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Sniper

Sniper

Titel: Sniper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Kyle , Scott McEwen , Jim DeFelice
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ausgebildet. Zwei waren halb automatische Waffen, die mittels Magazinen nachgeladen wurden: das Scharfschützengewehr Mk-12 im Kaliber 5.56 und das Scharfschützengewehr Mk-11 im Kaliber 7.62. (Wenn ich über eine Waffe rede, erwähne ich oft nur das Kaliber, das Mk-12 ist das 5.56er. Ach, und weil es sich hier um Angaben in Millimetern handelt, gibt es keinen »Punkt« vor der Zahl.)
    Dann gab es noch meine .300 Win Mag, einen Karabiner mit Magazin (die Kaliberangabe hier in Zoll, und weil das Kaliber kleiner als ein Zoll ist, hier 0,3 Zoll, wird es mit »Punkt« davor geschrieben). Wie die anderen beiden hatte sie einen Mündungsfeuerdämpfer. Also eine Vorrichtung am Ende des Laufs, die das Mündungsfeuer und den Überschallknall der Patrone dämpft, wenn sie die Waffe verlässt. Man muss sich das so ähnlich vorstellen wie einen Auspuffdämpfer. (Ein Feuerdämpfer ist allerdings kein Schalldämpfer, obwohl manche ihn dafür halten. Ohne mich zu sehr in Details zu verlieren, der Mündungsfeuerdämpfer funktioniert, indem er Mündungsfeuer und Explosionsgase, die beim Abfeuern der Patronen entstehen, seitlich aus dem Lauf entlässt. Es gibt grundsätzlich zwei Arten: Eine, die man an den Lauf der Waffe anbringt und eine andere, die bereits ab Werk in den Lauf integriert ist. Der Mündungsfeuerdämpfer eines Scharfschützengewehrs hat überdies den praktischen Vorteil, dass er den Rückstoß reduziert, den der Schütze spürt. Dadurch wird der Schuss präziser.)
    Schließlich hatte ich noch ein Gewehr im Kaliber .50 ohne Mündungsfeuerdämpfer.
    Sehen wir uns die einzelnen Waffen einmal etwas genauer an.
    Mk-12
    Offiziell heißt diese Waffe United States Navy Mk-12 Special Purpose Rifle. Das Mk-12 hat einen 40 Zentimeter langen Lauf, gleicht aber sonst dem Sturmgewehr M-4. Es feuert eine Patrone im Kaliber 5,56 × 45 mm aus einem 30-Schuss-Magazin. (Das Mk-12 kann auch mit einem 20-Schuss-Magazin ausgestattet werden.)
    Die 5,56 stammt von dem ab, was als die .223-Patrone bekannt wurde und ist daher kleiner und leichter als die meisten frühen Militärpatronen. Das Geschoss hat einen recht kleinen Durchmesser und ist deshalb nicht unbedingt empfehlenswert, wenn man jemanden erschießen will. Man benötigt unter Umständen mehrere Schüsse, um jemanden auszuschalten, vor allem die unter Drogen stehenden, durchgeknallten Typen, mit denen wir es im Irak zu tun hatten – es sei denn, man jagt ihnen gleich eine Kugel durch den Kopf. Und im Gegensatz zu dem, was man landläufig annimmt, tötet man als Scharfschütze die Schurken nicht immer durch Kopfschuss, bei mir war das zumindest nicht der Fall. Normalerweise visierte ich die Mitte an – ein schönes, dickes Ziel irgendwo in der Körpermitte, das bietet den größten Spielraum, was den eigentlichen Treffer angeht.
    Das Gewehr war sehr leicht zu handhaben und praktisch alle seine Einzelteile waren mit denen des M-4 austauschbar, das – obwohl kein Scharfschützengewehr – trotzdem eine brauchbare Einsatzwaffe war. Als ich zu meinem Zug zurückkehrte, nahm ich sogar die untere Gehäusehälfte meines M-4 ab und montierte sie auf mein Mk-12. So hatte ich einerseits einen Klappschaft und konnte andererseits die Waffe zu einem Vollautomaten umfunktionieren. (Mittlerweile werden einige Mk-12er ab Werk mit einem Klappschaft ausgestattet.)
    Auf Patrouillen bevorzuge ich eine Waffe mit einem kompakten Kolben. Man kann sie schneller an die Schulter bringen und ganz gut instinktiv zielen. Auch im Häuserkampf und in engen Räumlichkeiten haben sich kurze Kolben bewährt.
    Eine weitere Anmerkung zu meiner individuellen Konfiguration: Ich benutzte eine Waffe niemals im vollautomatischen Modus. Das macht man nur, wenn man will, dass jemand in Deckung bleibt. Im Dauerfeuer ist man natürlich nicht besonders präzise, aber da man durchaus mal in eine Situation geraten kann, in der eine solche Funktion nützlich sein könnte, wollte ich mir diese Option immer offenhalten.
    Mk-11
    Offiziell als Mk-11 Mod X Special Purpose Rifle bezeichnet, ist diese überaus vielseitige Waffe auch unter dem Namen SR25 bekannt. Mir gefällt das Konzept des Mk-11, weil ich mit ihm (anstelle des M-4) auf Patrouille gehen und es trotzdem als Scharfschützengewehr benutzen konnte. Das Mk-11 hatte keinen Klappschaft, aber das war auch der einzige Nachteil. Ich trug den Mündungsfeuerdämpfer immer bei mir, montierte ihn aber nur, wenn ich ihn wirklich brauchte – also mit anderen Worten: Wenn ich einen

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