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SMS für dich

Titel: SMS für dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sofie Cramer
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entrüstet.
    «Gut, Svenni.»
    Jetzt müssen beide laut lachen. Sven gibt schließlich auf und schlägt seiner Kollegin vor, ihn zum Mittagessen zu begleiten.

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    Clara 
    Nach ihrer ersten Arbeitswoche freut sich Clara auf zwei freie Tage. Allerdings weiß sie nicht so recht, was sie mit ihrer
     Zeit anfangen soll. Außer einer Verabredung auf einen Kaffee mit Bens Schwester Dorothea am Sonntag hat sie beängstigend wenig
     vor. Katja ist wieder mal in der Weltgeschichte unterwegs. Manchmal beneidet Clara sie um ihre Selbständigkeit als Innenarchitektin
     und darum, dass sie keine festen Zeiten hat, an denen sie in ein steriles Büro gehen muss. Zwar muss ihre Freundin oft bis
     tief in die Nacht arbeiten, vor allem wenn Kunden mit spontanen Einfällen sämtliche Planungen verwerfen. Doch Katja beschwert
     sich nie und scheint in ihrem Job wirklich eine Berufung gefunden zu haben. Die Arbeit ist ihr meist sogar wichtiger als ihre
     Männergeschichten, die ohnehin überaus schnell wechseln.
    Katja drängt Clara immer wieder, sie solle sich schnellstmöglich nach einem neuen Job umsehen. Sie meint, Clara würde sich
     ausnutzen lassen und sei extrem unterbezahlt.
    Im letzten Sommer sah es tatsächlich eine Zeit lang nicht |37| besonders gut aus für die Agentur. Nachdem ein wichtiger Kunde abgesprungen war, musste Niklas vier Leute entlassen, darunter
     zwei aus der Graphikabteilung. Das hatte zur Folge, dass Clara unmenschlich viele Überstunden leisten musste, für ein Monatsgehalt,
     das Katja allein in einer Woche verdient.
    Doch Clara fühlt sich für das Wohl der Agentur mitverantwortlich, besonders in schweren Zeiten. Sie mag Niklas und auch die
     meisten ihrer Kollegen. Viele Werbeagenturen gibt es in dieser kleinen Stadt ohnehin nicht, sodass sie gezwungen wäre, woanders
     eine Arbeit zu finden. Aber täglich 50   Kilometer bis Hamburg fahren und den Wahnsinnsverkehr in Kauf nehmen? Wie oft hatte sie auch mit Ben deswegen gestritten?
    Im Grunde haben sie sich immer sehr gut verstanden. Die meiste Zeit, die sie zusammen verbrachten, verlief entspannt und harmonisch.
     Aber sobald es um Themen wie Geld oder Verantwortung ging, gerieten sie wie auf Knopfdruck aneinander.
    Natürlich hatten Katja und Ben gute Argumente, wenn es um Claras berufliches Fortkommen ging. Aber Ben hatte auch gut reden,
     dachte Clara dann in solchen Momenten. Er zahlte nur einen geringen Teil ihrer monatlichen Miete und lebte auch sonst eher
     in den Tag hinein.
    Wenn überhaupt, würde Clara erst dann ihren Job kündigen, wenn sie eine feste Alternative gefunden hatte. Doch eine Anstellung
     in Hamburg würde auch zusätzliche Ausgaben für Fahrten mit sich bringen.
    Aber mit solch kleingeistigen Argumenten brauchte sie den beiden damals nicht zu kommen. Denn Ben und Katja unterstellten
     Clara, dass sie es einfach genoss, in der Agentur |38| die Nummer eins und damit unentbehrlich zu sein und sich dafür schlicht ausnutzen zu lassen.
    Nach solchen Diskussionen fühlte sich Clara meist sehr einsam und unverstanden, vor allem von Ben. In ihren Augen schien er
     die Zusammenhänge der Probleme nicht mal ansatzweise nachvollziehen zu können. Sie hatte einfach von Anfang an den vernünftigen
     Part in der Beziehung übernommen.
    Ben studierte schon seit Jahren und verdiente ab und an als Sänger ein paar Euro mit seiner Band «Chillys». Aber seit sie
     sich kennengelernt hatten, war er nie wirklich einen Schritt vorangekommen in dem, was er sich angeblich für die gemeinsame
     Zukunft wünschte.
    Auch die Suche nach einer gemeinsamen Wohnung ging allein auf Claras Initiative zurück. Sie war es leid, die meiste Zeit von
     Ben in ihrem Ein-Zimmer-Appartement belagert zu werden. Nach der Scheidung seiner Eltern war er noch zu Schulzeiten von zu
     Hause ausgezogen und hatte ständig in wechselnden Wohngemeinschaften gelebt. Cannabis, Alkohol und auch andere Drogen gehörten
     für ihn beinahe zum Alltag. Clara hatte von all dem nie wirklich etwas wissen wollen. Und daher hatten sie schließlich die
     Vereinbarung getroffen, dass er weiterhin mit seinen, in Claras Augen zweifelhaften, Freunden feiern und sich amüsieren durfte.
     Doch höchstens an zwei Abenden pro Woche.
    Dieses Abkommen funktionierte in den ersten beiden Jahren erstaunlich gut. Sicher, sie stritten trotzdem immer mal wieder.
     Dann warf sie Ben seine Vergnügungssucht vor und er Clara ihre Unentspanntheit, wie er es nannte. Doch auf der anderen Seite
    

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