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Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition)

Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition)

Titel: Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doug Johnstone
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er wusste auch, dass Molly das wusste. Er sah ihr lange in die Augen, bis sie sich irgendwann abwandte, um weiter fernzusehen. Er betrachtete sie noch immer schweigend und hatte keine Ahnung, was er tun oder sagen sollte. Schließlich seufzte er, stand auf und ging zur Tür. Sein Körper fühlte sich unsagbar erschöpft an, und schreckliche Alpträume schwirrten durch seinen Kopf.

42
    Vor der Pension parkte ein Streifenwagen.
    Adam spürte den Malt, der durch seine Adern lief. Während der letzten drei Stunden hatte er drei große Whiskys getrunken und fühlte sich benommen; seine Zunge war pelzig und rissig und seine Mundhöhle wie ausgetrocknet. Hundert Meter vor dem Auto blieb er stehen und versuchte nachzudenken. Was hatte das zu bedeuten? Hatten die Leute von der Spurensicherung schon etwas entdeckt? Hatte die Küstenwache Luke gefunden? Wollte man ihn zu weiteren Befragungen abholen? Er glaubte nicht, dass er das durchstehen würde.
    Vielleicht sollte er einfach verschwinden. Hier auf dieser gottverdammten Insel gab es genügend offenes Gelände, er könnte mit der Landschaft verschmelzen und eine Weile von dem leben, was dort wuchs. Er musste über seine Dummheit selbst lachen. Er wäre schon nach nur einem einzigen Tag in der Wildnis fast gestorben. Seit dem Frühstück am vergangenen Tag hatte er nichts mehr gegessen. Und trotzdem hatte er keinen Appetit, nur Steine im Bauch, Sorgensteine, die in seinen Eingeweiden rumorten und ihn von innen her zerfraßen.
    Er sah jemanden im Fahrzeug sitzen, der auf ihn wartete. Er sah nicht wie der Inspektor vom Festland aus, dieser einschüchternde Schlägertyp. Vielleicht wäre das gar nicht so schlecht. Früher oder später musste er sich ohnehin damit auseinandersetzen; er konnte nirgendwo anders hin.
    Molly wollte ihn nicht bei sich zu Hause haben, ihn nicht wiedersehen. Ein Teil von ihm verstand das. Er wurde nicht bestraft, es war nicht seine Schuld, er würde sie nur immer wieder an alles erinnern. Trotzdem war er enttäuscht. Sie hatten so vieles gemeinsam durchgemacht; er fühlte sich geradezu auf körperliche Art zu ihrem Leben gehörig, was er sich nie hatte vorstellen können, und bei dem Gedanken daran, sie nie mehr wiederzusehen, begann sein Herz heftig zu schlagen, und sein Körper zitterte. Vielleicht war es aber auch der Whisky, die Erschöpfung und der Schock, der sich nun doch bemerkbar machte.
    Er streckte sich und ging mit erhobenem Kinn und festem Schritt auf das Auto zu.
    Als er sich näherte, öffnete sich die Fahrertür, und ein Mann stieg aus. Eric. Adam versuchte ein Lächeln zu fabrizieren, Eric lächelte zurück und kam ums Auto herum, um ihn zu begrüßen.
    »Gibt es etwas Neues?«, fragte Adam und bemühte sich, seiner Stimme einen optimistischen Klang zu geben.
    Erics Lächeln erstarb.
    »Packen Sie Ihre Sachen«, sagte er nonchalant. »Und die Ihrer Freunde auch. Sie fahren mit der nächsten Fähre aufs Festland zurück.«
    Adam war verwirrt. »Aber dieser Mr. Ritchie sagte doch, dass ich auf Islay bleiben soll, bis er sich wieder bei mir meldet.«
    »Es kommt nicht darauf an, was er gesagt hat. Im Moment bin ich derjenige, der hier das Gesetz vertritt, an das Sie sich halten müssen, und ich sage Ihnen, Sie sollen zusammenpacken. Sie reisen ab.«
    »Was ist hier eigentlich los?«
    »Das erkläre ich Ihnen im Wagen«, sagte Eric. »Wir haben nicht viel Zeit. Die Fähre wird schon bald in Port Askaig einlaufen.«
    Adam stand verblüfft da und schwankte ein wenig.
    Eric legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Wenn Sie Ihre Habseligkeiten nicht einpacken wollen, können Sie sie auch hierlassen. Auf jeden Fall werden Sie dieses Boot nehmen.«
    »Ich verstehe das nicht«, sagte Adam.
    »Das müssen Sie auch nicht.« Erics Stimme klang allmählich gereizt. »Ich sagte doch, ich erkläre es Ihnen im Auto.«
    Eric gab ihm einen kleinen Schubs in Richtung Pension, Adam ging los und schaute stirnrunzelnd zurück.
    Eric rief ihm nach: »Und machen Sie sich keine Sorgen um die Bezahlung. Das ist alles geregelt.«
    Adam stieg die Treppe in sein Zimmer hinauf. Der antiseptische Mief verschütteten Whiskys stieg ihm in die Nase, und seine Füße drückten Glassplitter in den dünnen Teppich. Schnell warf er seine Sachen in die Reisetasche und die von Ethan sorgfältig gestapelten Kleidungsstücke in dessen Koffer. Zwischendurch trank er ein paar Schluck Quarter Cask direkt aus der Flasche und packte sie anschließend ebenfalls in seine Tasche. Er

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