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Sniper

Sniper

Titel: Sniper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Kyle , Scott McEwen , Jim DeFelice
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mit den wichtigsten Dingen dabei, um Schusswunden zu behandeln – Verbandszeug für verschiedene Wunden, einen Infusionsschlauch, Blutgerinnungsmittel. Es musste leicht erreichbar sein, denn man wollte nicht, dass der Verletzte oder seine Ersthelfer lange danach kramen mussten. Ich bewahrte meines in der rechten Seitentasche meiner Hose auf, unter dem Holster. Wenn ich jemals angeschossen werden würde, konnten meine Kameraden die Tasche aufschneiden und das Set herausziehen. Die meisten machten das so.
    Wenn man jemanden im Feld verarztet, bevor der Sanitäter oder Arzt kommt, benutzt man immer das Set der Verwundeten. Wenn man sein eigenes benutzt, hat man keines mehr zur Hand, wenn man selbst oder eine weitere Person verletzt wird.
    Körperpanzerung und Zubehör
    Bei meinem ersten Auslandseinsatz war meine SEAL-Körperpanzerung mit dem MOLLE-System versehen. MOLLE steht für Modular Lightweight Load-Carrying Equipment, eine aufwendige Bezeichnung für ein Schlaufensystem, mit dessen Hilfe verschiedene Taschen und Ausrüstungsgegenstände an die Uniform angebracht werden können, wodurch man seine Ausrüstung individualisieren kann. Der Begriff MOLLE selbst ist der Produktname für das System, das von der Firma Natick Labs entwickelt wurde und hergestellt wird. Viele benutzen das Wort aber auch, um ähnliche Systeme zu bezeichnen.
    Auf den folgenden Auslandseinsätzen trug ich eine Körperpanzerung mit einer separaten Weste, der sogenannten »Rhodesian rig«. Dabei handelt es sich um eine Weste, bei der man wie beim MOLLE-System individuelle Taschen und Kleinteile anbringen kann. Der zugrunde liegende Gedanke ist der, dass jeder sein Zubehör auf die für ihn bequemste Art und Weise tragen kann.
    Die separate Weste hatte den Vorteil, dass ich meine Ausrüstung ablegen konnte, ohne die schusssichere Weste ausziehen zu müssen. So konnte man sich bequem hinlegen und hatte trotzdem alles griffbereit, was man brauchte. Wenn ich hinter meinem Scharfschützengewehr lag und durch das Zielfernrohr blickte, öffnete ich den Verschluss und breitete die Weste flach am Boden aus. So hatte ich leichteren Zugriff auf die Munition, die in den Taschen war. Und ich trug die Weste immer noch auf den Schultern; sobald ich aufstand, war sie wieder am Mann.
    (Noch eine Anmerkung zur Körperpanzerung – die von der Navy verwendete Körperpanzerung ist bekannt dafür, dass sie früher oder später auseinanderfällt. Daher kauften mir die Eltern meiner Frau nach meinem dritten Auslandseinsatz großzügigerweise eine Panzerung der Marke Dragon Skin. Sie ist superschwer, aber extrem stabil, die beste, die es gibt.)
    Ich trug ein GPS-Gerät an meinem Handgelenk, ein zweites als Reserve in meiner Weste und als zusätzliche Absicherung sogar noch einen altmodischen Kompass. Bei jedem Einsatz habe ich einige Schutzbrillen verschlissen; sie hatten kleine Ventilatoren eingebaut, damit die Brille nicht beschlug. Und ich hatte natürlich auch ein Taschenmesser – direkt nach der BUD/S-Ausbildung hatte ich mir ein Klappmesser von Microtech gekauft – sowie feststehende Messer der Marken Emerson und Benchmade, je nach Einsatz.
    Als weitere Ausrüstung trugen wir ein VS-17-Signaltuch mit uns, um Piloten auf uns aufmerksam zu machen, damit sie nicht auf uns feuerten. Theoretisch zumindest.
    Am Anfang versuchte ich möglichst keine Ausrüstungsgegenstände um meine Körpermitte herum zu tragen, das ging sogar so weit, dass ich meine Pistolenmagazine in einem zweiten Drop-Leg-Holster am anderen Bein trug. (Ich brachte es ziemlich weit oben an, damit ich immer noch an die linke Seitentasche der Hose kam.)
    Ich trug im Irak nie Gehörschutz. Der Gehörschutz, den wir benutzten, enthielt eine elektronische Geräuschfilterung. Es war also möglich, die Schüsse zu hören, die der Feind abgab, da sie leiser waren als unsere eigenen, allerdings war das Mikrofon, das diese Geräusche aufnahm, multidirektional. Das heißt, dass man nicht genau bestimmen konnte, woher die Schüsse kamen.
    Im Gegensatz zu den Vermutungen meiner Frau trug ich meinen Helm hin und wieder sogar. Wenn auch zugegebenermaßen nicht allzu oft. Es war ein herkömmlicher Helm der US-Streitkräfte, unbequem und nur dann nützlich, wenn man es mit schwachen Geschossen oder Schrapnellen zu tun hatte. Damit er nicht auf meinem Kopf hin- und herbaumelte, fixierte ich ihn mit Pro-Tec-Polstern, aber es nervte mich trotzdem, das Teil längere Zeit zu tragen. Es beschwerte meinen Kopf unnötig,

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