SMS aus dem Grab
stehlen konnte. Sie haben es bei unserem Besuch clever aus uns herausgelockt!«
»Sag mal, was erzählst du da alles?«, fragte Dalbello drohend.
»Ich weiß viel, Mr Frank Dalbello. Alias Mr Dick Vincent! Sie sind der neue Freund von Laylas Mutter und dürften auch George in die Falle gelockt haben!«
Entsetzt sah Bob, wie Dalbello die Waffe hochriss und nach vorne zielte. Bob überlegte nicht lange. Die schwarze Spraydose! Er langte mit dem Arm in die Höhle und schob die Dose so weit wie er konnte durch den Rachen der Sphinx. Dann hielt er den Atem an und drückte auf das Ventil. Es zischte. Bob hörte ein paar verstümmelte Worte, dann sackten in kurzem Abstand zwei Personen zu Boden. Bob robbte zurück und sah in den Spiegel. Abaza und Dalbello lagen da wie leblos.
Aufgeflogen!
Bob war klar: Auf keinen Fall durfte er etwas von dem Spray einatmen! »Justus«, rief er in der Hoffnung, dass sein Freund ihn hören konnte, »verschwinde! Das ist ein giftiges Spray!« Dazu gab es also die Lüftungskanäle. Dalbello oder Vincent, wie er eigentlich hieß, und dieser Mr Abaza aus dem Museum lockten irgendwelche Leute vor die Sphinx und brachten sie um. Anscheinend war alles ein gigantischer Trick. Aber warum nur? Ob Justus es wusste?
Bob eilte den Gang zurück. Als er den Lüftungsschacht erreichte, öffnete er ihn. Sofort spürte er den Luftzug, der die Luft reinigen würde. Er hetzte den Gang weiter und stand plötzlich in einer Garage: Da parkte der graue Lieferwagen! Auch ein weiteres Auto. Und Justus war da! Er trat gerade hinter einer Steinwand hervor. Erleichtert lief Bob auf ihn zu und erzählte, was er entdeckt hatte. Justus staunte nicht schlecht.
»Und wie bist du in die Anlage gekommen?«, wollte Bob wissen.
»Ein zweiter Schacht!«, antwortete Justus. »Ich konnte ihn öffnen. – Bob, das Gas dürfte sich inzwischen verzogen haben. Wir müssen dringend nach Peter und Layla sehen!«
Da Justus den Weg kannte, lief er voran. Als sie wenige Sekunden später den Raum mit der Sphinx betraten, galt ihr erster Blick ihren beiden Gefährten. Und es fiel ihnen ein Stein vom Herzen! Peter und Layla rappelten sich gerade auf. Das Spray hatte sie nur betäubt! Peter bewegte sich wie in Zeitlupe. Verwundert, als käme er von einem anderen Stern und müsste sich erst einmal auf der Erde zurechtfinden, sah er sich um, entdeckte Dalbello und Abaza, die wie leblos dalagen, dann erst sah er seine beiden Freunde. »Wir leben!«, stellte Peter beim Anblick von Justus, dem die Freude ins Gesicht geschrieben war, fest, und seine Stimme klang fast erstaunt. Layla saß da und sah ihn mit glasigen Augen an. Ihre Lippen bewegten sich tonlos. Peter nahm sie in den Arm. »Justus und Bob sind gekommen. Alles wird gut.«
Bob und Justus halfen den beiden, wieder richtig auf die Beine zu kommen. Dann verließen sie die Halle, nicht ohne einen letzten Blick auf die Sphinx zu werfen, deren Augen immer noch rot funkelten. Doch nun hatten sie keine Angst mehr vor ihr.
Als sie in die Garage traten, hörten sie, dass jemand an die Stahltür schlug, untermauert von einigen scharf klingenden arabischen Worten. Es waren verschiedene Stimmen und die drei ??? erkannten darunter die von Alaa, ihrem Fahrer. Justus suchte den Mechanismus, der das Tor öffnen würde. Er brauchte nicht lange, bis er auf die Entriegelung gestoßen war. Als das Tor kaum einen halben Meter offen war, stürmte ein Mann in Zivil herein, ihm folgten mehrere Polizisten mit der Waffe im Anschlag. Danach trat Alaa Edine ein, deutlich gelassener.
Der Ägypter mit der Pistole, der offenbar der Anführer der Polizisten war, sah sich flüchtig um und rief dann in gebrochenem Englisch: »Wo Männer sind?«
Justus ergriff das Wort. »Immer mit der Ruhe. Ich werde Ihnen alles präsentieren. Bitte erklären Sie uns jedoch zunächst Ihre Anwesenheit.«
Der Polizist sah ihn entgeistert an.
»Sagen Sie einfach, warum Sie hier sind«, übersetzte Bob die gepflegten Sätze von Justus.
Alaa Edine ergriff das Wort. »Meine Americans! Ich Kommissar gerufen. Er seit Monaten jagt Männer, die Schatzsucher überfallen. Ich gesehen, dass ihr auf Spur seid.«
Der Ägypter nickte. »Ja, Alaa Edine hat uns den Hinweis gegeben. Ich bin … wie ihr würdet sagen … Kommissar von Polizei von Kairo.«
»Ich glaube, wir können Ihre Ermittlungen zu einem endgültigen Abschluss bringen«, sagte Justus. »Darf ich ein wenig spekulieren? Sie erhielten immer wieder Hinweise von Menschen, die
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