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Smart Magic

Smart Magic

Titel: Smart Magic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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gefunden wurde?«
    Daraufhin folgte zunächst nur Schweigen. »Ich weiß nicht, ob ich das …«
    »Bitte«, unterbrach Tom sie. »Es ist mir sehr wichtig, verstehen Sie? Ich will ja gar nicht viel, aber das ist die einzige Verbindung, die ich zu meinen Eltern habe. Ich werde doch bald sechzehn, dann ginge das doch auch so, oder?«
    »Hm, ja, vielleicht. Mal sehen. Ich kann in die Akte schauen, wenn es dir so wichtig ist. Warte mal eben, bitte.«
    »Klar.«
    Er konnte hören, wie sie etwas in einen Computer eintippte.
    »Und, wie geht es dir so?«
    »Och, super«, log Tom fröhlich. »Richtig gut.«
    »Wie läuft es in der Schule?«
    »Gut, gut. Ich glaube, ich bekomme in Mathe eine Zwei.«
    Immer noch Tastaturgeräusche. Mann, mach schon. Wie lange dauert das denn?
    »Das ist ja toll«, erklärte sie, dann änderte sich ihr Tonfall: »Ah, hier haben wir es. Du wurdest beim Kloster Rabenstein gefunden, Tom. Das ist in Brandenburg.«
    »Super, vielen Dank. Sie sind die Beste.«
    Tom hörte noch, wie sie irgendwas sagte, unterbrach aber schon die Verbindung und begann, im Internet nach dem Kloster zu suchen.
    Tom trat im Schein der Straßenlaterne von einem Fuß auf den anderen. Obwohl er Alex vertraute, hatte er ein ungutes Gefühl bei dem Treffen. Was, wenn der Alte was davon mitbekommen hat? Wenn er Alex belauscht hat oder so?
    Aber er konnte kaum etwas tun, außer abzuwarten. Vorsichtshalber hielt er etwas Abstand zu der Bushaltestelle, wo sie sich treffen wollten, und behielt seine Umgebung genau im Auge. Es waren nur wenige Menschen auf der Straße unterwegs. Hin und wieder fuhr ein Auto vorbei.
    Im Rucksack auf seinem Rücken trug Tom seine gesamte Habe bei sich. Die Münzen steckten in seiner Jackentasche. Inzwischen waren sie das Wertvollste, was er besaß, auch wenn er keine Ahnung hatte, für wie viel Geld man sie hätte verkaufen können.
    Ein alter Golf hielt am Straßenrand bei der Bushaltestelle. Halb erwartete Tom, dass jemand aussteigen würde. Aber der Wagen blieb nur mit laufendem Motor stehen. Nervös beäugte Tom das Fahrzeug. Hatte der Alte ihn doch aufgespürt? Aber dann sah er im Gegenlicht das Profil des Fahrers. Alex!
    Tom lief zur Haltestelle, sorgsam darauf bedacht, den Wagen stets genau zu beobachten. Er erreichte die Seitentür und sah hinein. Tatsächlich saß Alex hinter dem Steuer und kaute an seinem Daumennagel. Tom riss die Tür auf.
    »Alter!«, entfuhr es Alex.
    »Hi«, erwiderte Tom und schleuderte seinen Rucksack auf den Rücksitz, dann warf er sich auf den Beifahrersitz und zog den Gurt quer über seine Brust. Alex gab schon Gas, als der Sicherheitsgurt einrastete.
    »Seit wann hast du ’nen Führerschein?«
    »Soll das ’ne Kontrolle werden oder was?«
    »Hey, schon gut, kein’ Stress. Wem gehört die Karre?«
    »Die hat Enno besorgt.«
    Na klar, vermutlich heißt besorgt in diesem Fall geklaut . Super. Aber dann erinnerte er sich daran, dass er selbst ja streng genommen in den Keller eines Museums eingebrochen war, und beschloss, lieber die Klappe zu halten.
    »Wohin fahren wir?«
    »Keine Ahnung«, entgegnete Alex. »Sag du es mir.«
    »Ich müsste aus Berlin raus, Richtung Osten, nach Brandenburg. Ziemlich in die Pampa. Wäre super, wenn du mich zu einem Bahnhof oder so bringen könntest.«
    »Mann, wir haben ein Auto. Da fahren wir doch nicht mit der lahmen Bahn!«
    Alex trat das Gaspedal durch, und der Golf sprang regelrecht nach vorn. Sie rasten durch die leeren nächtlichen Straßen, bis Alex fragte: »Also, wohin?«
    Tom nannte ihm die Adresse des Klosters.
    »Pampa ist ja wohl noch untertrieben. Da ist ja nix. Direkt dahinter kommt das Ende der Welt.«
    »Du musst nicht mitkommen. Das ist meine Sache. Ich kümmer’ mich schon darum«, erwiderte Tom kleinlaut. »Ich will dich da nicht mit in was reinziehen.«
    »In was reinziehen? Was hast du abgezogen, Kleiner? Eine Bank ausgeraubt?«
    Fast, dachte Tom bei sich. Ein Museum. Laut sagte er: »Nichts. Es geht um meine Eltern. Ich bin da … also … ich wurde da gefunden. Früher, verstehst du?«
    Alex sagte nichts, sondern fädelte sich auf einer Schnellstraße ein und ging gleich auf die Überholspur. Sie zogen an Familienkarossen vorbei, an Lieferwagen. Keiner von beiden sprach.
    Irgendwann sackte Toms Kopf gegen die Scheibe, und er schlief ein. Er schlug die Augen erst wieder auf, als Alex ihn unsanft gegen die Schulter stieß.
    »Aufwachen, wir sind gleich da.«
    Immer noch müde und total verschlafen, sah Tom

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