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Sniper

Sniper

Titel: Sniper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Kyle , Scott McEwen , Jim DeFelice
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schnitt meine Flosse ab – es hatte keinen Sinn, sie zu behalten, nachdem sie schon zerfetzt war.
    Während der Hai die Überreste der Flosse genüsslich zerkaute, schwamm ich an die Oberfläche und winkte das Sicherheitsboot herbei. Ich hielt mich daran fest und forderte sie auf, mich SOFORT!! mitzunehmen, weil ein HAI!! sich da unten herumtrieb, noch dazu ein ziemlich hungriges Mistvieh.
    Im Rahmen einer anderen Trainingseinheit – und zwar schon vor meinem ersten Auslandseinsatz – wurden vier von uns von einem U-Boot vor der kalifornischen Küste abgesetzt. Wir kamen auf zwei Zodiacs am Strand an, bauten uns ein Versteck und übten einige Aufklärungstätigkeiten ein. Als es an der Zeit dazu war, stiegen wir wieder in unsere beiden Zodiacs und kehrten zurück, um das U-Boot zu treffen, das uns nach Hause bringen sollte.
    Leider hatte mein Offizier dem U-Boot die falschen Koordinaten für das Rendezvous gegeben. Die Kollegen waren so weit von uns entfernt, dass eine ganze Insel zwischen uns und ihnen lag.
    Wir wussten das damals natürlich nicht, sondern fuhren einfach umher und versuchten, Funkverbindung zu einem Schiff herzustellen, das zu weit weg war, um uns zu hören. Irgendwann wurde unser Funkgerät nass oder die Batterien waren defekt und alle Hoffnung auf eine Verbindung war verloren.
    Wir verbrachten fast die ganze Nacht draußen auf dem Wasser. Als schließlich der Morgen graute, war unser Treibstoff fast aufgebraucht. Das Schlauchboot verlor langsam Luft. Also beschlossen wir, zur Küste zurückzukehren und zu warten. So konnten wir zumindest ein bisschen schlafen.
    Als wir an die Küste kamen, schwamm ein Seelöwe auf uns zu, der sehr harmlos schien. Als Texaner hatte ich noch nie die Gelegenheit gehabt, mir einen Seelöwen genauer anzusehen, weshalb ich neugierig war und dieses Exemplar eingehend in Augenschein nahm. Es war ein ziemlich interessantes, wenngleich hässliches Geschöpf.
    Urplötzlich – plopp – tauchte er ab.
    Ehe ich mich versah, war er – und wir mit ihm – von langen, spitz zulaufenden Rückenflossen umgeben. Offenbar hatte ein Rudel Haie beschlossen, ihn zum Frühstück zu verspeisen.
    Seelöwen sind groß, aber es waren einfach zu viele Haie, als dass sie von ihm allein hätten satt werden können. Sie fingen an, mein Schlauchboot enger und enger zu umkreisen, das immer mehr zusammensank und kaum noch über die Wasseroberfläche hinausragte.
    Ich blickte zur rettenden Küste. Sie war noch sehr, sehr weit entfernt.
    Verdammter Mist , dachte ich. Ich werde gefressen.
    Mein Kamerad im Boot war ein eher stämmiger Kerl, zumindest für einen SEAL.
    »Falls wir untergehen«, warnte ich ihn, »erschieße ich dich. Dann sind die Haie mit dir beschäftigt und ich habe Zeit, ans Ufer zu schwimmen.«
    Er warf mir lachend einige üble Beschimpfungen an den Kopf. Vermutlich nahm er an, ich würde scherzen.
    Aber es war mein voller Ernst.
    Tätowierungen
    Wir schafften es an die Küste, ohne gefressen zu werden. Aber in der Zwischenzeit war die gesamte Navy auf der Suche nach uns. Die Nachrichten verbreiteten die Schlagzeile: VIER SEALS IM MEER VERSCHOLLEN.
    Nicht gerade gute Werbung für uns.
    Es dauerte eine Weile, aber ein Suchflugzeug entdeckte uns schließlich und eine Mk-V wurde entsandt, um uns abzuholen. Der Kommandant des Sturmboots kümmerte sich um uns und brachte uns sicher nach Hause.
    *
    Das war eine der wenigen Gelegenheiten, bei denen ich wirklich froh war, auf ein Boot oder Schiff zu gelangen. Auf See langweilte ich mich immer schnell. Nicht Dienst auf einem Schiff schieben zu müssen, war während des BUD/S einer der größten Motivationsfaktoren für mich gewesen.
    U-Boote sind am schlimmsten. Sogar auf den größten von ihnen fühlt man sich eingeengt. Das letzte Mal, als ich an Bord eines solchen Fahrzeugs war, durften wir nicht einmal in den Kraftraum gehen. Der Raum lag jenseits des Nuklearreaktors, fernab von unseren Unterkünften, und wir hatten nicht die Erlaubnis, den Reaktorbereich zu passieren.
    Flugzeugträger sind wesentlich größer, aber sie können genauso langweilig sein. Wenigstens haben sie Räume, in denen man Videospiele spielen kann, und es gibt keine Zugangsbeschränkungen, sodass man wenigstens in den Kraftraum gehen kann, um Dampf abzulassen.
    Einmal wurden wir vom kommandierenden Offizier sogar ausdrücklich darum gebeten, den Kraftraum aufzusuchen.
    Wir waren auf der Kitty Hawk , als es Probleme mit Gangs gab. Offenbar waren unter den

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