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SLEEP - Ich weiss, was du letzte Nacht getraeumt hast

SLEEP - Ich weiss, was du letzte Nacht getraeumt hast

Titel: SLEEP - Ich weiss, was du letzte Nacht getraeumt hast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa McMann
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stürmt in Carries Zimmer und lässt sich aufs Bett fallen. Carrie sitzt an ihrer kleinen Frisierkommode und bearbeitet ihr Haar mit einem Glätteisen.
    »So«, beginnt Janie. »Hast du einen Ring, oder was?«
    Grinsend streckt Carrie ihr die Hand hin. »Fühlt sich komisch an. Irgendwie peinlich, verstehst du?«
    »Was hat deine Mutter gesagt?«
    »Sie sagte, ich sei hoffentlich nicht schwanger.«
    »Was zum Teufel ist eigentlich mit unseren Eltern los?«, schnaubt Janie. »Aber Moment mal … du bist es doch nicht, oder?«
    »Natürlich nicht! Mann, Janie! Vielleicht habe ich in der Schule nicht die besten Noten bekommen, aber ich bin doch nicht blöd. Du weißt, dass ich die Pille nehme. Und sein Jimmy kommt mir ohne Regenmantel nicht zu nahe, kapiert? Nichts durchbricht meine Verteidigung!«
    »Okay, schon gut. Oh Mann!« Janie lacht erneut. »Also … aber irgendwie hast du geklungen, als seist du dir nicht ganz sicher bei der Sache.«
    Carrie legt das Glätteisen auf den Tisch und seufzt. »Ich will Stu heiraten. Wirklich. Es gibt sonst niemanden, und er setzt mich nicht unter Druck oder so. Aber er hat davon gesprochen, einen Termin zu finden, irgendwann nächsten Sommer, damit ich mein Jahr an der Beauty-Schule vorher machen kann, aber ich … ich weiß auch nicht. Es scheint mir so eine große Sache zu sein. Ich will nichts falsch machen.«
    Janie schweigt, um Carrie die Gelegenheit zu geben, sich alles von der Seele zu reden. Es ist ein seltsames Gefühl, wieder normal zu sein und hier bei Carrie zu sitzen und sich zu unterhalten.
    Janie hätte nichts dagegen, wenn sie ihre Probleme tauschen könnten.
    »Na ja, das ist jedenfalls das, was mich heute so beschäftigt. Und was hast du so vor?«
    Carrie reibt das geglättete Haar mit einem klebrigen, glänzenden Pflegeprodukt ein.
    »Ich gehe nach Hause und versuche herauszufinden, was es mit meiner Mutter und diesem Henry auf sich hat. Ich habe nicht die leiseste Ahnung, was los ist. Ich muss meine Mutter irgendwie dazu bringen, mir alles zu erzählen.«
    Carrie sieht Janie im Spiegel an und schüttelt den Kopf.
    »Na, viel Glück dabei. Mit deiner Mutter zu reden ist wie sich mit diesem Godot-Typen zu unterhalten.«
    Janie lacht. Sie liebt Carrie.
    »Na, vielleicht betrinke ich mich einfach mit ihr zusammen und wir tragen das in guter alter Stammtischtradition untereinander aus.«
    »Ha, ruf mich sofort an, wenn du das machst. Da würde ich gerne zusehen.«
    Grinsend umarmt sie ihre Freundin. »Mach ich.«
    Als Janie nach Hause geht, denkt sie, dass die Idee vielleicht gar nicht so schlecht ist.

Sie spricht
16:01 Uhr
    Janie holt ein paarmal tief Luft und versucht, Selbstvertrauen zu finden, das sie eigentlich nicht hat. Aber sie ist bereit, zu nehmen, was sie kriegen kann. Sie holt sich eine Dose Bier aus dem Kühlschrank, öffnet sie unter Zischen und nimmt einen Schluck des bitteren Getränks. Seit der Nacht bei Durbin hat sie keinen Alkohol mehr getrunken und hat ein etwas ungutes Gefühl.
    Sie legt sich auf die Couch und hofft, dass ihre Mutter vielleicht von selbst aus ihrem Zimmer kommt.

16:46 Uhr
    Sie wartet immer noch. Das Bier ist leer.
    Sie holt sich eine zweite Dose. Dann schaltet sie den Fernseher ein und sieht sich eine Gerichtssendung an.
    Sie schaltet zu einer Spielshow um – Gerichte wecken zu viele unangenehme Erinnerungen.

17:39 Uhr
    Wo zum Teufel ist sie? Wahrscheinlich muss sie doch zu ihr gehen.
    Gleich nachdem sie auf dem Klo war.

17:43 Uhr
    Janie öffnet die Zimmertür ihrer Mutter, in der Hand zwei Dosen Bier. Eine als Angebot. Vielleicht auch als Bestechung. Aber plötzlich fällt sie ohne Vorwarnung zu Boden, lässt die Dosen fallen und wird in einen Traum gezogen. Sie hört ein Zischen und weiß, dass mindestens eine der Dosen beim Sturz aufgeplatzt ist.
    Doch das Geräusch reicht nicht aus, um Dorothea Hannagan aus ihrem betrunkenen Schlaf zu wecken.
    Verdammt , denkt Janie, Träume plus Alkohol gleich gar nicht cool.
    In Janies Kopf dreht sich alles, als sie vergeblich versucht, sich aus dem Traum zurückzuziehen.
    Sie stehen in einer Schlange vor einem Gebäude. Dorothea hält ein weinendes Baby. Janie weiß, dass sie das Baby ist – wer sollte es auch sonst sein. Sie gehen langsam vorwärts, doch auch das Gebäude bewegt sich immer weiter weg, sodass die Warterei endlos wird. Es ist eine Unterkunft für Obdachlose oder vielleicht auch eine Suppenküche. Janie steht auf der Straße und beobachtet ihre Mutter, versucht, ihre

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