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Slide - Durch die Augen eines Mörders

Slide - Durch die Augen eines Mörders

Titel: Slide - Durch die Augen eines Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Hathaway
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machst du denn hier, Vee? Ich dachte, du bist bei mir zu Hause.«
    »Was machst du hier, Zane?« Mein Blick fällt auf den roten Kanister in seiner Hand.
    »Du musst hier weg«, sagt er und schaut nervös ins Gebüsch hinter sich. »Du musst rennen, Vee.«
    »Ich weiß, was du getan hast, Zane. Ich war dabei, als du Sophie getötet hast.«
    Kurze Verwirrung huscht über sein Gesicht. Dann stürzt noch jemand aus dem Schatten hervor.
    Es ist die weißhaarige Frau.
    Evelyn.
    Ich schaue von Zane zu Evelyn und wieder zurück. Was hat die Geliebte meines Vaters hier zu suchen? Ihr Gesicht ist verzerrt vor Wut, und sie beginnt zu schreien: »Was soll das bedeuten, sie wäre bei uns zu Hause? Sie sollten beide hier sein.«
    Ich verharre bei den Worten
bei uns zu Hause
und will ihre Bedeutung erfassen, als mir ein unverkennbarer, erschreckender Geruch in die Nase steigt.
    Benzin.
    »Egal«, sagt Evelyn. »Jetzt sind beide hier.« Sie reißt den Arm in die Höhe, und da entdecke ich die Streichhölzer in ihrer Hand.
    Meine Alarmglocken schrillen.
    Aus irgendeinem Grund will diese verrückte Frau ein Feuer legen.
    Und irgendwo dort drinnen ist Mattie.
    Wer sind diese Leute?
    Weshalb tun sie uns das an?
    Ich schieße herum, weiß, dass mir nur wenige Augenblicke bleiben, bevor die Frau ein Streichholz in die tödliche Falle wirft, die sie und Zane geschaffen haben.
    Ich reiße die Terrassentür auf und schreie los. Es ist wie in einem Traum, ich schreie ganz laut, doch keiner kann mich hören. Alle lächeln, nicken, tanzen, reden, stehen eng umschlungen. Ich dränge mich brüllend durch die Menge.
    »Raus hier!« Meine Stimme geht unter in einem Meer aus schlechtem Techno und Gelächter. »Raus aus dem Haus! Feuer! Feuer! Feuer!«
    Endlich drehen sich die Leute zu mir um. Ihre Gesichter verändern sich, Vergnügen wird zu Angst, ihre Münder formen sich zu einem O, als sie meine Worte endlich begreifen. Einer nach dem anderen nimmt meinen Ruf wie ein Echo auf.
    »Feuer!«
    »Raus hier!«
    »Feuer!«
    Ein Typ versteht die Situation falsch und brüllt »Die Bullen!«, aber das ist egal. Die Wirkung ist dieselbe. Alle streben auseinander und drängen zur Tür.
    Wo ist Mattie? Wo ist sie nur?
    Ich renne durch den Flur und schreie dabei weiter. Ich brauche meine ganze Kraft, um mich an den Entgegenkommenden vorbeizudrängen. Im Hinterzimmer liegt meine Schwester schlaff auf einem Bett. Sie hält einen Plastikbecher in der Hand, in dem noch ein Bierrest schwappt. Wie konnte sie so schnell betrunken werden? Sie ist doch erst seit einer Stunde hier.
    »Mattie! Mattie! Steh auf! Es brennt!«
    Ihr Kopf rollt zur Seite. »Vee? Was ist los? Mir ist so komisch.«
    Rauch dringt in meine Nasenlöcher, er ist bedrohlich dicht.
    Mit aller Kraft ziehe ich sie auf die Füße. Das Adrenalin hilft mir. Ich trage sie praktisch ins Wohnzimmer. Dichter Rauch erfüllt den ganzen Raum, aber ich kann ein Mädchen auf einer karierten Couch erkennen, sie liegt mit gespreizten Beinen da. Samantha.
    Ich kann sie nicht einfach hier sterben lassen. Doch wie soll ich sie und meine Schwester gleichzeitig tragen?
    Ich schaue zur Haustür, die Diele ist leer. Ich schleppe meine Schwester in den Vorgarten. Die Leute stehen in Grüppchen beieinander und blicken zum Haus.
    Jemand ruft mich. Rollins stürzt auf mich zu, außer sich vor Angst.
    »Mein Gott, Vee. Ich dachte, du bist dort drinnen.«
    »Hier, kümmere dich um Mattie. ich muss noch mal rein.« Ich drücke ihm meine Schwester in die Arme und will zurück zum Haus, aus dem die Flammen schlagen.
    Er packt mich am Arm. »Was? Nein!«
    Ich muss gestehen, dass mich die Vorstellung, einfach hier draußen stehenzubleiben, durchaus reizt. Ich erinnere mich an den Schulball, bei dem Samantha einfach zugesehen hat, wie Scotch mich in die Umkleide geschleppt hat. Sie hat nichts unternommen. Ich zögere nur kurz, aber ich zögere. Doch ich könnte nicht damit leben, wenn ich Samantha einfach verbrennen ließe.
    »Samantha ist noch drinnen.« Ich stürme ins Haus. Die Luft ist so vergiftet, dass ich sofort husten muss. Ich bedecke Mund und Nase mit der Hand, um mich wenigstens ein bisschen vor dem Rauch zu schützen.
    Sie liegt noch auf der Couch. Ich schüttle sie heftig. »Samantha! Wach auf!«
    Doch sie wacht nicht auf, so sehr ich sie auch schüttle. Ich ziehe sie an den Armen von der Couch. Ich kann den Weg zur Tür kaum erkennen. Keuchend atme ich einen Mund voll Schwärze ein. Der Rauch dringt in meine Lungen,

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