Slant
lauscht auf seinen Drang und überlegt, ob sich alle Männer gleich anfühlen, wenn sie die Augen geschlossen hat; es könnte sein. Im Grunde unterscheidet er sich nicht von den strotzenden Jungs ihrer wilden Zeit. Er bewegt sich schnell und mit großer drängender Kraft, wie er es seit Monaten nicht mehr getan hat. Und sie weiß, dass es wahr ist, dass er ihr die Wahrheit gesagt hat, dass er andere Züge an den Tag legen kann, wenn sie sie nur zulassen würde. Es ist wirklich entwürdigend, dass es so leicht mit ihm ist. Männer sind in dieser Hinsicht so einfach gestrickt. Nicht die geringste Herausforderung.
Ihre eigene Lust ist nicht sehr intensiv. Die Empfindung seines Gewichts und seiner Bewegungen fluktuieren zwischen Fremdartigkeit und völliger Vertrautheit und sie ist sich nicht sicher, welches von beiden die Oberhand gewinnen wird. Sie hofft, dass es die Fremdartigkeit ist; nein, lieber die Vertrautheit, weil es so erniedrigend wäre; schließlich ist es ihr gleichgültig.
Doch als sie ihn zurückdrängt und sich herumdreht und in die Hocke geht und ihn erneut in sich aufnimmt, denkt sie an die Pferde auf der Farm, an die strotzenden Jungen mit dem selbstbewussten Lächeln und ohne Verstand, und sie reagiert sehr intensiv auf diese Schamlosigkeit. Die Lust wurmt sie. Wie kann er es wagen! Sie knirscht mit den Zähnen und streckt ihren Rücken.
Jonathan fühlt sich, als wäre sein Inneres mit warmem Wachs ausgegossen, ein überwältigendes Vergnügen und Gefühl der Bestätigung. Sein Verlangen war also doch nicht sinnlos; auch sie hat es schließlich gespürt; und sie liebt ihn und sie braucht ihn und keinen anderen. Er ist der Beste. Plötzlich kommt ihm der Abend mit Marcus noch lächerlicher vor. Zu Hause ist alles wieder in Ordnung, sie bestätigt ihn, sie begehrt ihn, sie gibt ihm alles, was er sich jemals wünschen könnte, worum er jemals bitten könnte und gebeten hat. Jetzt kann er zu Marcus gehen und den geheimnisvollen Unsinn ablehnen; sein Zuhause ist seine Mitte und ist es immer gewesen, und alles, was er braucht, ist hier, weil Chloe hier ist.
Inmitten seiner simplen und außergewöhnlichen Lust werden seine Augen feucht vor Zärtlichkeit, und er wünscht sich, sie könnte sie sehen.
Als er sich dem Höhepunkt nähert und er sich größer in ihr anfühlt als jemals zuvor, nicht einmal wie damals, als sie die Kinder zeugten und dieser zusätzliche Ansporn des biologischen Sinngehalts ihre Intensität steigerte, spürt Chloe plötzlich, wie etwas in ihr zerbricht.
Es klingt wie eine explodierende Glühbirne.
Sein Gewicht lastet schwer auf ihr. Ihr Kopf ist voller schneidender Messer, deren grausame, rostige Klingen wirbeln und zerreißen und vernichten.
Jonathan kommt, als sie zu winseln und zu stöhnen beginnt. Sie ist unter ihm auf dem Boden erschlafft, sie zittert, und er kann nicht unterscheiden, ob sie einen Orgasmus hat oder ob sie weint. Dann hat er das schreckliche Gefühl, zu weit gegangen zu sein, und erkennt, dass sie weint. Chloes Hände packen ihn wie scharfe Krallen und stoßen ihn zurück. Er wälzt sich auf die Seite, während sie auf dem Teppich zuckt. Es ist seine Frau und keine Phantasiefrau; er hat irgendeinen schrecklichen Fehler begangen.
Sie hört auf, sich zu winden, und atmet mit einem furchtbaren, unerbittlichen Schluchzer ein.
Er nähert sich ihr und berührt sie, während er mit der anderen Hand nach seiner Unterhose greift, um sich zu bedecken.
Der Schluchzer entlädt sich in einem markerschütternden Schrei. Jonathan schreckt zusammen, als hätte ihn eine Wespe gestochen, dann versucht er sie zu beruhigen. Penolope und Hiram könnten sie hören und sie nackt im Wohnzimmer sehen. Er versucht sie in die Arme zu nehmen, wendet seine Hüften ab, um entsprechende Assoziationen zu vermeiden. Er will nur, dass sie damit aufhört; sie hat ihn zu Tode erschreckt.
Ihre unkontrollierten Bewegungen werden ruhiger, aber sie hyperventiliert immer noch wie ein in die Enge getriebenes Kaninchen.
»Chloe«, sagt er. »Chloe, es tut mir Leid. Was ist los?«
»Zerbrochen«, sagt sie.
»Was ist zerbrochen?«
»Es schmerzt.«
»Mein Gott, was habe ich getan?«
Sie zittert und versucht aufzustehen, aber ihre Armmuskeln versagen den Dienst. Jonathan versucht sie anzuheben, aber sie ist völlig schlaff, als wären ihre Knochen weich geworden.
»Ich weiß nicht, ob ich es absichtlich tue… Spiele ich dir nur etwas vor? Jonathan, was ist los mit mir?«
Jonathan hat
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