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Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition)

Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition)

Titel: Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doug Johnstone
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und half Molly, ihn hochzuheben. »Das siehst du doch.«
    »Ja, aber wieso?«
    Molly keuchte vor Anstrengung, als sie sich von unten gegen Lukes Rücken stemmte. »Wir müssen ihn mitnehmen, und er ist nun mal zu schwer zum Tragen.«
    Sie und Adam schoben die Leiche nach und nach in das Fass.
    »In einem Fass?«, fragte Roddy verdutzt.
    »Ja«, sagte Molly, »in einem Fass.«
    Sie rückte vorsichtig Lukes Schultern und Hals zurecht, bis auch der Kopf vollends im Fass lag.
    »Passt haargenau«, sagte Adam und verschnaufte.
    »Gott sei Dank. Weil er sonst ständig herumkullern oder am Ende noch herausfallen würde.«
    Roddy sah die beiden an, die schwer atmend neben dem Fass standen. »Ihr zwei seid unbezahlbar.«
    Adam starrte ihn wortlos an und verschnaufte.
    »Sehr richtig«, sagte Molly und rieb ihre Hände aneinander, um sie aufzuwärmen. »Höchste Zeit, dass wir zum Auto gehen und uns retten lassen.«

32
    Sie kamen unendlich langsam voran. Alle fünfzig Meter mussten sie anhalten, damit Roddy sich ausruhen und Energie schöpfen konnte. Jedes Mal schnupfte er eine Nase Koks, die ihn immerhin so aufputschte, dass er anschließend wieder ein paar Minuten durchhielt. Aber auch Molly und Adam waren für jede Pause dankbar. Sie rollten das Fass gemeinsam, und obwohl das zehnmal einfacher war, als die Leiche zu tragen, war es dennoch ein Knochenjob. Das Gelände war das größte Problem. Wenn sie etwas Wegähnliches fanden, ging es einigermaßen, aber häufig mussten sie sich mit Felsen, Unterholz und Unmengen von Geröll auseinandersetzen. Dort mussten sie das Fass dann aufheben oder herumwuchten, um es über oder um das Hindernis herumzutragen, bevor sie es weiterrollen konnten.
    Es war wieder dunkler geworden, der Mond verbarg sich hinter mächtigen Wolkenbänken. Roddy ging mit der Taschenlampe voraus, leuchtete mit dem Strahl die Landschaft ab und versuchte den besten Weg für das Fass zu finden. Abgesehen von dem Fass waren die Taschenlampe und Joes Pistole die einzigen Gegenstände, die sie aus der Brennerei mitgenommen hatten. Sie wollten später alles ins Meer werfen, wenn sie das Autowrack erreicht hatten. Das Letzte, was sie bei ihrer Rettung brauchen konnten, waren Ausrüstungsgegenstände der Polizei oder irgendetwas, was mit der Brennerei zusammenhing.
    Roddy war unsicher auf den Beinen und wurde immer langsamer. Sie pausierten nun häufiger, etwa alle paar Meter, so sehr setzte ihnen die Wanderung und vor allem das zu, was sie bis jetzt erlebt hatten. Nach der Hitze in der Brennerei spürte Adam, wie ihm die Kälte wieder in die Knochen kroch; seine durchweichten Füße waren taub, und die Hände wurden zunehmend steifer. Die Adrenalinschübe während der Flucht vor Joe gab es nicht mehr, und zurück blieb nur ein elendes, leeres Gefühl, was noch dadurch verschlimmert wurde, dass sein Blick gelegentlich Lukes Kopf streifte, der am offenen Ende des Fasses mitrollte. Er verlegte sich darauf, mechanisch einen Fuß vor den anderen zu setzen und zu versuchen an nichts anderes zu denken als daran, unbeschadet aus diesem Alptraum herauszukommen.
    Plötzlich hörten sie ein nasales Winseln. Es nahm zu und erfüllte die watteartige, nächtliche Stille um sie herum. Sie blieben stehen und sahen einander an.
    »Taschenlampe aus«, zischte Molly und starrte Roddy an.
    Er knipste sie gerade noch rechtzeitig aus, bevor das Polizeischnellboot von vorhin nahe der Küste hinter der Landzunge hervorkam. Am Bug war ein großer Suchscheinwerfer installiert, dessen Strahl die Küstenlinie ableuchtete und über Felsen und Klippen strich. Die drei blieben zunächst wie erstarrt stehen und sprangen dann mit einem Satz hinter das Fass. Adam war verwirrt – war der Suchscheinwerfer schon vorhin dagewesen, und man hatte ihn nur nicht eingeschaltet? Er erinnerte sich nicht, einen gesehen zu haben, aber das hatte nichts zu bedeuten: Sein Kopf war nach allem, was passiert war, vollkommen ausgelaugt.
    Die drei befanden sich mit dem Fass ziemlich weit landeinwärts; zwischen ihnen und dem Meer gab es steiniges Gelände mit schroffen Felsblöcken, vielleicht war die Entfernung zu groß, um sie entdecken zu können. Der Suchscheinwerfer strich an ihnen vorbei den Abhang hinauf und wieder herunter, zitterte über die Felsblöcke unter ihnen und bewegte sich dann weiter fort. Adam hörte seinen eigenen schweren Atem, als das Motorengeräusch abnahm, und dann war das Boot hinter der nächsten Landzunge verschwunden.
    »Warum suchen die

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