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Smaragdjungfer

Smaragdjungfer

Titel: Smaragdjungfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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tot auf. Interessanterweise starben sie alle infolge von Unfällen, von denen keiner dem anderen glich. Ein Fremdverschulden war nicht nachzuweisen.
    Kastor und Graf. War es Zufall, dass beide mit der Toten bekannt gewesen waren, oder standen sie sogar miteinander in Verbindung? Paula beschloss, Kastor auf den Zahn zu fühlen. Eine einfache Befragung als potenzieller Zeuge, der die Tote gekannte hatte, war keine Ermittlung gegen ihn. Schließlich wurden alle anderen Kunden der Toten ebenfalls der Reihe nach befragt. Sie zog ihre Jacke an, nahm ihre Tasche und ging zur Tür.
    »Frau Rauwolf, würden Sie mir freundlicherweise sagen, wohin Sie gehen? Damit ich weiß, ob ich mitkommen muss oder nicht.«
    »Ich gehe ermitteln.«
    »Und wo, wenn ich fragen darf?«
    »Hier und da.«
    Rambacher war nicht auf den Kopf gefallen. »Sie wollen weisungswidrig gegen Kastor ermitteln.«
    »Im Gegenteil. Ich will weisungs gemäß in alle Richtungen ermitteln.«
    Rambacher stand auf und nahm seinen Mantel. »Dann komme ich mit. Schließlich ist es Vorschrift, Befragungen zu zweit durchzuführen.«
    Paula zuckte nur mit den Schultern und ging zum Parkplatz. Der blaue Ford verursachte ihr heute kein annähernd so beklemmendes Gefühl mehr wie gestern. Trotzdem hätte sie lieber einen anderen Wagen genommen, mit dem sie keine negativen Erinnerungen verband.
    »Wohin fahren wir?«
    »Grenzstraße 46.«
    »Das ist die Adresse von Kastor. Frau Rauwolf –«
    »Sie müssen nicht mit reinkommen, Rambacher. Außerdem tue ich nichts Weisungswidriges. Er hat uns doch versprochen, uns die Quittung für die Verleihung des angeblichen Smaragdcolliers zu geben. Ich erspare ihm freundlicherweise den Weg in die Dienststelle und hole sie bei ihm ab.«
    »Und was tun Sie sonst noch bei der Gelegenheit?«
    »Was sich so ergibt. Unter anderem werde ich mich in seiner Wohnung umsehen, falls er uns reinlässt.«
    Rambacher atmete tief durch. »Ich mache da nicht mit. Ich will keinen Ärger haben.«
    »Dann lassen Sie es bleiben. Ich habe Sie nicht gebeten mitzukommen.«
    Sie parkte den Wagen vor Kastors Nachtclub. Seine Wohnung befand sich im Loft darüber. Rambacher machte seine Drohung wahr und blieb im Wagen sitzen, während Paula die Außentreppe zum Loft hinaufstieg und an Kastors Tür klingelte.
    Zu ihrer Überraschung öffnete er beinahe sofort. Sie hatte vermutet, dass er um diese Zeit noch im Bett lag, da er berufsgemäß sicher erst spät in der Nacht schlafen ging. Als er Paula erkannte, zog er überrascht die Augenbrauen hoch, ehe er ein herablassendes Lächeln aufsetzte.
    »Was verschafft mir denn diese Ehre, Frau Rauwolf? Wollen Sie Ihr polizeiliches Eigentum abholen?«
    Sie sah ihn verständnislos an.
    »Den überaus kleidsamen Plastikanzug, den man mir gestern gegeben hat.«
    »Das sind Einweganzüge, die man nach Gebrauch entsorgt, falls Sie das noch nicht wissen sollten. Ich wollte die Quittung für das Collier abholen, die Frau Stojanovic Ihnen angeblich ausgestellt hat.«
    »Haben Sie es inzwischen gefunden?«
    »Nein. Deshalb will ich auch die Kaufquittung sehen, um mich zu vergewissern, dass es wirklich existiert und zumindest mal Ihnen gehört hat.«
    Kastor gab die Tür frei und machte eine einladende Bewegung. »Treten Sie ein. Ich suche Ihnen die Quittungen raus. Dauert ein paar Minuten. Mögen Sie einen Kaffee?«
    »Danke nein. Ich bin nicht zu meinem Vergnügen hier.«
    Er führte sie ins Wohnzimmer, das sich über die halbe Hausseite erstreckte, ein Eckraum, der an beiden Seiten von Panoramafenstern eingefasst war, die einen großzügigen Blick auf die Straße gestatteten.
    »Nehmen Sie Platz.« Er deutete auf eine schwarze Ledercouch.
    Paula blieb stehen.
    »Ich habe die Quittung im Arbeitszimmer. Sie entschuldigen mich einen Moment. Schnüffeln Sie ruhig in der Zwischenzeit herum. Ich habe nichts zu verbergen.«
    Wieder setzte er sein überhebliches Grinsen auf. Und wieder war Paula versucht, es ihm mit der Faust aus dem Gesicht zu fegen. Nur so aus Prinzip, weil er offenbar glaubte, dass sie nichts finden würde, was sich gegen ihn verwenden ließ. Sie musste ihm widerwillig zugestehen, dass seine Selbstsicherheit höchstwahrscheinlich gerechtfertigt war. Männer wie er waren nicht so dumm, belastendes Material herumliegen zu lassen.
    Doch da er ihr die Erlaubnis dazu erteilt hatte, machte sie von seiner Einladung Gebrauch und sah sich um. Die Einrichtung war durchaus geschmackvoll, was sie einem Nachtclubbesitzer nicht

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