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Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition)

Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition)

Titel: Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doug Johnstone
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»Bedien dich«, sagte sie und trank einen großen Schluck aus ihrem Tumbler. »Kannst das Glas von Ash nehmen.« Sie deutete auf ein leeres Glas, an dessen Innenseite klebrige Reste hafteten.
    Adam ging hinüber und nahm die Flasche in die Hand. Auf einem schlichten weißen Etikett stand: Port Ellen . Eine solche Flasche war ihm nicht bekannt, die üblichen Angaben zum Jahr und zu den Prozenten fehlten. Er schenkte sich großzügig ein und hielt aus alter Gewohnheit die Nase ins Glas. Allerdings brauchte er jetzt keinen außergewöhnlichen Whisky, sondern eher ein Narkotikum oder eine Schlaftablette, irgendetwas, womit er die letzten sechsunddreißig Stunden auslöschen konnte.
    »Was ist das für einer?«, fragte er und hob das Glas.
    Molly schaute zum Fenster hinaus. »Dreißig Jahre, 1984 abgefüllt. Nichts Offizielles. Hat nie die Insel verlassen. Gibt’s nicht zu kaufen. Ist vom Laster gefallen. Gehörte zur Sammlung meines Dad.«
    Adam trank noch einen großen Schluck. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Molly war wie in Trance. Er betrachtete sie. Sie wirkte erschöpft und traumatisiert, war aber immer noch hübsch und ihr Gesicht immer noch entschlossen. Vor sich sah er das Bild von ihr in der Schwarzbrennerei, über das Fass gebeugt, mit heruntergezogenen Jeans, ihren Gesichtsausdruck. Unwillkürlich packte er sein Glas fester, presste kurz die Augen zu und öffnete sie wieder. Er betrachtete den alten Film im Fernsehen. Das Pärchen nahm ein Zimmer in einem Gasthof. Es sah verdächtig aus.
    Alles war jetzt ruiniert, dämmerte es ihm.
    »Ich kann nicht schlafen«, sagte Molly und schaute noch immer aus dem Fenster. »Ist das nicht abartig? Abgesehen von der einen Stunde im Krankenhaus, die wir gepennt haben, sind wir jetzt seit zwei Tagen wach, wer weiß wie viele Meilen marschiert und gerannt, wir haben die Hölle gesehen, und ich kann noch immer nicht schlafen.«
    »Geht mir genauso«, sagte Adam, den plötzlich eine so bleierne Müdigkeit überfiel, dass seine Beine ihm den Dienst versagen wollten. Er sank auf einen Stuhl vor dem Sofa und sah Molly an. Sie konnten jetzt nicht mehr zurück, nur daran dachte er jetzt. Sie könnten niemals mehr zurück. Warum musste ihnen das alles passieren?
    »Wie war dein Verhör bei der Polizei?«, fragte Molly.
    »Ein Alptraum.«
    Schließlich drehte sie sich um und sah ihn an: »Du hast dich doch an die Geschichte gehalten, oder?«
    »Ja klar. Aber ich glaube, er wusste, dass wir dort waren.«
    »Bei mir war es auch so. Aber sie wissen nichts, außer wir sagen es ihnen. Sie haben nur einen Verdacht.«
    Beide tranken, dann sprach Adam.
    »Sie sagten, dass die Leute von der Spurensicherung schon unterwegs sind.«
    »Ja.«
    »Was denkst du, was sie finden werden?«
    »Keine Ahnung«, sagte Molly, und ihr Blick erschien ihm wieder klarer. »Das Feuer hat die Brennerei vermutlich ziemlich demoliert.«
    »Und unsere Spuren im Umkreis? Und am Loch?«
    Molly schüttelte den Kopf. »Ich weiß es einfach nicht.«
    »Was glaubst du, in welchem Radius die suchen werden?«
    Molly schwieg und zuckte nur die Achseln.
    Adam schluckte unbehaglich. »Meine Sachen liegen in dem Bauernhaus auf dem Fußboden.«
    Molly sah ihn an, presste die Finger an die Schläfen und drückte die Augen zu. »Ach du Scheiße.«
    »Ich weiß. Was sollen wir jetzt machen?«
    »Kann man die irgendwie mit dir in Verbindung bringen?«
    Adam schüttelte den Kopf. »Wir mussten ja unsere Taschen ausleeren. Ich hatte also nichts bei mir. Aber meine DNA ist bestimmt überall drauf.«
    Mit heruntergezogenen Mundwinkeln dachte Molly kurz nach. »Wir müssen einfach darauf hoffen, dass die Leute von der Spurensicherung nicht bis zum Bauernhaus kommen und auf absehbare Zeit niemand den Einbruch meldet.«
    »Das ist alles?«
    »Im Augenblick können wir nichts dagegen machen. Die Gegend wimmelt vor Polizisten.«
    »Ja, ich weiß, aber …«
    »Es sah nicht so aus, als würde jemand den Winter über dort wohnen. Mit ein bisschen Glück wird bis zum Frühjahr niemand den Einbruch entdecken. Und in ein paar Tagen, wenn das hier abgeflaut ist, fahre ich hinaus und hole deine Sachen.«
    »Echt?«
    Molly schaute weg. »Echt.«
    Sie saßen eine Weile schweigend nebeneinander.
    »Glaubst du, dass sie Luke finden?«, fragte Adam schließlich.
    »Hoffentlich nicht so bald.«
    »Wir müssen es also nur aussitzen.«
    »Würde ich mal sagen.«
    Sie tranken wieder.
    »Ich ertrage das nicht«, sagte Adam.
    »Ich weiß«, sagte

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