Small Talk: Nie wieder sprachlos (German Edition)
im Gesangsunterricht (bzw. durch Atemtechniken und Stimmbildung) können Sie viel über eine gute Haltung lernen.
Die folgenden Übungen – vorausgesetzt, Sie machen Sie regelmäßig – können Ihnen dabei helfen, Ihre Haltung zu korrigieren und zu verbessern.
Übung 55: Der aufrechte Stand
Stellen Sie sich seitlich vor einen Ganzkörperspiegel. Nehmen Sie Ihre normale Haltung ein. Dann richten Sie sich auf folgende Weise von unten nach oben auf:
Die Füße stehen möglichst parallel nebeneinander, maximal auf Hüftbreite. Belasten Sie beide Beine gleichmäßig, die Zehen sind gerade nach vorne oder etwas nach außen gerichtet.
Geben Sie in den Knien nach. Lassen Sie dabei das Gesäß leicht nach unten sinken, als ob Sie sich auf einen hohen Hocker setzen wollten; das Becken schiebt sich dabei leicht nach vorne. (Das können Sie überprüfen, indem Sie beide Hände auf den unteren Rücken, etwa links und rechts neben das Steißbein legen.) Bei dieser Bewegung müsste sich Ihre Wirbelsäule strecken.
Nun richten Sie das Brustbein auf. Legen Sie dazu eine Hand auf die Mitte Ihrer Brust zwischen die oberen Rippen, etwa eine Handbreit unter Ihrem Hals. Wenn Sie es richtig machen, macht die Hand bei der Aufrichtung eine Bewegung schräg nach oben. Wichtig: Drücken Sie weder die Brust heraus noch das Kreuz durch. Nun müssten die Schultern automatisch nach unten und ein Stück zurückgehen – können Sie das beobachten? Die Arme lassen Sie locker herabhängen, die Ellbogen sind eher leicht ausgestellt.
Zum Abschluss richten Sie den Kopf auf: Die ideale Stellung erreichen Sie, indem Sie das Kinn leicht gegen die Brust ziehen. Stellen Sie sich dann vor, an Ihrem Scheitel oben in der Mitte sei ein Faden angebracht, der Sie wie eine Marionette nach oben zieht. Dabei sollten Sie deutlich spüren, wie sich die ganze Wirbelsäule streckt. Zur Kontrolle: Ihre hinteren Halsmuskeln müssten sich dabei leicht dehnen.
Üben Sie diese Aufrichtung öfter vor dem Spiegel und achten Sie im Alltag darauf, beim Stehen eine aufrechte Haltung einzunehmen, ohne sich dabei zu verkrampfen.
Übung 56: Rückenmuskeln stärken
Sie brauchen bequeme Kleidung und sollten sich aufgewärmt haben.
Setzen Sie sich auf den Boden, strecken Sie die Beine aus und drücken Sie die Knie durch. Atmen Sie aus und richten Sie bei der nächsten Einatmung Ihren Rücken gerade auf. Oberkörper und Beine sollten möglichst einen rechten Winkel bilden. Verlagern Sie dabei Ihr Gewicht auf die Sitzhöcker, die Knorpel im Gesäß.
Legen Sie nun Ihre Hände (eventuell Fäuste machen) seitlich neben den Körper und stemmen Sie sich mit Hilfe der Arme etwas hoch, sodass Ihr Gesäß leicht vom Boden abhebt. Nun lassen Sie sich langsam wieder auf den Boden sinken und bemühen sich gleichzeitig, Ihren Kopf auf der erreichten Höhe zu lassen, damit der Rücken lang wird. Stellen Sie sich vor, Ihr Kopf wird am Faden gehalten wie in der vorigen Übung.
Strecken Sie im Sitzen Ihre Arme nach oben, als ob Sie mit den Händen in den Himmel greifen wollten. Bringen Sie die Arme möglichst nah an den Kopf. Halten Sie sich mit Hilfe Ihrer Rückenmuskeln in dieser Position, so lange Sie können (die Knie bleiben am Boden). Vermeiden Sie dabei, im Lendenwirbelbereich einzuknicken, schieben Sie das Gesäß eher etwas zurück. Atmen Sie bei der Übung ruhig durch die Nase ein und aus.
Dann lassen Sie wieder locker, indem Sie die Beine entspannen und den Rücken leicht runden.
Machen Sie diese Übung jeden Morgen zweimal hintereinander und steigern Sie allmählich die Haltedauer.
Eine leichtere Variante:
Setzen Sie sich auf den Boden, ziehen Sie die Knie an, bis die Fersen etwa 20 bis 30 cm vom Gesäß entfernt parallel fest auf dem Boden stehen. Umfassen Sie beide Knie mit den Händen. Atmen Sie aus und ziehen Sie sich bei der nächsten Einatmung mit Ihren Armen leicht nach vorne. Dabei richtet sich Ihr Rücken auf. Unterstützen Sie die Bewegung mit Kraft aus dem unteren Rücken. Den Kopf halten Sie gerade mit dem Scheitel Richtung Himmel. Halten Sie diese Stellung ein paar Atemzüge lang und lassen Sie dann wieder los. Dabei sinkt der Rücken nach hinten. Wiederholen Sie die Übung fünf bis zehn Mal.
Bodenhaftung und Beweglichkeit
Vielleicht kennen Sie Menschen, die beim Gehen „tänzeln“. Das wirkt so, als ob sie nicht mit beiden Beinen im Leben stünden. Auch ein unbeholfener, tapsiger oder trampelnder Schritt fällt uns negativ auf. Beeindruckend sind Menschen, die
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