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SMS für dich

Titel: SMS für dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sofie Cramer
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Wochenende könnte ich zum Beispiel
     den Auftakt meiner beruflichen Freiheit feiern und mich bei meinen Lieben für die tolle Unterstützung bedanken. Eigentlich
     bietet sich der nächste Samstag sogar sehr gut an, überlegt Clara weiter. Denn Samstag ist ihr Geburtstag.
    Bisher hat ihr das Datum eher Angst bereitet. Es ist der erste Geburtstag ohne Ben, und nach der tollen Feier im letzten Jahr
     war sie unsicher, wie sie dieses Jahr damit umgehen sollte. Doch nun hat sie einen Grund, sich sogar darauf zu freuen!
    Clara beschließt, auch Ben heute noch diese gute Nachricht zu überbringen.

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    |160| Sven
    Nachdenklich blickt Sven aus dem Fenster seines Büros auf die vielen Baukräne, die unermüdlich ihre Arbeit verrichten. Wieder
     ist er mit seinen Gedanken bei Clara und dem gestrigen Abend in Lüneburg.
    Über drei Stunden ist er durch die Lüneburger Altstadt gelaufen. Und je länger er durch die Straßen spazierte, desto schöner,
     aber auch unheimlicher erschien ihm die Atmosphäre, die all diese kleinen, verwinkelten mittelalterlichen Häuser ausstrahlten.
     Dazu passte es scheinbar, dass er nach einer Frau Ausschau hielt, von der er nicht einmal weiß, wie sie aussieht und ob sie
     wirklich existiert. Er weiß zwar, dass es eine Clara in Lüneburg gibt, deren Herz gebrochen ist und die ihn trotzdem oder
     gerade deswegen so fasziniert. Aber er hat keine Ahnung, ob das Bild, das er sich von der Phantasie-Clara macht, auch nur
     annähernd der echten Person entspricht.
    Sven würde so gerne wissen, wie sie es schafft, ihre Situation in den Griff zu bekommen. Auch wenn er so gut wie nichts über
     ihre Verbindung zu diesem ominösen Ben weiß, so ahnt er doch, dass Clara in ihren SMS und sicher auch in ihren Bildern das
     ausdrückt, was sie fühlt.
    In den wenigen Gesprächen mit Passanten zu der von ihm gesuchten Malerin namens Clara hielt er sich seltsamerweise sehr bedeckt.
     Als habe er Angst, dieser echten Clara einen Schritt näherzukommen.
    Doch auch nach zwei Stunden war er ihr nicht wirklich nähergekommen. Keine Spur von einer jungen, talentierten Malerin namens
     Clara. Sven hatte sich schließlich in eine Kneipe gesetzt.
    In den schmalen Straßen reihten sich tatsächlich sehr |161| viele ähnliche Läden aneinander. Sven fand das «Cheers» irgendwie besonders einladend. Er bestellte einen Steakteller und
     ein Pils und nahm sich aufmerksam die regionale Tageszeitung vor. Er dachte, vielleicht würde ihn der Zufall auf eine heiße
     Spur bringen.
    Doch dieser Zufall ereignete sich erst rund eineinhalb Stunden später, als er bereits frustriert den Heimweg antrat und stadtauswärts
     Richtung Autobahn fuhr. An einer großen Kreuzung, an der er links hätte abbiegen müssen, kam er zum Stehen. Gerade als er
     überlegte, ob er vielleicht einen anderen Weg fahren sollte, meldete sein Handy den Eingang einer SMS.
     
    Danke, dass du mich mal wieder ins «Castello» geführt hast. Ich werde dort das Beste aus meinem Geburtstag machen – so wie
     du letztes Jahr, versprochen! L.
     
    Fast hätte Sven laut losgejubelt. Seine Fahrt nach Lüneburg war nicht umsonst! Sofort würde er dieses «Castello» suchen.
    Im gleichen Moment sprang die Ampel auf Grün. Schmunzelnd sagte er sich, dass dies das Zeichen sei, und fuhr los. An der nächsten
     Tankstelle hielt er kurz an und fragte nach dem Weg zum Restaurant.
    Und tatsächlich, nach weiteren 30   Minuten Kurverei wurde er am rechten Straßenrand auf ein Schild aufmerksam. «Castello   – Italienische Speisen & Weine» stand oberhalb eines Holztores. Da es nicht beleuchtet war, verlangsamte Sven die
     Fahrt, was ihm sogleich ein heftiges Hupen seines Hintermannes einbrachte. Normalerweise hätte Sven aufbrausend reagiert und
     den Fahrer beschimpft. Doch er |162| freute sich so sehr über seine Entdeckung, dass er sich ohne Murren überholen ließ und andächtig dem recht langen Weg zum
     «Castello» folgte.
    Mit klopfendem Herzen fuhr er direkt auf den Parkplatz und registrierte sofort, dass das Lokal geschlossen sein musste. Aber
     das Gefühl, am richtigen Ort zu sein, war so faszinierend, dass er nicht bereit war, einen Dämpfer zu kassieren.
    Er stellte den Motor ab und ging zum Eingang, um nach den Öffnungszeiten zu suchen. Montags Ruhetag. Typisch, dachte Sven.
    An der Wand links neben dem Eingang hing ein Glaskasten, in dem ein Auszug der Speisekarte zu lesen war. Da nur dürftig etwas
     Licht von der Straße in die dunkle

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