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Snapshot

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Titel: Snapshot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Robertson
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Addison mit beinahe entschuldigendem Blick.
    » Sir, mitten auf dem George Square wurde ein weißer Lieferwagen abgestellt. Ein Stück abseits befinden sich zwei Benzinkanister. Und wie es aussieht, stehen direkt daneben zwanzig Ziegel Kokain. Zwanzig Kilo.«
    » Was?« So verblüfft hatte Winter seinen Kumpel noch nie gesehen. » Was zur Hölle ist da los?«
    » Und wer ist vor Ort?«, fragte Shirley.
    McConachie blinzelte. » Drei Streifenwagen und zwei Löschzüge, weitere Einsatzkräfte sind unterwegs. Der Platz ist abgeriegelt, aber an den Lieferwagen kommen sie nicht ran.«
    » Warum nicht?«
    » Als sie es versucht haben, hat ihnen irgendwer vor die Füße geschossen. Aus einiger Entfernung.«
    » Mein Gott.« Langsam erholte Addison sich von dem Schock. » Und der Lieferwagen ist nicht zufälligerweise auf einen unserer Freunde hier angemeldet?«
    » Leider nein, aber es kann gut sein, dass einer der beiden noch vor einer Stunde hinterm Steuer saß. Laut Zulassungsbehörde gehört er Malky Quinn.«

15
    Die Nachricht, die Joanne Samuels auf Nareys Anrufbeantworter hinterlassen hatte, ließ ihr kaum eine Wahl und noch weniger Zeit.
    » Ich bin’s, Joanne. Ich hoffe, du hörst das bald ab. Ich hab mit einer der Frauen geredet, die Melanie ziemlich gut kannten. Um zwei Uhr im Criterion Café am Anfang der Callowgate. Okay? Aber beeil dich ein bisschen. Die Gute ist ziemlich nervös, und wenn es viel länger dauert, läuft sie mir noch davon. Also dann, um zwei im Criterion Café.«
    Als Narey, die seit Addisons unverhofften Neuigkeiten bei der morgendlichen Besprechung noch immer eine Stinkwut hatte, die Nachricht abhörte, war es kurz vor halb zwei. Damit blieb ihr eine halbe Stunde, um sich quer durch die Innenstadt zum East End durchzukämpfen. Sie sprang ins Auto, wühlte sich durch Cowcaddens Road und George Street und kroch die High Street entlang. Dieser verdammte Verkehr, diese ewigen roten Ampeln! Auf der Digitaluhr am Armaturenbrett rückte zwei Uhr unerbittlich näher, und Narey verlor alle Hoffnung, dass sie es noch rechtzeitig schaffen konnte. Als sie zwei vor zwei einen freien Parkplatz am Tolbooth Steeple entdeckte, legte sie eine Vollbremsung hin und prügelte ihren Wagen in die Lücke, ohne auf das beleidigte Gehupe der anderen Fahrer zu achten. Das letzte Stück würde sie eben rennen.
    Endlich tauchten das taubenblaue Schild und das niedrige Dach des Criterion vor ihr auf. Nein, sagte sie sich, die Frau war bestimmt noch nicht weg, so lange konnte Joanne sie sicher bei der Stange halten. Fünfundzwanzig Meter vor dem Eingang verlangsamte sie ihre Schritte, um wieder etwas zu Atem zu kommen. Jetzt würde sie sowieso sehen, wenn jemand das Café verließ. Aber es kam niemand heraus, bis sie die Tür aufdrückte und reinging, wo Joanne mit dem Rücken zu ihr an einem Ecktisch saß. Ihr gegenüber saß eine magere junge Frau mit kurzem, stacheligem dunklem Haar, die mit zittrigen Fingern an einer Serviette herumfummelte und sich dabei ängstlich umblickte.
    Narey fragte lieber gar nicht erst, ob sie sich dazusetzen durfte, sondern zog einfach einen Stuhl unter dem Tisch hervor und nahm neben Joanne Platz. Wieder wanderten die Augen des Mädchens durch den Raum, als wollte es sichergehen, dass es nicht von den falschen Leuten in Nareys Gesellschaft beobachtet wurde.
    » Tut mir leid, dass ich so spät bin, Joanne. Hi, ich bin Rachel.« Sie streckte die Hand aus, doch das Mädchen klammerte sich weiter an die Serviette unter dem Tisch und verdrehte den Stoff in den Händen. An ihrer Kaffeetasse hatte sie kaum genippt.
    » Das ist Pamela«, sagte Joanne. » Sie war mit Melanie befreundet.«
    Narey erkannte auf den ersten Blick, dass sie nicht der einzige Grund für Pamelas Nervosität war. Pamela war süchtig, und ihre Paranoia bezog sich längst nicht nur auf ihr Treffen mit der Staatsmacht. Wann immer die Tür aufging oder an einem anderen Tisch gelacht wurde, zuckte sie zusammen. Blutunterlaufene Augen und geweitete Pupillen konnten viele Ursachen haben, aber hier war der Fall eindeutig. Da sie kaum Make-up aufgelegt hatte, waren die dunklen Ringe unter ihren Augen nicht zu übersehen, und ihren sauren Atem roch man sowieso. Als sie endlich etwas sagte, zitterte ihre Stimme.
    » Ich tu das hier für Melanie, okay?«, lallte sie. » Sonst wär ich nich hier.«
    Narey nickte. » Okay. Verstehe. Wie lang hast du sie schon gekannt?«
    Das Mädchen senkte die Stimme. » Lang genug. Vielleicht ein

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