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SMS - Sarah mag Sam

Titel: SMS - Sarah mag Sam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lotte Kinskofer
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verkaufen für eine Pizza sogar ihre Freunde.«
    »Es war okay, das Campen abzubrechen«, gesteht Marc. »Ich war schon ganz aufgeweicht vom dauernden Regen.«
    »Aber es war
meine
Mutter, die uns eingesammelt hat, nicht
deine

    »Versteh ich, dass dich das nervt, Alter«, grinst Marc. »Würde mir auch so gehen, wenn meine Eltern da aufgekreuzt wären.«

    Inzwischen ist das Wetter wieder besser. Ich sitze auf der Terrasse und höre mit, was die Jungs da im Wohnzimmer bequatschen. Eigentlich wollte ich lesen, aber jetzt schließe ich die Augen und träume von Sam. Ich sehe uns zur Schule fahren, durch die Stadt schlendern. Wenn er zum Handball geht, dann erkläre ich allen:
Wir wollen nicht dauernd zusammenkleben, wir brauchen beide unsere Freiheit.
So steht das immer in den Zeitschriften und es klingt super souverän.

    Als ich aufstehe und durchs Wohnzimmer gehe, lächle ich Paul an, doch er lächelt nicht zurück. Irgendwie wirkt er, als wäre er beleidigt. Aber ich kenne diesen Blick. Ich habe ihn in den letzten Wochen öfter gesehen. Bei Mädchen, die selbst gerne mit Sam zusammen wären. Ist Paul eifersüchtig? Weil ich ihm seinen Freund wegnehme? Oder weil sein Freund ihm …
    Stopp. Ich muss mich selber bremsen. Ich verrenne mich da in etwas. Anscheinend denke ich, dass mich jetzt alle Jungs toll finden. Weil ich angeblich die Freundin von Sam bin. Paul kennt mich seit hundert Jahren. Für den bin ich Marcs kleine Schwester. Und er ist für mich Carlas Bruder.

    Am nächsten Tag kommt Paul wieder bei uns vorbei.
    »Marc ist nicht da«, sage ich, als ich ihm die Tür aufmache.»Er muss was in der Stadt erledigen. Was es ist, das geht mich nichts an. Genau so hat er’s gesagt.«
    Paul grinst. »Typisch Marc.«
    Wir stehen uns gegenüber und sehen uns an. Paul ist tatsächlich gewachsen. Er ist deutlich größer als ich, die Haare hängen ihm in die Stirn, ein bisschen Flaum auf der Oberlippe. Na, wenn Paul es schafft, erwachsen zu werden, dann könnte es sogar bei mir noch klappen, denke ich.
    »Ich wollte nicht zu Marc, ich wollte zu dir«, sagt Paul.
    Ich bin so perplex, dass ich nicht mal mitkriege, wie er an mir vorbei ins Haus kommt. Gerade noch kann ich verhindern, dass Paul die Treppe hochgeht.
    »Lieber in den Garten«, sage ich schnell, denn ich will ihm auf keinen Fall mein Zimmer zeigen. An meiner Pinnwand hängt nämlich seit Kurzem ein Foto von Sam. Das habe ich aus der Zeitung ausgeschnitten. Okay, es sind einige Jungs drauf gewesen, auch Paul und Marc. Sie haben mit der Handballmannschaft irgendein Turnier gewonnen. Es war nicht leicht, das Zeitungsfoto zu vergrößern und dann Sam herauszuschneiden. Er ist kaum zu erkennen, so verschwommen ist das Bild. Aber ich weiß ja, dass er in Wirklichkeit viel hübscher ist.
    Ich hole Saft und zwei Gläser für uns und gehe mit Paul hinaus.
    »Du willst dich bestimmt erkundigen, wie es meinen Inlineskatern geht«, versuche ich einen Scherz. »Aber seit du sie geölt hast …«
    »Gefettet«, korrigiert mich Paul.
    »Also gut, ich bin seitdem nicht mehr dazu gekommen zufahren. Aber bei der Heimfahrt habe ich schon gemerkt, dass sie jetzt gut laufen.«
    Paul lächelt bemüht und ich kriege das Gefühl, er hat ein Problem. Ich setze mein mitfühlendes Gesicht auf. »Was ist denn los?«
    Paul druckst noch einen Moment herum, er trinkt und spielt mit seinem Glas, um Zeit zu gewinnen. »Es geht um Sam.«
    Da bin ich aber baff. Damit habe ich nicht gerechnet, dass Paul mit mir über Sam reden will.
    » Jaaaaaaaa ?«, sage ich möglichst gedehnt und will auf keinen Fall verraten, dass mir das Herz bis zum Hals klopft. Hat Paul eine Nachricht von Sam bekommen? Ist Sam krank? Mit dem Flugzeug abgestürzt? Kommt er nie wieder zurück, geht er jetzt in Neuseeland zur Schule?
    »Ich kenne Sam schon ziemlich lange und wir sind auch ganz gut befreundet«, eiert Paul herum und wird ganz rot im Gesicht.
    »Du bist nicht das erste Mädchen, mit dem Sam auf dem Roller fährt und Eis essen geht«, sagt er dann.
    Na, wenn das alles ist. Ich gebe mich so gelassen, wie ich nur kann.
    »Weiß ich, wollen ja alle. Gutmütig, wie er ist, nimmt er auch jede mit.«
    Ich denke dabei an Jenny. Paul lächelt traurig.
    »Ich weiß nicht, ob Sam gutmütig ist. Er mag es einfach, wenn ihn die Mädchen anhimmeln. Aber bisher hat er es nie ernst gemeint.«
    Jetzt muss ich doch schlucken.
    »Du denkst, er macht sich über mich lustig?«
    »Das weiß ich nicht. Aber bisher war es immer

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