Small Talk: Nie wieder sprachlos (German Edition)
Körpersignale Ihres Gegenübers – vor allem, wenn die Unterhaltung länger dauert. Die Körpersprache wird Ihnen nämlich Auskunft darüber geben, ob Ihr Gegenüber noch „bei der Sache ist“. Nimmt Ihr Gesprächspartner auch emotional Anteil an dem, was Sie sagen? Oder ist er desinteressiert, gelangweilt und innerlich schon „auf dem Absprung“?
Natürlich sind sprachliche Rückmeldungen ein guter Indikator für Aufmerksamkeit und innere Anteilnahme – aber ein wiederholtes „Hm“ oder „Mhm“ kann auch sehr mechanisch geäußert werden, wie wir schon beim aktiven Zuhören festgestellt hatten. Achten Sie also auf beides – die sprachliche und die körpersprachliche Beteiligung. Beides muss zusammenpassen!
Körpersprachliche Zeichen für rege Beteiligung können sein:
regelmäßiger Blickkontakt,
offener und konzentrierter Blick,
„gespiegelte“ Emotionen/Ausdruck des Mitfühlens im Mienenspiel,
Kopfnicken oder Kopfschütteln (an passender Stelle),
„antwortende“ Gesten, z. B. ein „Hand auf den Mund schlagen“, wenn Sie von einer Panne oder Ähnlichem erzählt haben.
Zeichen für fehlende Anteilnahme können sein:
längerer starrer Blick ins Leere, auf einen Gegenstand,
wenig Blickkontakt,
schweifende Blicke,
eingefrorene Mimik,
keine „antwortenden“ Gesten,
mechanisches Nicken,
Herumspielen mit einem Gegenstand,
müder Blick,
Gähnen.
Tipp
Wenn Sie solche Signale bemerken, dann prüfen Sie: Ist Ihr Gesprächspartner noch bei der Sache? Machen Sie eine Pause und warten Sie, was passiert. Oder stellen Sie eine (indirekte) Frage, natürlich keine, die ihn bloßstellen könnte.
Beispiel
Frau Lambert trifft auf einem Meeting Herrn Busch, der früher in ihrer Abteilung gearbeitet hat. Es sind gerade 15 Minuten Pause, und auf die Frage, wie es denn jetzt in der Abteilung läuft, erzählt Frau Lambert ausführlich von zwei neuen Mitarbeitern, den laufenden Projekten und ihrem Verhältnis zum Chef. Doch Herr Busch will sich auch noch mit anderen unterhalten. Da es etwas schwierig ist, Frau Lamberts Redefluss zu unterbrechen, lässt er den Blick lange durch den Raum schweifen. Frau Lambert hat das Gefühl ins Leere zu sprechen und reagiert sofort: „Aber jetzt halte ich Sie nicht länger auf, Sie wollen ja sicher auch noch ein paar andere hier begrüßen.“
Wie gelingt es Ihnen die Aufmerksamkeit des Gesprächspartners zurückzugewinnen? Versuchen Sie es am besten mit einem raschen Themenwechsel! Übrigens: Legt Ihr Gesprächspartner Ihnen seine Hand auf den Arm (was eher passiert, wenn Sie sich schon etwas besser kennen), kann dies bedeuten: „Höre auf zu reden, ich möchte dir etwas mitteilen.“
Mit Gestik und Mimik bewusster umgehen
Ein Top-Signal, mit dem Sie in der Regel immer Pluspunkte sammeln, ist ein humorvolles Lächeln. Vorausgesetzt, das Lächeln wirkt nicht aufgesetzt, sondern ist ehrlich gemeint und kommt von Herzen.
Beispiel
Sie besuchen einen Excel-Kurs. So schwierig hatten Sie sich das nicht vorgestellt. Sie haben das Gefühl, alles falsch zu machen. Da tritt die Kursleiterin auf Sie zu und sagt mit einem Lächeln: „Aber das schaffen Sie doch. Warten Sie, ich zeige es Ihnen noch einmal …“ Sie fühlen sich mit einem Mal entspannt und sind zuversichtlich, dass Sie es lernen werden.
Manchen Menschen fällt es schwer zu lächeln. Vielleicht sind Ihre Lebensumstände nicht danach. Vielleicht haben Sie sich eine Haltung angewöhnt, die ein Lächeln nicht zulässt. Wie steht es mit Ihnen? Machen Sie einmal den folgenden Test.
Test: Körpersprache und Gefühle
Ziehen Sie die Augenbrauen zusammen. Machen Sie ein richtig finsteres Gesicht. Gehen Sie so ein paar Minuten schlurfend im Raum herum. Machen Sie sich dabei richtig klein. Lassen Sie die Schultern nach unten hängen und richten Sie den Blick auf den Boden.
Wie geht es Ihnen dabei?
Dann richten Sie sich gerade auf und heben den Kopf hoch. Lassen Sie Ihre Schultern locker hängen. Entspannen Sie Ihr Gesicht. Lächeln Sie – nicht breit, sondern ganz locker. Gehen Sie in dieser aufrechten Haltung im Raum umher.
Welche Veränderung können Sie feststellen?
Tipp
In aufrechter Haltung und vor allem bei einem bewussten Lächeln entwickeln die meisten Menschen positive Gedanken und es stellt sich eine gute Stimmung ein. (Das Phänomen der Affirmation.) Probieren Sie es aus und machen Sie die Übung vor Ihrem nächsten Small Talk!
Schenken Sie Ihrem Gegenüber öfter ein Lächeln. Verhalten Sie sich dabei natürlich.
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