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SMS für dich

Titel: SMS für dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sofie Cramer
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Angeblich sei sie übers Wochenende zu ihren Eltern nach Ostfriesland
     gefahren, und Robert fand das eine prima Gelegenheit, um Katja zu sich nach Kassel in sein eheliches Zuhause einzuladen. Bislang
     haben sie sich immer nur in Katjas Wohnung in Lüneburg oder in Hamburger Hotels getroffen, sofern er diese Reisen als dienstlich
     deklarieren konnte.
    «Dieser Scheißtyp hat richtig angegeben mit seiner Hütte und rumgelabert, dass ich die aufmotzen soll und so. Als wenn ich
     diesem Kerl ein Schloss zaubern würde, oder was?!» Katja lallt mittlerweile schon ein wenig, und ihre Stimme erreicht ungeahnte
     Höhen.
    Clara weiß noch nicht so recht, ob die Wutphase erst noch richtig ausbricht oder ob nun bald die ersten Tränen kommen. Etwas
     überfordert mit der Gesamtsituation beschließt sie, sich einfach erst mal aufs Zuhören zu beschränken und abzuwarten, ob der
     «Scheißtyp» morgen nach dem Aufwachen immer noch genauso scheiße ist.
    |51| Katja seufzt und sieht Clara mit glasigen Augen an. «Und apropos Scheiße – wieso siehst du eigentlich so scheißdünn aus? Langsam
     mach ich mir wirklich Sorgen. Früher hätte diese Chipstüte keine Stunde bei dir überlebt!» Sie nimmt eine Handvoll und stopft
     alles genüsslich in den Mund. Dann verzieht sie plötzlich das Gesicht.
    «Bah, wie alt sind die?»
    «Na, so zwei Monate   …» Clara senkt den Blick und ergänzt dann mit einem leicht gequälten Lächeln: «Du weißt doch. Ich bin auf
Trenn -
Kost!»
    Katja verschluckt sich fast. Sie sieht Clara unsicher an, zögert kurz, prustet dann aber los und verstreut dabei in null Komma
     nichts Unmengen angekauter Chips quer übers Sofa.
    «Trennkost!», hustet sie, «O Gott! Die neue Diät – entwickelt von den ärmsten Würstchen des Universums: Clara Sommerfeld und
     Katja Albers. Das Rezept zum erfolgreichen Abnehmen: Erst Verlieben, dann Trennen – und schon verlieren Sie zehn Kilo in acht
     Wochen!» Katja schreit ihre Worte fast und hat dabei eine so ansteckende Lache, dass Clara automatisch mitlachen muss, bis
     ihr der Bauch wehtut.
    «Also, mal im Ernst», sagt Katja schließlich und greift erneut nach den Chips. «Wie müssen dich endlich wieder aufpäppeln!»
    «Blödsinn. Jetzt bist du erst mal dran», erwidert Clara und schenkt beiden nach.
    «Ach, ich lass ihn einfach schmoren. Das funktioniert immer.»
    «Auf jeden Fall war es richtig, dass du ihn mit dieser feigen Nummer nicht hast durchkommen lassen.»
    |52| «Strafe muss sein!»
    «Aber nicht, dass du am Ende die einzig Gestrafte bist. Glaubst du ihm wirklich, dass er sie verlassen wird?»
    «Keine Ahnung. Aber das, was wir bisher hatten, war wirklich der Hammer. Du solltest dir auch was aus dem Internet zulegen!»
    «Ja, genau. Ich geb da ’ne Anzeige auf: Vertrocknete Witwe sucht irgendwas Männliches aus der Resterampe.»
    «So ’n Quatsch! Die meisten Paare lernen sich heute online kennen. Da gibt es nicht nur Perverse oder schwer Vermittelbare.»
    «Aber dafür jede Menge verheiratete Mistkerle, die ein Doppelleben führen!»
    «Tja. Und ausgerechnet ich fall drauf rein!» Katja senkt den Blick und gähnt herzhaft. «Aber ich bin ja auch nicht besser.
     Wie viele Typen ich schon verarscht habe! Wahrscheinlich hat irgendein garstiger Engel da oben einfach mal für ausgleichende
     Gerechtigkeit gesorgt und   …»
    Plötzlich ist es still im Wohnzimmer. Katja guckt Clara etwas betreten an. So, als habe sie ihrer Freundin das letzte Stück
     Kuchen weggegessen.
    «Und was hat sich der Racheengel bei mir gedacht? Was hab ich dann verbrochen?», fragt Clara mehr sich selbst. Ihre Worte
     haben einen bitteren Nachgeschmack.
    «Ach Süße, ich weiß, ich jammere dich hier mit banalem Liebeskummer voll. Aber dein Päckchen ist so unendlich viel größer.»
    «Gar nicht. Außerdem, wenn sich dein Päckchen nun mal genauso schwer anfühlt, müssen wir das irgendwie zusammen wuppen. Vielleicht
     gehört ihr ja wirklich zusammen, Robert und du.»
    |53| «Tja, aber nur, wenn ihm ein Arsch in der Hose wächst   …», prustet Katja los. Als sie sich wieder beruhigt hat, deutet sie auf die zahlreichen Gläser und Pinsel, die auf der Fensterbank
     stehen. «Sag mal. Was ist das hier eigentlich alles für ’n Zeug? Malst du etwa wieder?»
    «Ja, ich hab gestern mit einer großen Leinwand angefangen», antwortet Clara mit einem beinahe beschämten, aber doch stolzen
     Grinsen. «Ich zeig’s dir aber erst, wenn’s fertig ist!»
    ***
    Am nächsten

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