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SMS - Sarah mag Sam

Titel: SMS - Sarah mag Sam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lotte Kinskofer
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Carla sie an. »Das war ich. Es war allein meine Idee. Susa und Christine haben sich so bescheuert benommen, da dachte ich, wir geben ihnen ein bisschen was zum Nachdenken mit in die Ferien. Ich habe doch nicht geahnt, dass sie das überhaupt glauben, dann noch so aufbauschen und herumtratschen.«
    »Aber es hat dir doch auch gefallen«, wirft Lili mir vor.
    »Klar war das erst lustig«, gebe ich zu.
    »Dann bin ich mal gespannt, wie lustig Sam das findet, wenn er wieder da ist«, sagt Jenny hämisch.
    Carla mischt sich ein: »Wir sollten besser darüber nachdenken, wie wir Sarah helfen können, aus der Geschichte wieder heil herauszukommen.«
    Jenny verschränkt die Arme und macht ein verschlossenes Gesicht. »Ich wüsste nicht, warum ich ihr helfen sollte.«
    Lili macht gleich mit: »Ich auch nicht.«
    Carla schüttelt fassungslos den Kopf. »So was nennt ihr Clique? Wer euch als Freundinnen hat, der braucht echt keine Feinde.«
    Doch Jenny und Lili lassen sich nicht erweichen.
    »Sie hätte sich ja auch nicht so an Sam ranschmeißen müssen.«
    »Der wird sauer sein, wenn er hört, dass du dich als seine Freundin aufspielst.«
    »Alle werden erfahren, dass das nur erfunden ist.«
    Jenny und Lili übertreffen sich darin, mir ein Horrorszenario auszumalen.
    »Was soll ich bloß tun?«, frage ich und kämpfe mit den Tränen.
    Aber Carla zuckt nur die Schultern. »Eine richtig gute Idee habe ich jetzt auch nicht parat.«
    »Super, erst brockst du mir die Sache ein und jetzt das!«, platzt es aus mir heraus. Die Panik und die Angst machen mich ungerecht gegenüber Carla.
    Jenny und Lili genießen die Szene. Ich habe bestimmt einen roten Kopf vor Wut, meistens sagen sie dann
Streichhölzchen
zu mir.
    »Reg dich ab«, kontert Carla. »Du warst doch stolz darauf, dass dich alle für Sams Freundin gehalten haben.«
    Stimmt. Will ich aber jetzt nicht hören. »Wenn er das alles mitkriegt …«
    »Jetzt mach kein Drama draus«, sagt Carla verärgert. »Vielleicht lacht er nur und alles ist okay.«
    Prima Lösung! Ich erzähle ihm alles und er lacht sich über mich kaputt.
    »Sag uns, wenn du’s Sam gestehst«, säuselt Jenny.
    »Wir wären gerne dabei«, ergänzt Lili und beide lachen.
    Ich springe auf. »Ihr seid fies!«, schreie ich wütend und enttäuscht, laufe zum Gartentor und will abhauen.
    Carla kommt hinterher.
    »Nimm’s locker«, rät sie mir. »Es war ein Witz, er hat gut funktioniert und jetzt ist er eben zu Ende.«
    Wenn das ein Witz ist – warum lache ich nicht, sondern habe Tränen in den Augen?

    Carla, Jenny und Lili kriegen nicht mehr mit, wie ich losheule. Aber Paul, der die Straße entlangkommt. Er sieht mich komisch von der Seite an, er merkt, dass etwas nicht stimmt. »Hallo, Sarah. Alles okay?«
    »Brmpfdm.« Es soll
klar
heißen, ist aber leider unverständlich und bewirkt auch genau das Gegenteil.
    »Ist was passiert?«
    »Lass mich in Ruhe!«
    Ich will ihn loswerden. Bestimmt freut er sich, dass es mir schlecht geht. Denn ich war so gemein zu Paul, als wir über Sam geredet haben. Was macht er? Steht da vor mir, sieht mich freundlich an, da kann ich nicht anders, als erst recht loszuheulen.
    Paul zieht ein Taschentuch heraus und reicht es mir.
    »Danke«, sage ich und wische mir die Tränen weg.
    »Warst du bei Carla?«, fragt er und ich nicke.
    »Manchmal ist sie eine ziemliche Zicke«, sagt er. Endlich mal jemand, der mich versteht. Dabei hätte Paul allen Grund, mich bescheuert zu finden. Tut er aber nicht. Ich glaube, er ist der einzige Junge, in dessen Gegenwart ich weinen kann, ohne dass es mir peinlich ist. Ist das jetzt ein gutes Zeichen oder ein schlechtes?

    Paul und ich gehen hinunter zum Fluss. Wir setzen uns ans Ufer, halten die Füße ins Wasser, sehen ans andere Ufer hinüber und reden. Ich bin froh, dass wir so nebeneinandersitzen und nicht gegenüber, ich mag ihm nicht in die Augen schauen, es redet sich leichter, wenn er mich nicht beobachtet.
    Paul hört sich meine Geschichte ruhig an. Dass ich Angst habe vor Sams Rückkehr, dass ich gehofft hatte, die Clique würde mir helfen, das Gerücht aus der Welt zu schaffen, dass mich die Mädels aber im Stich lassen und mir den Reinfall gönnen.
    »Was ist eigentlich so toll an Sam?«, will Paul wissen. Dann hebt er einen flachen Kiesel auf und wirft ihn. Drei Mal tanzt der Kieselstein über das Wasser, bevor er versinkt.
    Ich weiß nicht recht, was ich sagen soll. Was will Paul wissen? Ist er vielleicht beleidigt, wenn ich erzähle,

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