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Small Talk: Nie wieder sprachlos (German Edition)

Small Talk: Nie wieder sprachlos (German Edition)

Titel: Small Talk: Nie wieder sprachlos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Lermer
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eine aufrechte Haltung haben und fest mit beiden Beinen auf dem Boden stehen. Doch wie kann man das erreichen?
    Neben einer stabilen psychischen Verfassung ist ein guter Bodenkontakt und die richtige Atmung (dazu mehr in der nächsten Lektion) wichtig.
    Übung 57: Bodenkontakt und Bodenhaftung
    Stellen Sie sich vor einen Ganzkörperspiegel. Halten Sie aus dem Stegreif eine kleine Rede (erzählen Sie z. B. vom letzten Urlaub oder reden Sie über ein Fachthema, in dem Sie sich auskennen). Versuchen Sie, Ihren Vortrag in allen vier Übungsschritten möglichst lebendig zu gestalten und dabei auch Gestik und Mimik einzusetzen.
Zuerst stellen Sie sich auf die Zehenspitzen und reden.
Dann stellen Sie sich auf ein Bein und reden weiter.
Nun stellen Sie sich auf beide Füße, belasten aber nur ein Bein, das andere knicken Sie ab.
Schließlich stellen Sie Ihr Gewicht auf beide Füße, die Beine stehen etwa hüftbreit, die Knie sind locker.
    In welcher Stellung konnten Sie am besten lebendig und überzeugend sprechen?
    Sich gerade zu halten bedeutet nicht, dass Sie Ihren Oberkörper in einer Stellung „einfrieren“ – vielmehr sollten Sie auch in einer aufrechten Haltung beweglich und locker bleiben. Hier können wir von denöstlichen Bewegungslehren lernen (etwa dem Tai Chi oder Qi Gong), in denen sich immer zwei Prinzipien paaren, Anspannung und Entspannung, Kraft/Energie und Gelassenheit.
    Die folgende Übung verbessert nicht nur Ihre Haltung, sondern stärkt auch Ihre Mitte, das Qi oder die Lebensenergie, wie es bei den Chinesen heißt.
    Übung 58: Der Bambus
    Machen Sie diese Übung barfuß.
Stellen Sie sich aufrecht hin, die Füße stellen Sie parallel, etwa hüftbreit. Die Knie lassen Sie locker. Achten Sie darauf, dass Sie mit den Füßen guten Bodenkontakt haben und das Gewicht auf beiden gleich verteilt ist. Krallen Sie sich mit den Zehen ein wenig fest, um den Boden überall unter Ihren Fußsohlen zu spüren. Verlagern Sie Ihr Gewicht so lange, bis Sie einen festen Stand gefunden haben. Gleichzeitig richten Sie Ihren Rücken auf und lassen das Gesäß etwas nach unten sinken. Das Kinn ziehen Sie etwas zur Brust, die Arme fallen etwas nach außen locker herab, wobei Sie sich vorstellen können, einen Tennisball unter Ihren Achseln zu haben.
Schließen Sie dann die Augen und atmen Sie ruhig ein und aus. Stellen Sie sich vor, Ihre Füße sinken in den Boden ein, als ob Sie in einer Lehmkuhle stehen.
Beginnen Sie nach einer Weile, sich leicht mit dem ganzen Körper hin und herzuwiegen, wie ein Bambus, der im Wind schwankt. Der Oberkörper bleibt dabei gerade, die Fußsohlen weiterhin fest auf dem Boden. Biegen Sie sich nach rechts und links, vor und zurück. Spüren Sie, wie sich Ihr Körpergewicht bei der Vorwärtsbewegung stärker auf die Fußballen, bei der Rückwärtsbewegung auf die Fersen, bei den Seitwärtsbewegungen auch auf den Innen- bzw. Außenrist verlagert.
Lassen Sie Ihren Körper anschließend um seine Längsachse kreisen, mal rechts, mal links herum.
Kommen Sie dann langsam wieder in die Mitte. Öffnen Sie nach ein paar Atemzügen die Augen.
    Diese Übung stärkt Ihr Gleichgewicht, wirkt positiv auf die Haltung und Atmung. Wenn Sie im Alltag in einer schwierigen Situation sind, sollten Sie öfter versuchen, daran zu denken, über Ihre Füße festen Bodenkontakt aufzunehmen.
    Wie Sie den richtigen Abstand zum Gesprächspartner finden
    Je nach Kulturkreis wahren Menschen eine bestimmte körperliche Distanz zu anderen. Beim Small Talk in Deutschland etwa einen halben Meter. Zuviel Nähe empfindet unser Gegenüber als Grenzüberschreitung – so wie wir es selbst auch unangenehm finden, wenn uns jemand zu sehr auf „die Pelle rückt“.
    Beispiel
    Auf einer Feier. Ein flüchtiger Bekannter stürzt auf Sie zu, schüttelt Ihnen die Hand und redet sofort auf Sie ein. Doch damit nicht genug: Er kommt Ihnen immer näher, mehr als Ihnen lieb ist. Sie wissen sich nicht anders zu helfen, als einen Schritt zurückzuweichen. Doch schon macht Ihr Gegenüber wieder einen Schritt auf Sie zu. Sie weichen erneut zurück, er rückt nach – und so geht das, bis Sie mit dem Rücken zur Wand stehen. Jetzt können Sie sich nur noch mit einem „Entschuldigen Sie mich einen Augenblick“ und dem Rückzug auf die Toilette retten.
Wie Sie Distanz herstellen
Weichen Sie nicht zurück, sondern verteidigen Sie Ihr Revier. Blicken Sie nicht am anderen vorbei, sondern sehen Sie ihm gerade in die Augen. Wenn Sie mit den Blicken

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