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Sniper

Sniper

Titel: Sniper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Kyle , Scott McEwen , Jim DeFelice
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gezielten Schuss aus der Deckung abgeben musste. Aber wenn wir auf der Straße im Fahrzeug oder zu Fuß unterwegs waren, konnte ich auch so jederzeit sofort zurückschießen. Das Mk-11 war eine halb automatische Waffe mit einem 20-Schuss-Magazin, ich konnte also in kurzer Zeit viele Patronen ins Ziel bringen; und es hatte das Kaliber 7,62 × 51 mm, das eine höhere Mannstoppwirkung hatte als die kleineren 5,56er-NATO-Patronen. Ein Schuss reichte, um einen Mann zu töten.
    Uns stand grundsätzlich Match-Munition vom Hersteller Black Hills zur Verfügung, die wahrscheinlich beste Scharfschützenmunition überhaupt.
    Das Mk-11 hatte allerdings im Feld einen schlechten Ruf, weil es oft klemmte. Im Training hatten wir fast gar keine Ladehemmungen, aber im Einsatz sah die Sache anders aus. Wir kamen schließlich dahinter, dass der Staubschutz auf dem Gewehr etwas damit zu tun haben musste, dass die Waffe gerne einmal zwei Patronen gleichzeitig einzuziehen versuchte, und lösten das Problem, indem wir ihn einfach wegließen. Die Waffe verursachte allerdings auch noch andere Probleme, deshalb gehörte sie nie zu meinen persönlichen Favoriten.
    .300 Win Mag
    Die .300 spielt in einer ganz anderen Liga.
    Ich bin sicher, die meisten meiner Leser wissen, dass sich die Bezeichnung .300 Win Mag (ausgesprochen: »dreihundert Win Mag«) auf die Patrone bezieht, die das Gewehr abfeuert, nämlich die .300 Winchester Magnum Patrone (7,62 × 67 mm). Sie ist eine ausgezeichnete Allzweck-Patrone, die nicht nur extrem präzise ist, sondern auch eine hohe Mannstoppwirkung hat.
    Auch die anderen Waffengattungen der amerikanischen Streitkräfte verwenden diese Munition, allerdings in anderen Gewehren; das bekannteste ist zweifellos das M-24 Sniper Weapon System der Army, das auf Remingtons Modell 700 basiert. (Jawohl, dasselbe Gewehr, das auch Zivilisten für die Jagd kaufen können.) In unserem Fall benutzten wir MacMillan-Schäfte, modifizierten die Läufe und benutzten den Originalverschluss der 700er. Das waren richtig schöne Gewehre.
    In meinem dritten Zug – dem, mit dem ich nach Ramadi ging – erhielten wir alle neue .300er. Sie waren mit Schäften von Accuracy International ausgestattet, hatten nagelneue Läufe und Verschlüsse. Die AI-Version hatte einen kürzeren Lauf und einen Klappschaft. Die waren richtig klasse.
    Die .300 ist von Haus aus ein bisschen schwer, schießt aber absolut präzise. Und zwar auch weit jenseits der 1000-Meter-Marke. Bei kürzeren Distanzen gibt es außerdem keine Probleme mit größeren Flugbahnabweichungen. Man dreht einfach an einem Rädchen, stellt das Zielfernrohr auf 450 Meter ein und trifft problemlos jedes Ziel in 90 bis 640 Metern Entfernung, ohne sich über Feinjustierungen den Kopf zerbrechen zu müssen.
    Die meisten meiner Todesschüsse feuerte ich mit einer .300 Win Mag ab.
    Kaliber .50
    Die »Fünfziger« ist gewaltig, sehr schwer und ich konnte mich nie mit ihr anfreunden. Ich habe sie im Irak nie benutzt.
    Trotzdem ist das Kaliber 12,7 × 99 mm offenbar für viele sehr faszinierend – man könnte sogar von einer Art Aura sprechen, die diese Waffen umgibt. Beim US-Militär und anderen Streitkräften der Welt sind verschiedene Scharfschützenwaffen dieses Kalibers im Einsatz, vielleicht haben Sie ja schon einmal von der Barrett M-82 oder dem M-107 gehört, beides Modelle der Firma Barrett Firearms Manufacturing. Diese Gewehre haben enorme Reichweiten und sind, richtig eingesetzt, sicherlich gute Waffen. Ich konnte mich einfach nur nie richtig für sie erwärmen. (Die einzige .50er, die mir gefallen könnte, ist das Modell von Accuracy International, das einen kompakteren Klappschaft hat und etwas zielgenauer ist; nur stand sie uns damals leider nicht zur Verfügung. )
    Es wird oft behauptet, die .50er eigne sich perfekt als Antifahrzeugwaffe. Aber Tatsache ist, dass kein Fahrzeug sofort anhält, selbst wenn man mit einer .50er seinen Motor zerschießt. Es treten zwar Flüssigkeiten aus und irgendwann einmal bleibt es dann auch stehen. Aber nicht unverzüglich. Allerdings: Eine .338 und selbst eine .300er schaffen dasselbe. Nein, am besten hält man ein Fahrzeug an, indem man den Fahrer tötet. Und dafür gibt es viele Mittel und Wege.
    .338
    Während unserer Ausbildung hatten wir keine .338er; wir erhielten sie erst im Laufe des Krieges. Auch hier geht der Name der Waffe auf die Patrone zurück; es gibt eine Vielzahl an verschiedenen Herstellern, einschließlich MacMillan und Accuracy

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