Warbeiter ausgeschaltet«, sagt der junge Mann mit der lebhaften Kopfhaut. »Ein antiquierter Haufen Schrott.«
    Dazu sagt Marcus nichts. Jonathan weiß nicht, ob sein Mentor blufft oder es ernst meint. Marcus ist eine vielschichtige Persönlichkeit und niemand kann ihm mangelnde Courage vorwerfen. Aber seine Stimme zittert und er ist

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