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Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition)

Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition)

Titel: Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doug Johnstone
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geht?«
    Molly zuckte die Achseln. »Wirf sie einfach mit aller Kraft.«
    Adam rappelte sich auf und hielt die Kugel wie einen Edelstein zwischen seinen Fingern. Er machte sich auf den Weg in östliche Richtung.
    »Und vergiss nicht, dir die Hände zu waschen«, rief Molly ihm nach.
    Er ging ein paar hundert Meter weit und blieb dann stehen. Er betrachtete die Kugel. Ein so winziges Etwas konnte töten. Ein so unbedeutendes Ding konnte ein Leben auslöschen, alles so unwiederbringlich verändern, Hoffnungen, Träume und die ganze Zukunft eines Menschen beenden.
    Er hielt die Kugel in der Faust und schleuderte sie dann ins Meer. Er sah zu, wie sie durch den rosafarbenen Himmel flog und mit einem sanften Plopp die Oberfläche des schwarzen Wassers durchbrach.
    Er bückte sich und schrubbte seine Hände in den schwachen Wellen, die ans Ufer leckten. Das Wasser war erschreckend kalt, seine Finger fühlten sich taub an, und trotzdem spürte er noch immer die winzigen Partikel unter seinen Nägeln: Erinnerungen an Lukes Leben. Er lachte bitter vor sich hin, während er seine Finger und Handflächen schrubbte, mit den Fingernägeln über die Haut schabte, bis die Hände rot und wund waren. Es schmerzte, seine Haut so unbarmherzig zu bearbeiten, doch gleichzeitig war es wie eine Erlösung für ihn.
    Er ging zurück.
    Roddy war bewusstlos. Ethans Jacke lag über ihm.
    »Geht es ihm einigermaßen?«, fragte Adam.
    Molly nickte. »Ich habe gerade nachgesehen. Sein Puls ist ein bisschen flach, aber er atmet noch einigermaßen gut.«
    Sie drehten sich zu Luke um. Molly ließ den Strahl der Taschenlampe über ihn gleiten. Er bot einen schrecklichen Anblick.
    »Findest du, dass das wie eine Schusswunde aussieht?«, fragte sie.
    Adam warf einen Blick darauf. »Keine Ahnung. Vielleicht eher von einer Schrotflinte. Was meinst du?«
    Molly zuckte die Achseln. »Wir sollten es riskieren.«
    Adam wandte sich zu ihr. »Wie meinst du das?«
    »Du kennst doch diese forensischen Serien im Fernsehen. Möglicherweise würden die Fachleute noch immer feststellen, dass er erschossen wurde.«
    »Und was wollen wir dagegen unternehmen?«
    Molly schaute hinaus auf die weite, unendliche Wasserfläche. »Ich glaube, wir sollten ihn ins Meer werfen.«
    »Wie bitte?«
    »Wenn sie die Leiche jetzt untersuchen, könnten sie noch Schmauchspuren oder sonst was finden. Aber wenn er ein paar Tage im offenen Meer gelegen hat und vielleicht von Fischen und Möwen angefressen wurde, ist vielleicht nichts mehr festzustellen. Zerstörung von Beweismaterial, was weiß ich.«
    »Ist dir überhaupt klar, was du da sagst?«
    Molly starrte ihn an: »Nicht wirklich, aber meinst du nicht, dass es einen Versuch wert wäre?«
    Adam setzte sich. Er war vollkommen ausgelaugt. »Ehrlich gesagt, ist mir inzwischen alles so was von egal. Was macht es schon aus, wenn wir mit Joe in Verbindung gebracht werden? Unser Leben ist jetzt ohnehin am Arsch. Wie können wir nach diesem Alptraum jemals wieder zur Tagesordnung übergehen?«
    Er wedelte resigniert mit den Armen.
    »Das meinst du nicht wirklich«, sagte Molly.
    »Doch.«
    Molly setzte sich neben ihn. »Willst du den Rest deines Lebens wegen Mordes an zwei Polizisten im Gefängnis verbringen?«
    »Und wenn wir die Wahrheit sagen …«
    »Für die Wahrheit ist es jetzt zu spät. Vergiss die Wahrheit.«
    Adam inspizierte wieder seine Finger. Er hatte das Gefühl, als säße immer noch etwas unter den Fingernägeln, aber als er erneut darunter grub, fand er nichts mehr. Dann entdeckte er einen kleinen dunklen Fleck auf seinem Finger. Er sah ihn sich genauer an. Es war der Splint, den er sich am Fass bei Laphroaig eingezogen hatte, als Molly sie durch die Brennerei geführt hatte. Er drückte daran herum und spürte ein leichtes Stechen unter der Haut.
    »Die Wahrheit vergessen«, sagte er leise.
    »Genau.«
    Mühsam und entsetzlich müde rappelte er sich auf. Sein ganzer Körper schmerzte unerträglich, sein Kopf war leer.
    »Also gut«, sagte er. »Dann werfen wir Luke jetzt ins Meer.«

34
    »Aufwachen!«
    Adam schüttelte Roddy zunächst sanft, und als er nicht reagierte, noch einmal heftiger.
    »Aufwachen!«
    Er legte zwei Finger an Roddys Hals. Einen Augenblick lang spürte Adam nur seine eiskalten Finger, die auf warmes Fleisch drückten, doch dann meinte er etwas ertastet zu haben: einen unregelmäßigen, schwachen Puls, der hin und her hüpfte, einmal schneller und dann wieder langsamer.
    »Roddy!«
    Er nahm Ethans Jacke

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