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SMS - Sarah mag Sam

Titel: SMS - Sarah mag Sam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lotte Kinskofer
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dass Sam einfach gut aussieht und total süß ist …
    »Fast alle Mädchen flirten ihn an, also muss doch irgendetwas an ihm sein, was andere nicht haben.«
    Ich kann sehr gut heraushören, was Paul meint.
Was ich nicht habe
– darauf will er eine Antwort.
    »So genau weiß ich auch nicht, warum Sam besser ankommt als andere Jungs«, gestehe ich. »Umgekehrt habe ich ja auch keine Ahnung, warum zum Beispiel so viele Jungs Lena anschmachten. Was ist denn an Lena so Besonderes?« Wenn du auf eine Frage keine Antwort weißt – Gegenfrage. Ein alter Trick, aber dieses Mal klappt es nicht.
    »Ich finde nichts an ihr«, brummt Paul. »Sie tut immer so, als wäre sie die allerwichtigste Person auf der Welt, aber das ist nur Show.«
    »Aber sie ist doch so hübsch.«
    »Auch nicht hübscher als andere.«
    Wieder wirft Paul einen Kiesel. Er hüpft nur zwei Mal, versinkt. Ich versuche es auch. Meiner hüpft vier Mal. Ich bin stolz auf mich, strahle Paul an. »Hast du das gesehen?«
    Paul lächelt, aber er sieht nicht sehr froh dabei aus.
    Eine Weile sitzen wir schweigend da.
    »Ich war ganz schön wütend auf dich, weil du schlecht über Sam geredet hast«, gestehe ich.
    »Du denkst, über einen Freund darf man nicht so reden«, murmelt Paul.
    »Wenn Carla das täte, ich wäre stinksauer«, sage ich ihm.
    »Aber dass sie dich jetzt hängen lässt, das findest du okay?«, fragt Paul nach. So was nennt man eine rhetorische Frage. Antwort sonnenklar, daher überflüssig.
    »In Sam sind viele Mädchen verliebt und er hat es noch mit keiner ernst gemeint – nur das wollte ich dir sagen, um dich zu warnen.«
    »Was mache ich nur, wenn Sam zurückkommt und die Geschichte hört?«, frage ich.
    »Sei ehrlich. Erzähl ihm alles«, sagt Paul und das klingt sehr hart.
    »Bist
du
denn immer ganz ehrlich?«, frage ich Paul und der wird ganz verlegen. »Sagst du immer genau das, was du denkst und fühlst?«, bohre ich nach.
    »Das schafft doch keiner«, brummt er nach einer Weile.
    »Wenn du selber weißt, wie schwer das ist, warum verlangst du es dann von mir?«, frage ich ihn.
    Darauf weiß Paul keine Antwort. Es beginnt leise zu regnen. Ich stehe auf und lächle, so gut ich kann.
    »Danke fürs Reden«, sage ich. »Und fürs Taschentuch. Du bist echt ein guter Kumpel.«
    Es war als Kompliment gedacht, aber Pauls Lächeln wirkt nicht wirklich locker.

Böses Ende ganz nah
    Noch drei Tage bis zum ersten Schultag. Sam ist noch nicht zurück, Cibel auch nicht. Bei Carla, Jenny und Lili habe ich mich nicht mehr gemeldet – sie sich allerdings auch nicht bei mir. Ich finde, sie sollten sich bei mir entschuldigen. Wahrscheinlich denken sie, von meiner Seite wären ein paar nette Worte fällig. Können sie lange drauf warten. Dabei hätte ich jetzt gerne gute Freundinnen. Aber es muss auch so gehen. Im Film sind Helden immer einsam, nun eben auch ich.

    Schon drei Nächte hintereinander habe ich denselben Albtraum. Erster Tag nach den Ferien, ich stehe auf dem Schulhof. Sam kommt mit seinem Roller. Alle sehen zu und fragen sich: Was wird er tun? Das frage ich mich auch. Und ich habe Angst. Zu Recht. Denn das, was kommt, ist entsetzlich.
    Sam lacht über mich. Habe ich wirklich gedacht, er sei in mich verliebt? Er hat mich mal mitgenommen mit dem Roller, aber das hat doch nichts zu bedeuten! Alle stimmen in sein Gelächter mit ein. Ich suche den Blick meiner Freundinnen. Aber Carla, Jenny und Lili lachen mit den anderen mit.
    An dieser Stelle wache ich aus meinem Traum auf. Es ist mitten in der Nacht. Ich probiere einen Trick, den ich in unserer Fernsehzeitschrift auf der Psycho-Seite gelesen habe.Augen zu, noch mal rein in die Szene, die man geträumt hat. Und sich ein anderes Ende ausdenken. Ich versuche also, ein Happy End zu träumen. Sam bringt mir ein Geschenk aus Neuseeland mit, umarmt mich und geht Hand in Hand mit mir ins Schulhaus.
    Ich mache die Augen wieder auf. Nutzt nichts. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, mein Albtraum war näher an der Realität als mein Wunschtraum.

    Zwei Tage vor Beginn des neuen Schuljahres dann endlich ein Lichtblick. Cibel steht vor meiner Tür, sie ist zurück aus der Türkei, lächelt mich an.
    »Hallo, Sarah, darf ich reinkommen?«
    »Toll, dass du wieder da bist!«, freue ich mich und umarme sie spontan.
    Cibel lacht, so viel Begeisterung ist sie von mir gar nicht gewöhnt. »Was ist denn mit dir los?«
    Dann sieht sie mich besorgt an – und ich merke: Sie ist schon informiert.
    »Wer hat

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