Smart Magic
ertönte plötzlich eine ruhige Stimme von der Tür her.
Alex hob den Kopf und sah Elion, der eine große Decke, in die offenbar irgendetwas eingeschlagen war, auf den Armen trug.
»Ach ja? Und wie lange brauchen wir bis dort?«
Der Elf – Alex hatte sich erstaunlich schnell daran gewöhnt, den jungen Soldaten als solchen zu bezeichnen – kam herein und legte das Bündel auf dem Bett ab. »Das kommt darauf an – wenn wir Pferde haben und keine schweren Wagen, dann vielleicht eine Woche.«
»Eine Woche? Na gut, dann kann ich Ajun wenigstens sagen, wie viele Hemden er einpacken muss«, murmelte Alex reuig.
»Er meint es nur gut, Herr«, erwiderte Elion, der das Gespräch zwischen Alex und seinem Diener offenbar mitbekommen hatte.
»Ich weiß. Was hast du da?« Alex deutete auf das Bündel auf seinem Bett.
»Der Sar’thosa hat das für dich anfertigen lassen«, erklärte Elion ehrfürchtig und schlug die Enden der Decke auseinander. Darin lagen Teile einer Metallrüstung, Brustpanzer, Handschuhe, Arm- und Beinschienen und ein Helm, alles aus dem gleichen nachtschwarzen Material gefertigt, aus dem auch die Rüstung bestand, die der Sar’thosa stets trug.
»Woher weiß er denn, dass sie mir passen wird?«, fragte Alex irritiert, während er eine Armschiene in die Hand nahm.
» Sie werden dafür sorgen, dass die Rüstung passt, Herr.« Elion deutete auf winzige Hände und Füße, die sich wie ein bizarres Muster über das seltsame Material zogen.
Alex musste ein Schaudern unterdrücken, als er die Armschiene anlegte. Sie war ganz leicht und schloss sich so um seine Haut, als habe sie einen eigenen Willen. Er konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die winzigen Finger suchend über ihn hinwegstrichen, und das Gefühl sorgte dafür, dass sich die Härchen an seinen Armen aufstellten.
»Sie?«, flüsterte er mit einer Mischung aus Faszination und Abscheu.
»Die lebenden Geister, die in das Metall geflossen sind, Herr.«
Der letzte Schwerthieb trifft
Der letzte Schwerthieb trifft
Mit dem unbestimmten Gefühl, gerade einen großen Fehler zu machen, rannte Tom ins Freie. Draußen empfing ihn die Sonne. Es war hell und freundlich, aber die Warnung des Raben legte sich wie ein dunkler Schleier über sein Gemüt.
»Wo?«, rief er laut.
Von Norden, kam die Antwort. Der Vogel kreiste über ihnen, die Flügel ausgebreitet, und wandte den Kopf immer in dieselbe Richtung.
»Lasst uns rasch von hier verschwinden«, bat Matani, »uns verstecken.«
Sie sind zu nah. Wenn ihr in die Steppe lauft, reiten sie euch einfach nieder.
Resk baute sich neben der Halle auf und sah sich suchend um. Er hob einen kürbisgroßen Stein vom Boden auf und wog ihn in der Hand.
»Wie viele sind es?«
Zehn oder mehr.
»Verdammt«, entfuhr es Tom. »Das ist übel.«
Er selbst schaute sich ebenfalls um. Zwischen den Resten der Hallen war der Boden mit Schutt und Geröll vom Turm übersät. Dort war es schon schwierig, auch nur zu laufen. »Hier können sie bestimmt nicht so gut mit ihren Pferden entlangreiten. Das ist ein Vorteil weniger für sie. Wir lauern ihnen hier auf, verstecken uns und greifen sie an, wenn sie ins Lager reiten.«
»Vielleicht ziehen sie ja auch vorbei«, sagte Matani hoffnungsvoll, aber sie nahm dennoch ihren Bogen in die Hand und spannte die Sehne.
Resk schlug sich mit dem Stein in die Handfläche der anderen Hand und knirschte grimmig mit den Zähnen.
»Warn uns«, bat Tom den Raben, während er geduckt zu einer der niedergebrannten Hallen lief und sich zwischen den verkohlten Balken und Bohlen verbarg. Matani rannte zur noch unversehrten Halle, hielt kurz inne, sammelte sich und sprang dann mit einem gewaltigen Satz hoch auf das Dach, wo sie sich sofort duckte. Tom sah noch, wie sie den ersten Pfeil auf die Sehne legte, dann verschwand sie aus seinem Blickfeld. Nur Resk blieb mitten im ehemaligen Lager zurück. Der Hügeltroll schlenderte zu dem Schutthaufen in der Mitte und setzte sich.
»Was machst du da?«, zischte ihm Tom zu. »Versteck dich!«
»Ich kann mich nicht gut verstecken«, erwiderte der Troll ungerührt. »Ich warte hier. Einer von uns muss ja mit denen kämpfen, während ihr irgendwo rumschleicht. Wir Trolle sind gute Kämpfer.«
Tom wollte noch etwas sagen, aber da hörte er den Hufschlag mehrerer Pferde und duckte sich noch tiefer in die Schatten. Er versuchte, sich zu beruhigen und seinen Geist von allem zu befreien, aber es gelang ihm nicht besonders gut. Mist, für diesen
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