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Sniper

Sniper

Titel: Sniper Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Kyle , Scott McEwen , Jim DeFelice
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und wenn ich an der Waffe war, fiel es mir entsprechend schwer, konzentriert zu bleiben.
    Ich hatte mitbekommen, dass selbst Pistolenpatronen leicht durch einen Helm drangen, sodass ich es nicht einsah, das unbequeme Ding zu tragen. Die einzige Ausnahme war nachts. Da trug ich den Helm, damit ich mein Nachtsichtgerät daran befestigen konnte.
    Ansonsten hatte ich eine Baseballmütze auf: Eine Mütze mit dem Cadillac-Symbol, das wir zum inoffiziellen Logo unseres Zuges auserkoren hatten. (Wir waren offiziell der Zug Charlie, daher benutzten wir gerne Spitznamen mit demselben Buchstaben oder Laut am Anfang: aus Charlie wurde Cadillac usw.)
    Warum eine Baseballkappe?
    Cool sein hängt zu 90 Prozent davon ab, dass man cool aussieht. Und mit einer Baseballkappe sieht man erheblich cooler aus.
    Neben der Cadillac-Mütze hatte ich noch ein anderes Lieblingsbekleidungsstück – eine Mütze von einer New Yorker Feuerwehreinheit, die während der Einsätze am 11. September einige ihrer Leute verloren hatte. Mein Vater hatte sie mir nach den Anschlägen von einem Besuch der »Lion’s Den« (zu Deutsch: Löwengrube), einem historischen Feuerwehrhaus, mitgebracht. Dort hatte er einige Mitglieder der »Engine 23« kennengelernt; als die Feuerwehrleute erfuhren, dass sein Sohn in den Krieg zog, bestanden sie darauf, ihm die Mütze mitzugeben.
    »Sagen Sie ihm, er soll es ihnen heimzahlen«, sagten sie.
    Wenn sie das jetzt lesen, wissen sie hoffentlich, dass ich genau das tat.
    Am zweiten Handgelenk trug ich eine G-Shock. Die schwarze Uhr und ihr Gummiband haben inzwischen die traditionelle Rolex Submariner als Standard-Accessoire der SEALs ersetzt. (Ein Freund von mir fand es schade, dass diese Tradition nicht fortgesetzt wurde, und schenkte mir neulich eine. Es fühlt sich immer noch seltsam an, eine Rolex zu tragen, aber sie ist eine Hommage an die Froschmänner, die vor mir ihren Dienst taten.)
    Bei kalten Wetterbedingungen trug ich eine Jacke aus Privatbesitz – eine North Face –, weil ich, ob Sie es glauben oder nicht, Probleme damit hatte, die Jungs von der Kleiderkammer zu überzeugen, Kaltwetterkleidung an mich auszugeben. Aber diese Geschichte hebe ich mir für ein andermal auf.
    Meine M-4 und zehn Magazine (also 300 Schuss) befestigte ich an der Vorderseite meiner Weste. Auch das Funkgerät, einige Knicklichter und meine Blinkleuchte verstaute ich in diesen Taschen. (Die Blinkleuchte kann nachts benutzt werden, um andere Einheiten, Flugzeuge, Schiffe, Boote usw. auf sich aufmerksam zu machen. Sie dient aber auch dazu, sich gegenseitig als Verbündete zu erkennen zu geben.)
    Wenn ich eines meiner Scharfschützengewehre bei mir hatte, hatte ich zusätzlich so um die 200 Patronen in meinem Rucksack bei mir. Falls ich statt der Win Mag oder der .338er das Mk-11 trug, dann ersparte ich mir die Mitnahme der M-4. In diesem Fall bewahrte ich die Scharfschützenmunition griffbereit in meinen Zubehörtaschen auf. Schließlich hatte ich noch drei Magazine für meine Pistole am Mann.
    Und schließlich, um die Beschreibung meiner Ausrüstung abzuschließen, trug ich noch Merrell-Wanderstiefel. Sie waren bequem und robust genug für den Kampfeinsatz.
    Aufstehen, Kyle
    Etwa einen Monat nachdem ich zur GROM gestoßen war, wachte ich eines Morgens auf, weil mich jemand an der Schulter schüttelte.
    Ich schnellte sofort hoch, bereit, jedem eine zu verpassen, der sich in meine Unterkunft geschlichen hatte.
    »Hey, alles in Ordnung«, sagte der Lieutenant Commander, der mich aufweckte. Er war ein SEAL und außerdem mein Vorgesetzter. »Ziehen Sie sich an und kommen Sie in mein Büro.«
    »Ja, Sir«, murmelte ich. Ich zog mir Shorts und Flipflops an und tappte den Flur herunter.
    Ich dachte, ich hätte mir Ärger eingehandelt, obwohl ich nicht wusste weswegen. Ich kam mit den Polen bestens zurecht und war in keine nennenswerten Schlägereien verwickelt gewesen. Während ich zu seinem Büro ging, grübelte ich und versuchte mir eine passende Allzweck-Rechtfertigung zurechtzulegen. Ich tappte immer noch im Dunkeln, als ich dort ankam.
    »Kyle, holen Sie Ihr Scharfschützengewehr und machen Sie sich bereit«, sagte mir der Kapitänleutnant. »Sie gehen nach Falludscha.«
    Er setzte mich über die Vorkehrungen in Kenntnis und nannte mir einige Details zum Einsatz. Die Marines planten einen größeren Vorstoß und benötigten einige Scharfschützen als Unterstützung.
    Mann, das wird klasse , dachte ich. Wir werden ganze Horden von Schurken

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