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Smart Magic

Smart Magic

Titel: Smart Magic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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leben und Begrah-Käse futtern?«
    »Eigentlich wollte ich einen Weg nach Hause finden«, erwiderte Tom unsicher.
    »Hast du nicht gerade gesagt, du weißt auch nicht, wie wir nach Berlin zurückkommen?«
    »Ich weiß es noch nicht. Aber zusammen können wir das bestimmt rausfinden. Alex, du kannst doch unmöglich hierbleiben wollen. Guck dich doch bloß mal an, mit dieser Scheiß-Rüstung und allem.«
    »Mit dieser Scheiß-Rüstung hab ich hier schon so einiges gerissen.« Alex’ Stimme klang jetzt kalt. »In Berlin war ich bloß irgendein Aso, der keine Kohle und keine Eltern hatte, ein Niemand. Genau wie du. Aber hier ist das anders. Und ich werde ganz bestimmt nicht mit dir weglaufen, um mich irgendeinem Stamm anzuschließen, der schon bald nichts anderes mehr machen wird, als hier den Leuten heiße Bäder einlaufen zu lassen.«
    Tom hielt inne. Er versuchte zu verstehen, was Alex ihm sagen wollte.
    »Meinst du, ich soll bei den Typen bleiben, die mich zu einem Zombie machen wollten?«
    »Die wussten ja nicht, dass du es bist. Wenn sie erführen, wer du wirklich bist, dann wärst du reich und mächtig. Du bekämest alles, was du willst. Jeder würde auf dich hören. War das bei deinen Ziegenhirten auch so?«
    Es klang tatsächlich verlockend. Sein Leben lang war Tom ein Außenseiter gewesen, ein Waisenkind, vom Alten nur ausgenutzt. Niemand hatte ihn gewollt – außer jetzt offenbar die Magatai. Und in der Steppe haben sie mich nur gejagt, weil sie nicht wussten, wer ich bin. Die dachten, Alex wäre ich und ich wär nur ein entlaufener Sklave, wie Matani und Resk! Oh Mann!
    »Und, was sagst du?«
    »Ich weiß nicht«, antwortete Tom, und es stimmte. Er wusste es nicht. In diesen Minuten tief unter der Feste von Alynth war plötzlich alles anders, als er es noch vor wenigen Stunden gesehen hatte.
    »Der Sar’thosa zieht ein Heer zusammen«, erklärte Alex. »Tausende von Kriegern, jede Menge Magie. Wir marschieren bald los. Nichts wird gegen sie bestehen. Diese Steppenreiter und ihr Winterlager werden …«
    »Was sagst du da?«, unterbrach ihn Tom entgeistert. »Winterlager?«
    »Ja. Die Magatai wollen ihr Reich ausdehnen, bis jenseits der Steppe. Dort gibt es Länder, Städte, die sie erobern wollen. Die Steppenvölker sind nur der erste Schritt auf dem Weg.«
    Tom wurde heiß und kalt, als er begriff. Deswegen die Armee vor der Stadt, erkannte er. Die Lager, die sie errichtet haben, die Magie. Die Angriffe auf Matanis Leute waren vermutlich nur eine Vorbereitung.
    »Und bei denen willst du bleiben?«, fuhr er Alex an. »Das sind Mörder, Seelenfresser, Kriegstreiber. Sie sind böse.«
    Alex packte Tom an den Schultern und sah ihn fest an. »Die werden gewinnen, Tom. Die sind viel zu mächtig. Die Magatai beherrschen diese Welt. Ihre Krieger werden die Steppenvölker unterwerfen und dann weitermarschieren. Die machen vor nichts halt.«
    »Und genau deshalb muss man sie aufhalten«, sagte Tom trotzig.
    Alex ließ ihn los. Mit einem Mal war etwas zwischen ihnen, eine Kälte, die es vorher nicht gegeben hatte.
    »Ich will von hier verschwinden«, sagte Tom mit Nachdruck.
    »Reisende soll man nicht aufhalten«, erklang auf einmal eine weibliche Stimme. Ein Mädchen kam die Treppe zu ihnen herunter. Sie trug ein dunkelgrünes, langes Hemd und eine ebensolche Hose, und obwohl sie schon krankhaft blass wirkte, war sie sehr hübsch.
    »Was meinst du damit?«, fragte Alex.
    »Hier kann er nicht bleiben, Al-ex-ander. Was soll aus uns werden, wenn der Sar’thosa das herausfindet?«
    Der Ältere sagte nichts. Er biss sich auf die Lippe und sah zu der bronzenen Tür. Dann nickte er und bedeutete Tom, ihm zu folgen.
    Schweigend gingen sie durch die steinernen Korridore und eine Reihe von Treppen hinauf. Schließlich gelangten sie zu einer kleinen Tür, die von Schwarzgerüsteten bewacht wurde. Mit Alex an Toms Seite gab es jedoch keine Schwierigkeiten. Die Wachen öffneten die kleine Pforte für sie, machten ihnen ehrerbietig Platz und ließen sie hinaus auf eine zu dieser Tageszeit glücklicherweise menschenleere Gasse.
    Kaum hatten sie sich ein Stück von der Pforte entfernt, erhob sich der Rabe, der auf Toms Schulter gesessen hatte, in den Himmel. »Sag Matani Bescheid«, bat Tom ihn.
    Alex blieb im Schatten der Mauer stehen. Er machte keine Anstalten, sich Tom anzuschließen.
    Tom stiegen die Tränen in die Augen.
    »Komm mit mir. Wir verschwinden von hier. Du und ich, wie früher.«
    Alex tat einen zögerlichen

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