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SMS - Sarah mag Sam

Titel: SMS - Sarah mag Sam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lotte Kinskofer
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so. Eine Woche oder zwei flirten und dann die nächste.«
    Paul sieht weg. Er ist feige. Denn ich würde ihn jetzt gerne mit Blicken durchbohren.
    »Du denkst, von der kleinen, dummen Sarah will er auf keinen Fall etwas. Die ist nur da, um ihn zu bewundern.«
    »Das hab ich nicht gesagt! Hörst du mir denn gar nicht zu?« Paul klingt ganz verzweifelt. »Ich weiß doch nicht mal, ob wirklich irgendetwas zwischen euch war, aber nach dem, was ich so mitkriege, von Mädchen aus eurer Klasse …«
    Ach, die Gerüchteküche.
    Zwei Tage ist Paul vom Zelten zurück und schon hat er was mitgekriegt, aber offenbar nicht über Carla. Die hätte ihm ja hoffentlich gesagt, dass alles erfunden ist. Doch er glaubt den ganzen Mist. Er will mir Sam ausreden.
    »Er gibt dir das Gefühl, was Besonderes zu sein. Er sieht dich an, als würde er nur dich so anlächeln. Er nimmt dich auf dem Roller mit, bringt dich nach Hause oder holt dich dort ab. Angeblich versetzt er seine Freunde, nur um dich zu sehen. Er geht mit dir Eis essen, es ist immer der
Eisbecher für zwei, die sich mögen

    »Aber wenn er das mit anderen gemacht hätte, das hätte ich doch mitgekriegt!«
    »Wer soll es dir erzählen?«, fragt Paul. »Viele Mädchen gehen in andere Schulen. Oder in höhere Klassen. Nicht jede gibt gleich zu, dass sie in Sam verliebt war und er nichts von ihr wollte. Aber frag Susa oder Lena …«
    Ich möchte das nicht mehr hören. Also nehme ich meinGlas und will reingehen. Aber Paul stellt sich mir in den Weg.
    »Keiner sagt dir was, Sarah«, krächzt er ganz leise. »Und ich tu’s auch nicht gern, denn eigentlich ist Sam mein Kumpel …«
    »Den du gerade verdammt schlecht machst!«
    »Weil du mir wichtig bist …«
    Ich schnaube verächtlich und gehe rein. Im Flur treffe ich Marc, der nach Hause kommt und sich an mir vorbei in die Küche drängeln will. Wahrscheinlich möchte er wieder den Kühlschrank plündern.
    »Paul sitzt auf der Terrasse«, sage ich nur kurz, dann gehe ich die Treppe rauf.
    »Hey Alter, alles okay?«, dröhnt mein Bruder.
    Pauls Antwort höre ich nicht mehr. Ist mir auch völlig egal. Er hat was dagegen, dass ich mit Sam zusammen bin. Das ist doch das Letzte!

Freunde in der Not
    Die nächsten Tage habe ich viel nachzudenken. Was ist los mit Paul?
Weil du mir wichtig bist
, das hat er als Begründung dafür gesagt, dass er so über seinen Freund redet. Bin ich ihm wichtig, weil wir uns ewig kennen, ich die beste Freundin seiner Schwester bin oder er ein Kumpel meines Bruders ist? Oder ist da sonst noch was?
    Meine Gedanken drehen sich im Kreis, ich fange immer wieder von vorne an, aber ich komme zu keinem Ergebnis. Ich möchte mit jemandem über Paul reden. Und über Sam. Aber mit wem? Mit Carla? Ich weiß nicht recht. Es würde Paul bestimmt nicht gefallen, wenn ich seiner Schwester von unserem Gespräch erzähle. Wer ist überhaupt da, jetzt in den Ferien? Susa und Christine. Na, auf deren Rat kann ich verzichten.
    Ich versuche mich zu erinnern. Mit wem habe ich Sam im letzten Jahr gesehen? Ist er nicht ein paar Mal mit Lena aus der neunten Klasse unterwegs gewesen? Hat er nicht auch Susa öfter auf seinem Roller mitgenommen? War sie deshalb so sauer, als Carla ihr die Lüge von Sam und mir auftischte? Hat nicht Marc oft gesagt, dass Sam keine Zeit hat, weil er wieder
was anderes vorhat
?
    Eigentlich war ja nichts zwischen Sam und mir. Er hat mich mit einem Ball angeschossen, nach Hause gebracht,zum Eis eingeladen, mit dem Roller mitgenommen. Ich habe ihn angehimmelt.
    Aber er hat keine einzige SMS aus Neuseeland geschickt. Marc hat eine Ansichtskarte bekommen, ich nicht. Kein Gruß, kein Wort.

    Ich gehe durch die Stadt. Manchmal treffe ich ein Mädchen aus einer anderen Klasse, wir nicken uns zu, reden ein paar Sätze. Manchmal fragt eine nach Sam. Alle denken, ich sei seine Freundin.

    Letzten Endes lande ich dann doch bei Carla. Wir waren gar nicht verabredet, aber sie wundert sich kein bisschen, als ich vor der Tür stehe.
    »Hallo«, sagt sie. »Du bist früh, aber schön, dass du schon da bist. Dann können wir quatschen, bevor die anderen beiden kommen.«
    Ich sehe sie verwundert an. Welche anderen beiden?
    Carla lacht, als sie meinen Gesichtsausdruck bemerkt. »Denkst du, ich rede von Marc und Paul? Genau so guckst du nämlich jetzt. Als wolltest du sagen: Die beiden? Bloß nicht!«
    »Wer kommt denn?«, frage ich ganz blöd, weil ich wirklich nicht weiß, von wem sie redet.
    Carla stutzt einen

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