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Snack Daddys Abenteuerliche Reise

Snack Daddys Abenteuerliche Reise

Titel: Snack Daddys Abenteuerliche Reise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Shteyngart
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etwas, wo garantiert nichts zu finden ist?
    Er hob mir den Laptop vom Bauch. »Das ist aber hübsch, Snack«, sagte er. »Stuffherass.com. Die mit dem Hundehalsband, ist das deine neue Freundin?«
    »Entschuldige, dass ich dich gehauen habe«, sagte ich. »Ich wollte nur gerade nicht angefasst werden.«
    »Was hat dein Analytiker gesagt?«
    »Posttraumatischer Stress. Blablabla.«
    »Und sonst?«
    »Dass ich spazieren gehen soll. Körperliche Betätigung, du weißt schon. Mir einen neuen Anzug kaufen.«
    »Brillant wie eh und je.« Aljoscha-Bob lachte. »Ich habe beim Zimmerservice Buffalo Wings bestellt. Stehen im Wohnzimmer. In der Minibar ist Black Label.«
    Die Buffalo Wings waren trocken und schmeckten künstlich, aber ich verdrückte vier Eimer voll, also 48 Stück, bevor ich satt war. Ich saugte an den Knöchelchen, als würde ich selbst für einen Pornofilm vorsprechen, und schluckte die leider gar nicht scharfe Tomatensoße, die mir das Kinn hinunterlief und auf meinen Hyatt-Bademantel tropfte. Der Luftzug der unsichtbaren Klimaanlage umspielte mein unrasiertes Gesicht. Tomatensoße und Klimaanlage: Wenn ich beides zusammenbrachte, fühlte ich mich fast geborgen.
    Aljoscha-Bob hämmerte mit einer Hand auf seinem Laptop herum und wechselte mit der anderen auf einer riesigen Fernbedienung die Fernsehkanäle. Er suchte Absurdistan in den Nachrichten. »Nichts auf CNN , nichts auf MSNBC , fast nichts auf BBC , ein bisschen was auf France 2, aber
je ne comprends pas
was … Bleibt uns nur ORT .«
    Er stellte einen der vom Kreml kontrollierten russischen Sender ein, 24 Stunden Putin. Und tatsächlich, der russische Präsident hielt eine Pressekonferenz ab. Er sah aus wie immer, wie ein leicht unglückliches Pferd, das die Schnauze in eine Schüssel Haferflocken senkte. »Absurdsvanï ist ein wichtiger strategischer, wirtschaftlicher und kultureller Partner Russlands«, tat Putin traurig über Mikrofon kund. »Wir hoffen, dass die Gewalt bald ein Ende nimmt. Wir bitten die Führer der Sevo inständig, die internationalen Gesetze zu respektieren.«
    Aljoscha-Bob schaltete auf einen anderen russischen Regierungskanal um. Eigentlich gab es nur Regierungskanäle. Vor einer Marmortafel mit den eingravierten Worten PARK HYATT SVANÏ CITY stand ein junger, westlich aussehender Reporter.
    »He, da ist unser Hotel«, sagte ich.
    »Die Zahl der Todesopfer hält sich bisher in Grenzen«, sagte der Reporter. »Die Auseinandersetzungen haben 65 Menschenleben gefordert, darunter die von zwölf bewaffneten Hintermännern des Sevo-Putsches, die von Sicherheitskräften vor dem Hyatt Hotel erschossen wurden.«
    »
Hintermänner
des Sevo-Putsches?«, rief ich. »
Bewaffnet?
Das waren bloß Demokraten mit teuren Krawatten.«
    Der Reporter sprach weiter: »Auf persönliche Vermittlung Präsident Putins wurde heute in Svanïstadt ein vorläufiges Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet.«
    »Ein gutes Zeichen!«, sagte Aljoscha-Bob. »Vielleicht machen sie den Flughafen wieder auf.«
    Halbherzig schnaubte ich Zustimmung. Um ehrlich zu sein, die Vorstellung, aus dem Hyatt auszuziehen, kam mir wie Wahnsinn vor. Ich wollte wieder zurück in mein Zimmer und mir im Internet noch mehr arme Mädchen ansehen. Ich wollte ihre Folterer mit beiden Händen in der Luft zerreißen.
    Der Reporter fuhr fort: »Heute traf der neue Präsident der Republik, Debil Kanuk, Sohn des ermordeten Staatsführers Georgi Kanuk, die Anführer des Sevo-Aufstands, die sich selbst Demokratisches Ordnungs- und Reinheits-Schutzkomitee, kurz DORSCH , nennen.«
    »Das ist doch ein Fisch«, sagte ich. »Die haben sich nach einem Fisch benannt.«
    »Und nicht mal nach einem besonders guten«, sagte Aljoscha-Bob.
    Der Führer der Svanï schüttelte seinen älteren, aber besser angezogenen sevischen Gegenspielern die Hände. Alle lächelten sie, als wären sie gerade von einer triumphalen Entenjagd heimgekehrt.
    »Wen magst du lieber, die Svanï oder die Sevo?«, fragte ich meinen Freund.
    »Alles dieselben Arschlöcher«, sagte Aljoscha-Bob. »Larry Zartarian sagt, dass es bei diesem Krieg um eine Pipeline vom Kaspischen Meer in die Türkei geht, die KBR baut. Alle wollen, dass sie durch ihr Territorium gelegt wird, damit sie ihre Prozente machen können.«
    Wie ich so die stolzen, wohlgekleideten Sevo neben dem geschmacklosen Debil Kanuk stehen sah, dem im Licht der Filmscheinwerfer das dick aufgetragene Puder von der fettigen Stirn rann, beschloss ich, feste die Sevo

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