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Smart Magic

Smart Magic

Titel: Smart Magic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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»Was ist?« Er wagte nicht mehr als ein Flüstern. Kalte Angst in seinem Inneren vertrieb die Wärme der Sonne.
    »Hinter uns sind Verfolger.« Auch sie sprach leise, und Resk knurrte wie ein Hund.
    Ganz langsam erhob sich Tom, bis seine Nasenspitze fast oberhalb des Grases war. Er schob einige lange Halme auseinander und spähte zwischen ihnen hindurch. Tatsächlich entdeckte er drei dunkle Gestalten, die ihnen viel näher waren, als er gehofft hatte. Es waren Männer auf Pferden, die das Gras deutlich überragten. Tom sank wieder zu Boden.
    »Haben sie uns gesehen?«
    »Ich weiß nicht«, erwiderte Matani. »Kommt mit.«
    Sie schlich geduckt durch das Gras voran. Tom blieb dicht hinter ihr. Zu groß war das Risiko, dass er sie in dem Gräsermeer aus den Augen verlor.
    »Wir sollten kämpfen«, befand Resk mit einer Stimme, in der Todesverachtung lag. »Wir können ihnen doch nicht entkommen.«
    »Unsinn.« Matani sprach wieder lauter. »Sie haben Pferde und Waffen. Wenn wir kämpfen, töten sie uns oder nehmen uns gefangen. Unsere einzige Hoffnung ist, dass sie uns nicht finden.«
    Tom war gewillt, ihr zuzustimmen. Er wollte nicht gefunden werden, nicht von diesen seltsamen Fremden, die ihn in das Lager zurückbringen würden, zurück zu dem Mann mit der schwarzen Rüstung. Er kroch noch schneller voran.
    Immer wieder stand Matani vorsichtig auf und versuchte, einen Blick auf ihre Verfolger zu erhaschen. Sie sagte nichts, aber Tom konnte in ihrer angespannten Miene lesen, was sie sah: Die Jäger blieben ihnen auf den Fersen.
    »Schneller«, zischte Matani. Es war anstrengend, sich so gebückt zu bewegen, halb laufend, halb kriechend, oft auf Händen und Knien im Dreck. Das Gras raschelte, und überall waren kleine Insekten. Matanis Fuchs war im hohen Gras verschwunden und folgte ihnen jetzt vermutlich auf seinen eigenen Wegen.
    Resk blieb ein wenig hinter ihnen zurück. Vermutlich fiel es dem großen Troll noch schwerer als Tom, das Gras als Deckung zu benutzen. Tom konnte ihn hinter sich schnaufen hören. Dort, wo der Troll herlief, brachen die Grashalme unter seinem Gewicht. Als Tom einen Blick zurück warf, sah er, dass sie eine Spur hinterließen. Nicht sehr auffällig oder sehr breit, aber wenn selbst er sie sehen konnte, mussten Menschen, die sich in diesem Land auskannten, sie umso leichter entdecken.
    »Wir werden sie nicht los«, rief er Matani gedämpft zu. »Sieh doch.«
    Das Mädchen drehte sich zu ihm um, und ihr Blick folgte seiner ausgestreckten Hand. Er deutete hinter sich, und sie nickte nach einigen Momenten des Schweigens.
    »Resk, komm her. Du auch, Tom.« Die beiden schlossen zu ihr auf. »Wir schlagen einen Bogen zurück. Und verstecken uns entlang der Spur, die wir hinterlassen haben. Wenn sie vorbeikommen, schlagen wir zu.«
    Matani sah in ihre kleine Runde. Tom schluckte nervös, aber Resk nickte entschlossen. »Gut.« Der Hügeltroll schien nicht nur keine Angst zu haben, sondern sich sogar über die Entscheidung zu freuen.
    »Es sind drei, wir sind drei. Jeder von uns übernimmt einen«, erklärte Matani ihren Plan weiter. »Wartet auf mein Zeichen, ja?«
    »Ich … Was soll ich tun?«, brachte Tom trotz seines trockenen Mundes heraus. »Das sind Krieger mit Schwertern auf Pferden. Ich habe noch nie … Ich kann nicht …«
    »Greif deinem Feind in die Zügel«, schlug Resk vor. »Reiß ihn vom Pferd. Lass ihn nicht seine Waffe ziehen. Du musst schnell sein. Wenn er sein Schwert in die Hand bekommt, bist du tot.«
    Na super! Das macht mir Mut, dachte Tom bei sich, schwieg aber und nickte. Er versuchte, eine entschlossene Miene aufzusetzen, aber er war sich nicht sicher, ob es ihm gelang. Natürlich hatte er sich auch schon mal geschlagen, wenn es nicht anders ging. Auf den Straßen gab es immer Leute, die Ärger suchten, und wenn man mit Alex unterwegs war, dann blieb es irgendwie auch nicht aus, dass einen der Ärger fand. Aber das hier war ein ganz anderes Kaliber. Das würde keine Prügelei werden. Die Reiter wirkten wie Krieger aus einem Spiel oder einem Film. Es waren erwachsene Männer, die vermutlich Schlachten geschlagen hatten und jeden Tag stundenlang mit ihren Schwertern trainierten.
    »Los!«, befahl Matani, und Tom machte sich mit einem äußerst flauen Gefühl im Magen mit auf den Weg, um ihre Verfolger anzugreifen.

Echte Magie
    Echte Magie

    Sein Herz schlug laut in seinen Ohren. Tom lag im hohen Gras, gut verborgen, wie er hoffte. Irgendwo zu seiner Rechten befand sich

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