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SMS - Sarah mag Sam

Titel: SMS - Sarah mag Sam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lotte Kinskofer
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aufgestanden, da ist schon Jenny da. War die nicht gestern beleidigt?
    »Beleidigt?« Jenny tut so, als wüsste sie gar nicht, wovon ich rede. Sie will mit Marc und Paul ins Gespräch kommen, die noch beim Frühstück sitzen. »Und, was habt ihr heute so vor?«
    Marc ist noch am Überlegen, wie er Jenny und mich am besten reinlegen kann, aber Paul denkt ganz harmlos – undsagt deshalb die Wahrheit. »Schwimmbad und Beachvolleyball.«
    Jenny strahlt übers ganze Gesicht. Endlich weiß sie, wo sie Sam finden kann.
    »Ich wollte heute auch ins Schwimmbad«, verkündet sie.
    »So ein Zufall«, grinst mein großer Bruder, aber Jenny lässt sich nicht provozieren.
    »Was ist mit dir?«, fragt Paul mich interessiert.
    »Ich weiß es noch nicht«, gebe ich ratlos zurück. Denn die Sache wächst mir allmählich über den Kopf.
    Entweder ich bin mit Jenny im Schwimmbad und sehe zu, wie sie Sam anschwärmt, oder ich habe meine Ruhe und kann machen, was ich will. Sam gibt es nur mit seinen Freunden und mit Jenny. Will ich das wirklich?
    Marc kann’s nicht lassen. »Wenn wir vom Dreimeterbrett springen, dann könntet ihr doch klatschen und uns zujubeln.«
    »Lieber mache ich den ganzen Nachmittag Abwasch«, fauche ich meinen Bruder an. Im Gegensatz zu Jenny lasse ich mich nämlich oft von Marc provozieren.
Eine
dumme Bemerkung und ich rege mich auf. Das wirkt völlig unrelaxed, aber ich kann’s nicht ändern. Marc bringt mich regelmäßig auf die Palme und da hänge ich dann wie ein Affe – und komme nicht mehr runter. Zumindest fühle ich mich so.
    Jenny springt auf und will gehen. »Wir sehen uns dann später im Schwimmbad«, ruft sie den Jungs zu. Was ich machen will, interessiert sie gar nicht mehr. Ich überlege, ob ich Lili anrufe und mich mit ihr in der Stadt verabrede.Schließlich ist die ja auch noch da. Aber dann fällt mir etwas ganz anderes ein. Ich lege mich auf die Terrasse und lasse es mir gut gehen. Kein Schwimmbad, keine Jenny, kein Marc, leider auch kein Sam.

    Doch es kommt alles ganz anders. Als die Jungs weg sind und ich es mir gerade gemütlich mache, kommt Sam vorbei.
    »Ich bin mit deinem Bruder verabredet«, sagt er, lächelt dabei aber so, dass ich denke, er wollte nur mich treffen.
    »Der ist mit Paul schon im Schwimmbad.«
    »Und was ist mit dir?«
    Ich kann einfach nicht widerstehen. Natürlich packe ich meine Badesachen ein, schwinge mich mit Sam auf seinen Roller und komme mit. Die Chance, mit Sam vor Jennys Augen aufzutauchen, will ich mir einfach nicht entgehen lassen.

    Die nächsten Ferientage komme ich mir vor wie eine Gefangene. Jenny lässt mich kaum aus den Augen. Jeden Tag taucht sie auf, mal mit Lili, mal ohne. Wenn ich ihr entgehen will, muss ich früh aufstehen und in die Stadt fahren. Doch selbst da findet sie mich. Ich denke an Umzug, ans Auswandern. Manchmal möchte ich nicht einmal Sam sehen, ich will einfach gar niemanden sehen, will meine Ruhe, ein bisschen dösen, ein bisschen träumen, aber das alles geht nicht mehr. Ich habe nicht nur einen Goldhamster namens Alfie, ich habe auch eine Zecke – und die heißt Jenny. Doch das ist noch nicht alles. Da gibt es auch nochLili und die ist stinksauer, weil Jenny andauernd bei mir abhängt. Was sind das nur für Ferien! Erst darf ich nicht wegfahren und jetzt hab ich auch noch permanent Stress mit den Mädels aus meiner Clique.
    Per SMS versuche ich, mir Rat von Carla zu holen. Doch viel kommt da nicht.
    Hier alles super, Brüder von Maggie total süß.
    Prima. Hilft mir aber auch nicht weiter.

    Inzwischen freue ich mich wirklich auf den Tag, an dem Jenny und Lili endlich nach Portugal fliegen. Dann können die beiden wieder auf beste Freundinnen machen – und ich habe meine Ruhe.
    Einen Tag nachdem sie weg sind, wird auch Sam nach Neuseeland aufbrechen – für vier lange Wochen. Aber ich habe noch einen ganzen Tag, an dem ich ihn sehen kann … Vielleicht. Hoffentlich.

    Und tatsächlich – Sam hat noch einmal Zeit für mich. Er wendet denselben Trick an wie an dem Nachmittag, als er mich zufällig alleine im Garten angetroffen hat. Er verabredet sich mit Marc und Paul im Schwimmbad, die beiden fahren hin – und er taucht bei uns zu Hause auf, angeblich, um die anderen Jungs abzuholen. In Wirklichkeit natürlich, um mich zu sehen.
    Wieder liege ich im Liegestuhl, wieder steht er scheinbar ratlos vor mir.
    »Ich dachte, Marc und Paul warten hier auf mich«, sagt er und spielt den Verzweifelten.
    Ich durchschaue ihn natürlich,

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