Small Talk: Nie wieder sprachlos (German Edition)
Es sollte immer einen Grund für Ihr Lächeln geben. Lächeln Sie also nicht, wenn der andere von einem Missgeschick erzählt!
Lassen Sie Ihr Lächeln nicht zur Maske werden
Vielleicht kennen Sie Frauen, die immer lächeln. Selbst wenn sie über ernstere Dinge reden. Was auf den ersten Blick sympathisch wirkt, erscheint jedoch nach einer Weile aufgesetzt und unecht. Ein Dauerlächeln bringt zum Ausdruck: „Bitte tut mir nichts!“ Lassen Sie sich als Frau nicht auf dieses „Ich bin ganz nett, dann tust du mir auch nichts“-Spiel ein.
Gesten, die Sie im Small Talk meiden sollten
In der folgenden Tabelle nennen wir Ihnen Verhaltensweisen, die Sie in Gesprächen vermeiden sollten. Versuchen Sie diese ins Positive zu wenden.
Positive Ausstrahlung und Körpersprache
Anstatt …
besser …
nervös, hektisch, fahrig
lebendig
aufgeregt
energiegeladen
phlegmatisch
gelassen
abwesend, gelangweilt
in sich ruhend
aufdringlich
interessiert
zu laut
bestimmt
zu leise
ruhig
abweisend
rücksichtsvoll
Und noch ein Wort zu absolut unerlaubten Gesten: Alle Gesten, die anstößig sind, den anderen bloßstellen oder sich gegen Dritte richten, sind tabu. Dazu zählen ausnahmslos alle Gebärden aus dem obszönen Bereich, aber auch abfällige Gesten. Der erhobene Zeigefinger ist zwar nicht anstößig, wirkt aber belehrend. Vermeiden Sie außerdem auf andere zu zeigen. Lieber erklären Sie in Worten, wo sich eine gesuchte Person gerade aufhält, oder zeigen mit einer unauffälligen Kopfbewegung die Richtung an. Außerdem sollten Sie nicht mit den Fingern nervös an Ihren Haaren oder Ihrer Kleidung herumzupfen.
Tipp
Vermeiden Sie bei förmlichen Anlässen ausladende, auffällige Gesten. Hier ist auch von körpersprachlicher Seite her „Understatement“ gefragt.
Und wie sieht es aus mit Berührungen? Abgesehen vom Handschlag sollten Sie Ihr Gegenüber im Small Talk prinzipiell nicht anfassen – die meisten werden es als unangenehm empfinden. Nur vertraute Menschen dürfen Sie anfassen. Andere Kulturkreise sehen das ein wenig anders, bei uns ist jedoch immer Vorsicht geboten, vor allem auch bei Hierarchieverhältnissen und zwischen den Geschlechtern.
Entwickeln Sie Ihre eigene Körpersprache!
Körpersprache lässt sich nicht planen, sie erfolgt unbewusst, intuitiv und spontan. Insbesondere unsere Mimik. In diesem Zusammenhang ist interessant, was Forschungen gezeigt haben: Danach dient unsere Körpersprache vor allem dazu, die Emotionen anderer zu regulieren und zu wecken. Das heißt konkret: Wenn wir bestimmte Emotionen bei unserem Gegenüber wahrnehmen, beginnen wir, diese Emotionen zu spiegeln. Das geht so weit, dass wir ähnliche Gesten verwenden oder die Mimik unseres Gegenübers imitieren. Dass Körpersprache also primär unsere wahren Gefühle zeige, wie es so oft heißt, erweist sich damit als fragwürdig.
Übung 65: Spiegelung
Erzählen Sie Ihrem Partner eine traurige Geschichte, die Sie sehr mitgenommen hat. Was zeigt seine Mimik? Erzählen Sie dann eine lustige Geschichte und prüfen Sie, was sich in seiner Mimik verändert. Fordern Sie ihn umgekehrt auf, ebenfalls zwei unterschiedliche Geschichten zu erzählen. Fragen Sie ihn anschließend, was ihm an Ihrer Mimik aufgefallen ist.
Sie können auch einmal in Gruppen oder bei zwei Gesprächspartnern beobachten, ob bestimmte Gesten symmetrisch verlaufen (Beine übereinander schlagen, zurücklehnen, lächeln, Hände falten etc.) Was passiert, wenn Konsens, was, wenn Dissens herrscht?
Macht es vor diesem Hintergrund überhaupt Sinn, nonverbales Verhalten zu trainieren? Können wir Gesten einstudieren? Können wir authentisch lächeln, obwohl wir uns gerade schlecht fühlen? Schauspieler studieren Ihre Gestik und Mimik ja auch bis zur Perfektion ein.
Aber: Wollen wir anderen etwas vorspielen?
Sicher ist: Körpersprache ist nicht erlernbar wie zum Beispiel eine Fremdsprache. Aber Sie können Ihre körpersprachlichen Ausdrucksformen erweitern. Begehen Sie dabei nicht den Fehler, sich Gesten abzuschauen. Dass man so manche körpersprachliche Verhaltensweise eines nahestehenden Menschen übernimmt, ist – denken Sie an das Spiegeln – fast nicht zu verhindern. Verzichten Sie aber auf Gesten, die nicht zu Ihnen gehören. Bleiben Sie sich treu!
Beispiel
Krause bekommt einen neuen Chef. Er kommt hervorragend mit ihm aus und macht für ihn sogar freiwillig Überstunden. Frau Janke und Frau Zöllner bleibt das nicht verborgen: „Haben Sie schon bemerkt? Krause redet jetzt
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