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SMS - Sarah mag Sam

Titel: SMS - Sarah mag Sam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lotte Kinskofer
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Moment, sieht mich prüfend an, als wollte sie wirklich sichergehen, dass ich keinen Witz mache. »Haben Jenny und Lili dich nicht angerufen?«
    Ich schüttle den Kopf.
    »Sie sind seit gestern wieder aus Portugal zurück«, erzähltCarla. »Jenny ist natürlich gleich herübergekommen und hat mir schon ein bisschen erzählt.«
    Carla grinst bei diesen Worten von einem Ohr zum anderen.
    »Gibt es einen, der besser küsst als Enrico?«, frage ich spöttisch.
    »Einer? Dutzende!« Carla beginnt zu kichern.
    »Unglaublich! Sie haben sich alle sofort in Jenny verliebt?«
    »Nein, einer auch in Lili.«
    »Das ist gut, dann war Lili nicht so allein.«
    Wir lachen beide lauthals los und sind sicher, dass wir heute noch ein paar Mal die Möglichkeit haben, unsere Technik im Synchron-Augenverdrehen zu trainieren.
    »Ich verstehe nur nicht, warum Jenny dir nicht Bescheid gesagt hat«, murmelt Carla, als wir endlich genug gelacht haben.
    »Wollte sie das denn?«
    »Wir wollten uns alle bei mir treffen und ausgiebig reden – nicht nur über Portugal«, sagt Carla und sieht vor allem bei ihrem Nachsatz sehr bedeutungsvoll drein.
    »Vielleicht will sie mich nicht dabeihaben«, vermute ich.
    »Quatsch, sie hat einfach nur vergessen, dich anzurufen«, meint Carla und ich glaube ihr das auch noch.

    Als Jenny kommt und mich sieht, ist sie ziemlich überrascht. Eine freudige Überraschung ist es aber nicht. Wir sitzen auf der Terrasse, ein bisschen verkrampft und oft schweigend, obwohl es doch so viel zu erzählen gäbe. Endlich kommt auch Lili, aber die Stimmung wird nicht entspannter, dennauch Lili mustert mich kühl, umarmt aber Carla, als hätte sie sie im Urlaub entsetzlich vermisst, und gibt Jenny Küsschen auf die Wange, eins rechts, eins links. Nicht dass es mir etwas ausmacht, bei dieser Begrüßungszeremonie leer auszugehen, aber komisch ist es schon. Noch ahne ich nicht, was auf mich zukommt.
    Carla serviert Tee und Kekse, wir setzen uns an den Tisch, Lili packt die Urlaubsfotos aus.
    »Erst einmal die allerwichtigste Frage«, beginne ich gut gelaunt, denn ich will, dass diese Spannung aufhört, die in der Luft hängt. »Wer hat wen geküsst?«
    »Das würden wir gerne von dir wissen«, sagt Lili spitz.
    Ich sehe sie verwundert an. »Ihr beide wart doch im Urlaub! Ihr müsst jede Menge erlebt haben. Ich habe nur hier herumgesessen, erst war mir total langweilig …«
    »Da haben wir aber was ganz anderes gehört«, unterbricht mich Jenny.
    Ich sehe fragend zu Carla und die schüttelt den Kopf. Das soll wohl bedeuten: Von mir wissen sie gar nichts.
    »Ich war gestern in der Stadt«, erzählt Lili. »Da habe ich Susa getroffen.«
    Allmählich ahne ich, was jetzt kommt.
    »Nachher hat Lili mich angerufen«, ergänzt Jenny. »Und wenn nur die Hälfte von dem wahr ist, was Susa da erzählt …«
    Mir wird ganz mulmig. Ich dachte, wir reden endlich mal über was anderes als mein angebliches Privatleben.
    »Du musst dich ja ganz übel an Sam rangeschmissen haben«, nimmt Jenny den Faden wieder auf.
    »Alle reden darüber, dass ihr zusammen seid«, ergänzt Lili.
    »Er hat dir vor der Abreise einen Ring geschenkt.«
    »Er ruft dich jeden Tag an.«
    »Das ist doch alles gar nicht wahr«, schreie ich. »Blöde Gerüchte.«
    »An jedem Gerücht ist was dran«, sagt Jenny.
    »Du hast die Clique verraten«, behauptet Lili. »Außerdem ist es gemein Jenny gegenüber, weil du weißt, dass sie Sam auch mag.«
    Jenny wird rot und sieht zu Boden. Aber sie sagt nichts.
    Ich sehe Hilfe suchend zu Carla.
    »Okay, jetzt erzählen wir euch, wie es wirklich war«, sagt sie.

    Jenny und Lili starren uns fassungslos an, als wir mit unserer Geschichte fertig sind. Carlas Schwindelei, Susas Reaktion. Wie das Gerücht immer größer wurde und alle von meiner Liebe zu Sam redeten.
    »Ich weiß nicht, was ich machen soll«, sage ich. »In ein paar Tagen kommt Sam zurück. Alle werden ihm erzählen, dass er mit mir zusammen ist, und er wird sich kaputtlachen.«
    »Das kann gut sein«, sagt Jenny – und es klingt mitleidslos.
    »So ganz unschuldig bist du daran aber nicht«, legt Lili nach.
    Carla sieht die beiden verärgert an. »Jetzt hört doch endlich auf, an Sarah rumzunörgeln. Sie hat sich ein paar Mal mit Sam getroffen, okay. Das ist nicht verboten. Machen andere ja auch ganz gern.«
    Dabei sieht Carla zu Jenny. Die weicht ihrem Blick lieber aus.
    »Aber dass sie allen vorlügt, sie und Sam …«, hält Lili dagegen.
    »Bist du taub?«, fährt

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