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Slant

Slant

Titel: Slant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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Niveau der Spezies so etwas wie Gedanken erzeugt.«
    »Evolution? Wie?«, fragt Martin. »Mit Dreck?«
    Daniels zuckt die Achseln. »Eine Zeit lang arbeitete Schnee für Terence Crest. Er rekrutierte sie für eine Gruppe, die sich als Aristos bezeichnet. Die Mitgliedschaft bei den Aristos ist ausschließlich auf Hochnatürliche beschränkt. Sie halten überhaupt nichts von Mentaltherapien. Seltsamerweise nahmen sie Seefa Schnee auf, obwohl sie unter einer ungewöhnlichen und behandelbaren mentalen Abweichung litt – vielleicht weil sie selbstverursacht war.«
    »Was für eine Abweichung?«, erkundigt sich Mary.
    »Ich weiß es«, sagt Martin fassungslos. »Mein Gott, ich weiß, worauf das alles hinausläuft.«
    »An diesem Punkt sind die Zusammenhänge nicht allzu schwer zu erkennen, nicht wahr?«, bemerkt Torres.
    »Das Tourette-Syndrom«, sagt Martin mit leisem Entsetzen, das sich steigert, als niemand ihm widerspricht.
    »Sie hat sich selbst behandelt, um ihr kreatives Potenzial zu vergrößern«, erklärt Daniels. »Dieser Prozess induzierte eine Art von Tourette-Syndrom. Ihre Genialität wurde dadurch nicht beeinträchtigt, und wie es scheint, waren die Aristos brennend an ihr interessiert. Außerdem war sie billig zu haben. Sie änderte ihren Namen und verschwand vor einigen Jahren aus der Öffentlichkeit. Zuletzt benutzte sie den Namen Cipher Snow.«
    »Omphalos wird von der Aristos-Stiftung finanziert«, sagt Torres. »Die Mitgliederliste ist streng geheim. Wir haben keine Ahnung, woher das Geld kommt oder wie viele Mitglieder es gibt.«
    »Omphalos wurde vor einigen Jahren fertiggestellt«, sagt Mary. »War das vielleicht zur selben Zeit, als Schnee verschwand?«
    »Wir glauben, dass beides zusammenhängen könnte.«
    In der Kabine hat sich eine Atmosphäre der Entdeckung, der Erregung ausgebreitet, die ansteckend wirkt – nur nicht auf Martin. Als Mary sich zu ihm umdreht, sieht sie, wie er sich die Knie reibt, während sein Gesicht faltig und mit blassen Flecken bedeckt ist.
    »Die Aristos-Stiftung finanzierte eine meiner Studien«, sagt er. »Alles legal und korrekt.« Er erwidert Marys Blick mit einem kränklichen Grinsen. »Ich hoffe, Sie glauben nicht, dass ich irgendwie in jedes zwielichtige Geschäft verwickelt bin.«
    Mary neigt den Kopf. Sie weiß nicht genau, was sie von diesem Mann halten soll. Alles ist so verwirrend. Sie kratzt sich am Handgelenk, dann am Ellbogen.
    »Sie sind mit konservativen Elitisten verbündet, insbesondere der Partei der Neo-Föderalisten«, sagt Martin.
    »Keine Zentristen, so viel steht fest«, sagt Daniels.
    Die anderen beiden Agenten, Hench und sein namenloser Kollege, beide mit kantigen Gesichtern und großen, starken Händen, hören schweigend zu und machen sich Notizen auf ihren Pads.
    »Sie interessierten sich für die Dynamik einer therapierten Gesellschaft«, fährt Martin fort. »Sie wollten wissen, wie bedeutend Therapien für die moderne Kultur sind. Aber könnten sie wirklich für die Rückfälle verantwortlich sein?«
    »Das ist nach Ansicht von Nathan Rashid der Punkt, an dem Roddy ins Spiel kommt«, sagt Daniels.
    »Wir glauben, dass Seefa Schnee in Omphalos einen Denker für die Aristos gebaut hat«, sagt Torres. »Und dabei könnte es sich um Roddy handeln. Offensichtlich hat Roddy eine Methode gefunden, sich in Monitorimplantate zu hacken… oder sie vielleicht nur zu stören oder funktionsunfähig zu machen.«
    »Ich bin nur hier, falls man etwas in Omphalos findet«, sagt Burke zu Mary.
    Hench nickt und starrt auf sein Pad.
    »Wir landen in zehn Minuten«, gibt der Pilot bekannt. »Machen Sie sich bereit. Man weiß, dass wir vom FBI sind, also wird man keinen roten Teppich für uns ausrollen. Man hat uns die schlechteste Landebahn der ganzen Stadt zugewiesen.«
    »Wir wissen jetzt, warum Dr. Burke hier ist«, sagt Mary. »Könnte mir vielleicht jemand erklären, warum ich eingeschaltet wurde?«
    Daniels hält sich an einer Sitzlehne fest, als sich das Flugzeug in eine Kurve legt, und beugt sich näher zu Mary hinunter. »Aus zwei Gründen. Der erste ist offensichtlich – Sie können uns helfen, wenn Sie uns sagen, was Sie wissen. Der zweite ist ein wenig abwegig, fürchte ich. Wir sind gewissermaßen in der Lage von Kundschaftern, die unbewaffnet ins Indianergebiet einreiten. Die Mistkerle hier werden jede Gelegenheit nutzen, uns das Leben schwerzumachen. Aber Sie – Sie sind unser As im Ärmel.«
    »Inwiefern?«, will Mary wissen.
    Hench stellt

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