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Smart Magic

Smart Magic

Titel: Smart Magic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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schluchzen.
    Doch sie konnte sich nicht um ihn kümmern, denn der Schmerz kehrte zurück. Er war nicht an einer bestimmten Stelle, er war überall, in allen Teilen ihres Körpers zugleich, grausam und fordernd. Das Pulsieren des Lichts war langsamer geworden, und der Schmerz kam jetzt in Wellen über sie. Mit jedem Aufleuchten fühlte sie eine alles überdeckende Qual, und dazwischen nur eine dunkle, schreckliche Leere.
    Matani krümmte sich zusammen, machte sich so klein wie möglich, als könnte sie den Schmerz so abwehren, und bald lag sie wie Dagu auf dem Boden. Tränen liefen ihr über das Gesicht, und sie hatte nicht einmal mehr die Kraft, zu schreien oder auch nur ein Wort hervorzubringen. Es war unmöglich, der Pein zu entgehen, die wieder und wieder über sie hereinbrach, durch sie hindurchbrandete und in ihr das furchtbare Gefühl zurückließ, dass sie selbst an ihrem Schicksal die Schuld trage. Denn der Schmerz brachte alte Erinnerungen mit sich, aber nur die schlimmsten. Erinnerungen an Momente, in denen sie sich falsch verhalten hatte, an all das Verborgene, für das sie sich schämte.
    Matani wusste nicht mehr, was schlimmer war, die Schmerzen oder die Erinnerungen. Sie hatte kein Gefühl mehr für Zeit und Raum, wusste nicht mehr, wo sie sich befand und warum.
    Dann war es vorbei, ebenso schnell, wie es angefangen hatte. Doch die Erinnerungen blieben, ebenso wie das Gefühl der Leere und der Schuld, und Matani konnte nichts tun, als sich selbst in ihren Armen zu wiegen und zu weinen.
    Als sie wieder zu einigen klareren Gedanken fähig war, bemerkte sie, wie um sie herum gerüstete Männer durch die Reihen schritten. Matanis Arme und Beine zitterten, und sie fühlte sich einfach nur endlos müde. Ohne mehr als den Kopf ein wenig zu drehen, beobachtete sie die Magatai, die von einem zum anderen gingen und die schlaffen Leiber mit langen, seltsam verzierten Stöcken anstießen.
    Einer trat direkt neben sie und stieß ihr das Ende seines Stocks in die Seite. Sie wollte das dunkle Holz, das mit einem hellen Metall umwickelt war, wegschieben, aber ihre Bewegung war unkoordiniert, und sie traf den Stock nicht.
    Der Gerüstete ignorierte ihre Abwehrreaktion einfach, ging weiter und drückte Dagu die Stockspitze in den Rücken. Matani drehte sich vorsichtig um. Der Krieger wiederholte den Stoß dreimal, dann wandte er sich an seine Kameraden.
    »Der hier kann weg«, erklärte er mit von seinem Helm gedämpfter Stimme. Er steckte seinen Stock in eine Schlaufe am Gürtel, bückte sich und packte Dagu am Handgelenk.
    »Nein!«, rief Matani und warf sich herum. Sie schaffte es, seinen Arm zur Seite zu treten. Seine Hand fuhr zu seinen Waffen, aber sie drückte sich mit dem anderen Fuß von der Wand ab und stieß ihm ihre Schulter gegen die Beine. Er geriet ins Wanken und keuchte überrascht auf, dann fiel er auf sie.
    Er war schwer, und der Aufprall trieb ihr die Luft aus den Lungen. Die Metallstreifen auf seiner Rüstung kratzten über ihre Haut, zogen tiefe Striemen und zerrissen die Überreste ihrer Kleidung. Er schlug nach ihr, traf ihren Oberarm. Sie ergriff seinen anderen Arm, fand ein Stück Haut zwischen Handschuh und Armschiene und biss hinein, so fest sie konnte. Diesmal schrie er vor Schmerz auf. Er hieb mit der freien Hand auf ihren Arm, aber sie ließ nicht los, sondern verbiss sich nur noch fester.
    Ein Schlag sandte brennende Schmerzen durch ihren Rücken, dann traf ein Hieb ihren Kopf. Für einen kurzen Moment wurde ihr schwarz vor Augen, aber dann klärte sich ihr Blick wieder. Sie ließ den Mann los und schlang die Arme um den Schädel, um sich zu schützen. Sie spürte einen Tritt, ehe der Krieger von ihr wegkroch, dann prasselten Schläge auf sie herab, hart und schnell.
    »Sie hat mich gebissen«, fauchte der Gerüstete. »Die kleine Schlampe hat mich gebissen.«
    Die Schläge verebbten, und Matani spähte zwischen ihren Armen hindurch. Der Krieger war wieder aufgestanden, hatte das Visier seines Helms hochgeklappt und sah mit großen Augen auf das Blut, das von seinem Unterarm auf den Boden tropfte. Matani hatte den metallischen Geschmack noch im Mund und grinste trotz ihrer Schmerzen breit.
    Um sie herum standen drei weitere Magatai. Sie hatten ihre Stöcke in den Händen, bereit, jederzeit wieder auf sie einzuprügeln. Die starren Fratzen auf ihren Helmen sahen finster auf sie herab. Sie spie blutroten Speichel auf den Boden.
    »Ich bringe dich um«, brüllte der Krieger plötzlich. »Ich

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