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Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition)

Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition)

Titel: Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doug Johnstone
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Luke zu dem gemacht hatte, was er war oder gewesen war, befand sich in diesem grauenvollen Klumpen. Er bekam einen schwachen Geruch in die Nase; es roch, als verweste etwas im hintersten Winkel seines Kühlschranks, und wieder würgte es ihn, er drehte den Kopf von dem weg, was von Lukes Kopf noch übrig war, und kotzte in den Schnee.
    »Soll ich?«, fragte Molly.
    Er schüttelte den Kopf und machte sich erneut an die Arbeit. Er zwang sich, in der klaffenden Wunde zu wühlen, schob lose Teile zur Seite, bohrte unter und in Rissen herum und versuchte herauszufinden, wo die Kugel sein könnte, falls sie denn noch da war. Aber sie musste noch da sein. Das hatte Joe in der Brennerei verwirrt, dass es nämlich keine Austrittswunde gab. Anhand der Narbe auf Lukes Kopf wusste Adam, dass die Stahlplatte irgendwo im Hinterkopf sitzen musste. Bedeutete das, dass die Kugel ebenfalls dort zu finden war? Oder war sie abgeprallt und steckte irgendwo anders in seinem Schädel?
    Adam wurde ungeduldig, er bohrte immer tiefer ins Fleisch, in Muskeln, ins Gehirn, und er fand nichts. Er spürte, wie sich die Schweißtropfen abkühlten und auf seiner Stirn festfroren. Sein Magen hatte sich an das gewöhnt, was er tat, sein Kopf allerdings nicht. Dieses Bild von Lukes offenem Kopf würde ihn für den Rest seines Lebens in seinen Träumen verfolgen.
    Er fand nichts. Vielleicht hatte die Kugel ja doch irgendwie einen Weg hinausgefunden. Oder vielleicht saß sie in der Stahlplatte auf der anderen Seite. Er steckte den Kugelschreiber so weit hinein, wie es ging, und spürte ein leichtes Klicken, als er auf die Stahlplatte traf. Er zog den Stift heraus und betrachtete ihn. Über die ganze Länge des Schafts klebte Schleim und Blut. Das Schlimmste, was ihm jetzt passieren konnte, war, dass er bis tief in Lukes Bewusstsein hineingraben musste. Aber vielleicht bliebe ihm nichts anderes übrig. Er stocherte erneut in den Bruchstücken, die er sehen konnte, und arbeitete sich systematisch durch die Schichten des geschundenen Fleisches. Dann sah er etwas in der blutigen Masse glänzen, etwas Metallisches.
    »Komm mit der Taschenlampe näher«, bat er und richtete Mollys Handgelenk genauer aus. »Ich hab was gefunden.«
    Molly warf einen Blick auf die Wunde und wandte den Kopf wieder ab. »Die Kugel?«
    »Ich denke schon.«
    Um heranzukommen, musste er seine Hände auf dem kalten blutigen Fleisch der Wunde abstützen. Er hielt den Stift mit beiden Händen und versuchte ihn ruhig zu führen. Ein Schauer durchzuckte ihn, als seine Hand Lukes offene Wunde berührte. Er drückte den Stift gegen den Gegenstand, der aber nicht nachgab. Er versuchte es ein drittes Mal mit dem Ergebnis, dass das Ding tiefer in der grauen Masse versank, bis nur noch dessen Ende zu sehen war.
    »Mist.«
    »Was?«
    »Sie ist verdammt glitschig.« Er drehte sich zu Molly um. »Ich werde sie mit den Fingern herausholen müssen.«
    Molly schloss die Augen, und Adam wandte sich wieder der Wunde zu. Er holte tief Luft. Jetzt ganz gelassen bleiben.
    »Wünsch mir Glück.«
    »Viel Glück.«
    Er verzog das Gesicht, als er hineingriff und Fleisch und Hirnmasse beiseiteschob. Es fühlte sich wie rohes Hackfleisch an, aber er ließ sich nicht beirren. Er versuchte den Gegenstand zu greifen, der in der Hirnmasse lag, doch er entglitt seinen zitternden Händen und rutschte noch tiefer. Adam packte ein Stück Gehirnmasse, riss sie beiseite und wischte sich seine Hände an der danebenliegenden Augenhöhle ab. Der Gegenstand lag frei. Er griff wieder hinein und pulte ihn heraus. Dabei geriet Gehirnmasse unter seine Fingernägel, sein Magen rebellierte nun ein ums andere Mal, seine Augen tränten, Schweiß stand auf seiner Stirn, und sein ganzer Körper bebte vor Kälte, vor Anstrengung und angesichts der ekelerregenden Tatsache dessen, was er hier machte.
    Er hob den Gegenstand heraus und hielt ihn hoch.
    »Endlich!« Er hielt Molly die Kugel hin.
    »Meine Güte«, sagte sie. »Gut gemacht.«
    Er starrte auf seine blutverschmierten Hände.
    »Und jetzt?«
    Molly ließ den Blick über die Küste wandern; Adam folgte ihrem Blick. Es war jetzt definitiv kurz vor Tagesanbruch: Im Osten hellte sich der Himmel schon auf. Es versprach, ein schöner Tag zu werden.
    »Wirf sie ins Meer«, sagte Molly. »Aber nicht hier, sondern ein bisschen weiter die Küste hinunter. Und es muss garantiert sein, dass sie auch bei Ebbe nicht wieder auftaucht.«
    »Woher soll ich wissen, wie weit die Ebbe

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