Small Talk: Nie wieder sprachlos (German Edition)
Menschen kennen, umso vertrauter und selbstverständlicher erscheint uns sein Äußeres und seine Körpersprache, etwa die ihm eigene Gestik und Mimik. Ist der erste Eindruck negativ, geben wir dem anderen oft keine Chance mehr, ihn näher kennen zu lernen.
Kleider machen Leute
Die Kleiderfrage sollten Sie nie unterschätzen, wenn Sie sich aufs gesellschaftliche Parkett begeben. Viele Menschen legen auf das Äußere großen Wert. Und sie strafen unpassend oder schlecht gekleidete Personen mit nachhaltiger Missachtung. Auch wenn Sie jetzt sagen: Auf solche Bekanntschaften kann ich verzichten – passend gekleidet zu sein, verleiht Selbstsicherheit und kann Ihnen beruflich von großem Nutzen sein.
„Passend gekleidet“ heißt nicht, dass Sie keinen eigenen Stil zeigen dürfen. Eine persönliche Note sollten Sie sogar haben. Es genügt ein hübsches Accessoire, ein extravaganter Schnitt, der gut zu Ihrer Figur passt, oder Farben, die Ihren Typ perfekt unterstreichen. Wer selbstbewusst genug ist und um jeden Preis auffallen will, darf sich natürlich auch komplett über die Erwartungen oder die Kleiderordnung hinwegsetzen – aber muss sich dann auch die entsprechenden kritischen Blicke gefallen lassen.
Was gilt bei Geschäftskontakten?
Bei Geschäftskontakten haben Sie weniger Freiheiten. In der Regel wird hier ein dezentes Business-Outfit erwartet. Auffallende, bunte Kleidung ist zumindest in den meisten Branchen unangebracht, inmanchen sogar definitiv nicht erwünscht (etwa in der Finanzbranche).
Apropos Branche: Hier gibt es natürlich unterschiedliche Kleiderregeln. Aber wenn Sie z. B. als IT-Fachmann oder -frau einen Termin bei einem neuen Kunden haben, sollten Sie die in der Computerbranche übliche legere Kleidung gegen einen Anzug, Hemd und Krawatte bzw. ein Business-Kostüm eintauschen. Im geschäftlichen Kontext verwenden Männer ein dezentes Rasierwasser, Frauen verzichten auf auffälliges Parfüm, starke Schminke und den Minirock. Bei einer Vernissage würde es hingegen nicht negativ auffallen, wenn Sie als Mann einen modischen Anzug und als Frau ein extravagantes Kleid tragen.
Kleiner Kleidungs-Check für gesellschaftliche Anlässe
Geschäftlicher oder privater Charakter?
Enthält die Einladung Hinweise zur Kleiderordnung? Dann sollten Sie diese auch beachten.
Mittags oder abends? Abends ist eine festlichere Garderobe, mittags eher das Business-Outfit angemessen (z. B. abends Fliege statt Krawatte und Cocktailkleid statt Kostüm).
Welcher Anlass? Eher informell oder hochoffiziell?
Keine Anhaltspunkte? Überlegen Sie, was bei vergleichbaren Anlässen getragen wurde, sprechen Sie sich mit Kollegen/Freunden ab oder fragen Sie die Gastgeber.
In welchem Kreis findet die Sache statt? Sind die Anwesenden überwiegend konservativ, leger oder „bunt“? Wer gibt den Ton an? Werden wichtige Leute, z. B. Honoratioren anwesend sein?
Worin fühlen Sie sich wohl? Tragen Sie nach Möglichkeit nichts, worin Sie sich steif, unbeweglich und fremd fühlen.
Passt das, was Sie tragen wollen, auch zusammen (Farbe, Stil, Grad der Eleganz)? Unterstreicht es auch Ihren Typ und Ihre Stimmung?
Worauf Sie außerdem bei offiziellen Anlässen Wert legen sollten, sind eine saubere, unbeschädigte Kleidung, geputzte Schuhe, eine ordentliche Frisur, ein angenehmer Duft und als Mann eine gute Rasur.
Übung 54: Die äußere Wirkung prüfen
Ein gutes Gefühl, wie Sie in verschiedenen Kleidungsstilen auf andere wirken und wie sich selbst dabei fühlen, können Sie entwickeln, wenn Sie in der Öffentlichkeit öfter mit Ihrem Outfit experimentieren. Ziehen Sie sich in vergleichbaren Situationen (und wenn es auf nichts ankommt) einmal ganz nachlässig, einmal ganz verrückt und einmal sehr schick an (zum Beispiel wenn Sie durch die Fußgängerzone, in ein Geschäft, in ein Café, einen Club oder in ein Restaurant gehen, wo man Sie nicht kennt.)
Versuchen Sie dann einen Small Talk zu beginnen. Wie verhalten sich die Leute, bevor sie mit Ihnen sprechen? Verändert sich etwas, nachdem sie mit Ihnen gesprochen haben?
Wenn Sie mutig sind, können Sie auch ganz bewusst mit Kontrasten experimentieren und zu bestimmten Anlässen overdressed bzw. underdressed erscheinen: Reservieren Sie etwa einmal – wenn es geht über eine Sekretärin – einen Tisch in einem teuren Restaurant. Wenn Sie einen Titel haben, soll die Sekretärin ihn erwähnen. Gehen Sie dann in Jeans und T-Shirt oder vergleichbar lässiger Kleidung hin. Was passiert? Wie
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