Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Smart Magic

Smart Magic

Titel: Smart Magic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
Vom Netzwerk:
Blick auf das dunkelhäutige Mädchen frei, das er bei den Hallen gesehen hatte. Sie richtete sich zu ihrer vollen Größe auf und reichte Tom damit bis zum Kinn. Sie war sehr schlank, hatte nackte, kräftige Beine und Füße ohne Schuhe.
    Aus irgendeinem Grund kam er sich plötzlich mit seiner Jacke, dem Hemd und den Sneakern seltsam angezogen vor, während sie hierherzupassen schien. Sie hielt die Arme vor der Brust verschränkt und blickte so streng, dass ihre Augenbrauen fast über der Nase zusammentrafen. Nervös sah sich Tom nach ihrem monströsen Begleiter um, konnte ihn aber nicht entdecken.
    Schließlich glättete sich ihre Stirn jedoch, und sie streckte die Hand aus, als ob sie ihn berühren wollte. Doch dann brach sie mitten in der Bewegung ab. »Komm mit«, sagte sie knapp und lief los.
    Unschlüssig blieb Tom stehen, dann fasste er sich ein Herz und folgte ihr. Wenn sie mir etwas tun wollte, hätte sie das schon längst getan, versuchte er sich zu beruhigen. Sein Gefühl sagte ihm, dass er ihr mehr vertrauen konnte als den Leuten auf dem Hof, ob gerüstet oder nicht. Tom hatte keine Ahnung, woher er plötzlich so klar wusste, wer Freund und Feind war, aber er war sich seiner Sache sicher.
    Er lief eine Zeit lang hinter ihr her, bis sie an einen kleinen Teich in einer Senke kamen, der kaum zehn Meter im Durchmesser haben mochte.
    »Du hast Durst?«
    Tom nickte. Seine Kehle war nicht nur wie ausgedörrt, sondern auch noch voller Staub.
    »Trink.«
    »Was, einfach aus dem Tümpel da?«
    Sie schwieg, und tatsächlich wirkte das Wasser im schwachen Licht der Sterne plötzlich unglaublich einladend. Tom kniete sich am Rand des Teiches hin, steckte seine Hände in das kühle Wasser und sah, wie der Schmutz von ihnen abgewaschen wurde. Er schöpfte einige Handvoll Wasser aus dem Teich und trank gierig. Es war köstlich, besser als alles, was er je zuvor getrunken hatte.
    »Wir müssen weiter«, stellte seine Begleiterin fest. »Sie werden bald kommen. Lauf hinter mir, ich zeige dir, wie du durch das Gras kommst.«
    Tom spritzte sich noch einmal Wasser ins Gesicht, dann stand er wieder auf. Er schaffte es einfach nicht, zu verstehen, was um ihn herum gerade passierte. Sein Hirn war wie betäubt, und sein Körper sagte ihm, dass er sich hinlegen sollte, um zu schlafen oder einfach aufzugeben. Aber das kam wohl gerade nicht infrage. Wenn er sich jetzt hinlegte, würde er vielleicht nie wieder aufwachen.
    »Sofort«, erwiderte Tom. Dann kam ihm ein Gedanke, und er durchsuchte die Taschen seiner Jacke und seiner Jeans. Sein Portemonnaie war noch da, ebenso wie das Taschenmesser, sein MP3 -Player und sein Schlüsselbund, aber sonst fand er nichts. Ich hab mein Handy verloren. So ein Mist. Er schloss die Augen. Er war abgeschnitten von der Welt. Denn das Mädchen hatte ganz sicher nirgendwo ein Handy versteckt, und die nächste Notrufsäule war vermutlich so weit weg wie die Sterne.
    Als er die Augen wieder öffnete, sah ihn das Mädchen unverwandt an, als erwartete es etwas von ihm.
    »Ich bin Tom«, sagte er langsam und legte seine Hand flach auf die Brust, wie er es schon mal in alten Filmen gesehen hatte. Dann deutete er auf sie. »Wie heißt du?«
    Ein spöttisches Funkeln erschien in ihren Augen, dann legte sie ihrerseits die Hand auf die Brust, allerdings mit so großer Geste, dass Tom das Gefühl hatte, sie würde ihn auf den Arm nehmen.
    »Ich heiße Matani.«

Gejagt
    Gejagt

    Erst als sich am Himmel die ersten Zeichen der aufgehenden Sonne andeuteten, entschied Matani, dass sie eine kleine Rast einlegen sollten. Tom war vollkommen erschöpft. Sie waren schnell gelaufen, und die Anstrengung hatte dafür gesorgt, dass er alle Luft zum Atmen brauchte und keine Fragen stellen konnte. Dabei waren ihm unterwegs in etwa hundert eingefallen.
    Aber als sie endlich anhielten, ging er einfach nur auf der kleinen Lichtung inmitten des Grases in die Knie und ließ sich dann seufzend zurücksinken. Matani setzte sich neben ihn und sah ihn an. Ihr schien dieser Marathon weniger ausgemacht zu haben als ihm.
    »Wir werden Resk bald einholen, hoffe ich«, sagte sie, als würde ihm der Name etwas bedeuten.
    »Resk?« Zum Glück ließ sich das Wort gut keuchen.
    »Du hast ihn schon gesehen.« Sie deutete mit dem Kopf über ihre Schulter. »Im Lager.«
    »Das Monster? Dieser Steintyp?«
    Ihre Miene verriet Unverständnis.
    »Stein-Tüüp? Nein, er ist ein Troll, ein Hügeltroll. Gibt es keine Hügeltrolle da, wo du

Weitere Kostenlose Bücher