Small Talk: Nie wieder sprachlos (German Edition)
Lernen Sie jemanden Neues kennen, „docken“ Sie sozusagen an der braunen, dünnen Schale an. Verstehen Sie sich mit Ihrem Gegenüber, haben Sie die Chance, den Kontakt zu intensivieren. Und vielleicht rücken Sie bald in den nächst engeren Kreis auf, blättern die erste Zwiebelschale ab, dann die zweite – durch gegenseitiges Interesse, Gemeinsamkeiten, Sympathie.
„Ich kenne jemand, der kennt jemand, der kennt jemand … – und der sucht einen wie Sie!“ Durch jeden Kontakt gewinnen Sie mehr Möglichkeiten, können in neue Gebiete vorstoßen. Wie konzentrische Kreise, die sich überschneiden, werden die Schnittpunkte immer mehr. Networking ist ganz einfach, wenn Sie es nur richtig anpacken. Und denken Sie daran: Auch Personen, die Sie zunächst nicht interessieren, können Ihnen irgendwann einmal nützlich sein.
Voraussetzungen für erfolgreiches Networking
Wer auf andere zugehen kann und kommunikationsfähig ist, hat es leicht. Networking erfordert soziale Kompetenzen, Eigeninitiative und kluges Selbstmarketing. Aber auch eine gesunde Selbsteinschätzung: Nur Vitamin B und ein freches Auftreten mögen zwar für manche Karriere schon ausgereicht haben, echte Anerkennung und Freundschaften aber werden Sie nach unserer Überzeugung dadurch nicht gewinnen.
Machen Sie einen Schritt nach dem anderen: Bevor Sie jemanden überzeugen, müssen Sie sein Interesse geweckt haben. Bevor Sie jemanden um einen Gefallen bitten, sollten Sie ihm Achtung entgegenbringen. Bevor Sie jemanden Ihren Freund nennen können, müssen Sie sein Vertrauen erworben haben.
Geben Sie ein konsistentes Bild von Ihrer Persönlichkeit ab. Achten Sie, wie bei einer guten Produktmarke, auf den Wiedererkennungswert: Das gilt für Äußerlichkeiten wie Stil und Kleidung, aber auch für Ihre Einstellungen. Bleiben Sie konsequent, ohne zum Prinzipienreiter zu werden. Drehen Sie Ihr Fähnchen nicht nach dem Wind. Wenn Sie authentisch und sich selbst treu bleiben, werden Sie damit keine Schwierigkeiten haben.
Networking funktioniert in der Regel durch gegenseitiges Geben und Nehmen. Manchmal passiert es auch, dass einer mehr gibt, als der andere zurückgeben kann. Wichtig in solchen Fällen ist, Dankbarkeit zu zeigen.
Wer durch Kontakte weiterkommt, sollte auch selbst Kontakte vermitteln. Irgendwann sind auch Sie in einer Position, in der Sie anderen helfen können.
Niemand darf sich im Nachhinein überrumpelt, benutzt oder ausgenutzt fühlen. Verfolgen Sie Ihre Ziele beim Networking ohne Manipulation. Bleiben Sie aufrichtig.
Beispiel
Auf einer Betriebsfeier lernt Herr Nachtweih die Frau seines Vorgesetzten, Frau Mertens kennen. Frau Mertens genießt den Ruf, im sozialen Bereich sehr engagiert zu sein. Und sie hat finanzielle Möglichkeiten.
Herr Nachtweih verwickelt sie in ein Gespräch über Hilfsorganisationen und lässt seinem Unmut Luft, wie häufig doch bei der Verwendung von Spendengeldern unlautere Praktiken anzutreffen seien. Dabei argumentiert er stets aus der Sicht des Spendenden, der ja kaum Möglichkeit habe, sich einen Einblick zu verschaffen. Dann lobt er eine Organisation, von der er schon viel Gutes gehört habe, gerade im Hinblick auf die direkte Verteilung der Hilfen. Doch kürzlich, so erzählt er, habe er erfahren müssen, dass sich ausgerechnet diese Organisation finanziell fast am Rande des Ruins befände, aufgrund einer Verkettung unglücklicher Umstände. Frau Mertens deutet an sich engagieren zu wollen und lässt sich ein paar Informationen geben.
Einige Tage später recherchiert Frau Mertens im Internet und stößt auf die genannte Organisation, fest entschlossen, ihr eine größere Spende zukommen zu lassen. Da entdeckt sie, dass im Vorstand Renate Nachtweih sitzt – die Verbindung zu dem Mitarbeiter Ihres Mannes ist offensichtlich. Dass Herr Nachtweih nicht erwähnte, dass seine Frau dort engagiert ist, irritiert Frau Mertens außerordentlich.
Kontakte aufbauen und pflegen
Irgendwo müssen Sie anfangen. Beginnen Sie bei Ihrer Karriere, und zwar zuerst im eigenen Unternehmen. Suchen Sie Kontakt zu wichtigen Personen – wer hat Einfluss, wer kann Sie fördern?
Selten werden Sie gleich Kontakt zu dem idealen Mentor knüpfen können. Überlegen Sie sich eine sinnvolle Hierarchie: Wenn der Kontakt zu A nicht zu realisieren ist, dann vielleicht zu B, wenn dies nicht klappt, dann vielleicht zu C usw. Womöglich geht es auch „von unten“: über D kommen Sie an C, über C an B und über B schließlich zu A:
Der ideale
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