Slant
mit der Tour beginnen«, sagt Lacey Rays Geist in freundlichem Tonfall. »Dann können wir…«
Jonathan wendet seine Aufmerksamkeit wieder dem Fahrzeug zu, genauso wie Cadey. Die dunkelhaarige Frau in der anderen Gruppe nickt ihnen mit einem dünnlippigen Lächeln zu. Die Geste wirkt etwas nervös und gekünstelt und ist in jedem Fall überflüssig. Jonathan runzelt die Stirn. Cadeys Miene ist unverbindlich, aber aufmerksam. Calhoun wendet den Blick von ihrer Empfangsdame ab, Marcus hingegen verfolgt konzentriert ihre Ansprache.
»…im Gesundheits- und Diagnose-Zentrum mit der Einführung und Besichtigung durch die erste Gruppe, die von Mr. Hale, beginnen…«
Jenner und Pickwenn, die an den geöffneten Kofferraum getreten sind, holen keine Taschen und Pads, sondern Sprühpistolen hervor, die an flexible Schläuche angeschlossen sind. Die anderen weichen gerade noch rechtzeitig zurück, um dem plötzlich einsetzenden Regen aus grauroter Flüssigkeit zu entgehen. Pickwenn besprüht den Wagen von Hale mit dieser Substanz, die wie Lack haften bleibt, und richtet den Strahl anschließend auf das Tor hinter ihnen.
Gleichzeitig zerrt Jenner an seinem Schlauch und zielt genau auf den Warbeiter. Der Kopf des modifizierten ferngesteuerten Frettchens verschwindet unter einer vollen Ladung.
Plötzlich und überraschend beginnt es krampfhaft zu zucken und stürzt zu Boden, während sich die oberen Schichten der Panzerung ablösen, als würde es zerschmelzen.
Jonathan springt zurück und zerrt Marcus mit sich. Er weiß, woraus dieser Sprühnebel besteht. Es ist Militär-Nano und die Farbe deutet darauf hin, dass es vollständig programmiert und gesättigt ist.
Marcus stößt ein überraschtes Krächzen aus.
Giffey greift in die Hosentasche seines Longsuits, holt eine graue Tablette von der Größe eines Kieselsteins heraus, rennt los, an den zuckenden Überresten des Frettchens vorbei, bleibt am Fuß der Treppe stehen und wirft die Tablette durch das Schott, das sich zu schließen begonnen hat.
Jonathan presst Lippen und Augenlider fest zusammen. Der Knall macht ihn vorübergehend taub, da sie dem Schott recht nahe sind, und die Druckwelle reißt ihn von den Beinen. Er wird gegen Calhoun geworfen und Marcus prallt an beiden ab, während sie auf den harten Boden stürzen. Die Luft ist mit einem widerlichen, Übelkeit erregenden Geruch geschwängert, der an Ammoniak und Bratensoße erinnert.
Jemand beugt sich über die drei. »Fassen Sie dieses Zeug nicht an!«, sagt die Person. Jonathan öffnet die Augen ein kleines Stück und erkennt den Fahrer des anderen Wagens. Die Kopfhaut des Mannes ist in heftiger Bewegung. Er hält die Mündung der Sprühpistole von ihnen weg. »Sonst frisst es Sie schneller als die Wand.«
Von irgendwo kommt ein brutzelndes Geräusch. Jonathan wälzt sich herum und nimmt sein Bein von Calhoun, die sich wieder rührt. Er blickt zu Burdick hinüber, während er sich auf den Ellbogen hochstemmt. Die Wand und die zweite große Durchfahrt hinter den Wagen ist mit blasenwerfendem rötlichgrauem Schaum bedeckt. Der Schaum ist der Ursprung des Geräusches. In seiner Nähe hat sich die Luft erhitzt.
Als Jonathan nach links blickt, sieht er, wie der erste Wagen dort, wo er besprüht wurde, in sich zusammensackt wie ein schmelzendes Plastikspielzeug. Innerhalb der Masse nimmt etwas grobe Umrisse an.
»Wie lange noch?«, fragt jemand.
»Das Frettchen ist handlungsunfähig, aber es versucht immer noch, sich selbst zu reparieren«, antwortet eine andere Stimme.
Der Fahrer hilft ihnen beim Aufstehen und geht neben ihnen in die Hocke.
»Es tut mir ja Leid, dass wir Ihnen solche Unannehmlichkeiten bereiten müssen«, sagt er und streicht sich mit der freien Hand über das kurze blonde Stoppelhaar. »Aber wir haben hier ein paar Dinge zu erledigen. Es ist das Beste, wenn Sie für die nächsten paar Minuten Ruhe bewahren.«
»…eine halbe oder Dreiviertelstunde«, sagt der gedrungene, zäh wirkende Mann mit dem angegrauten Haar. Jonathan versucht sich an seinen Namen zu erinnern. Jack irgendwas.
Jack packt Marcus, zerrt ihn vom unbesprühten Wagen fort und setzt ihn ein gutes Stück entfernt an der Wand ab, von wo er einen guten Blick auf den sich windenden Arbeiter hat, der in seinem halb abgeblätterten und zerschmolzenen Exoskelett gefangen ist. Dann kommt er zu Jonathan und Calhoun und fragt sie, ob sie sich aus eigener Kraft zurückziehen können.
»Ich denke schon«, sagt Calhoun und legt sich
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