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Snow Angel

Snow Angel

Titel: Snow Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Izabelle Jardin
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du auf zwei Gasflammen allerdings nicht erwarten. Komm, sonst wird es kalt.“ 
    Was sie gezaubert hat, gefällt ihm und veranlasst ihn zu der Bemerkung, dass noch nicht Hopfen und Malz an ihr verloren wären, was den Umgang mit Männern angeht. 
    „Glatter Punkt für dich!“, stellt er fest. 
    „Hallo? Sind wir hier in irgendeinem Wettstreit?“ 
    „Liebe geht bei Männern und Viechern durch den Magen! Deine Chancen bei mir steigen gerade enorm“, erklärt er in einem sehr süffisanten Tonfall. 
    Nina ist kurz davor, wütend mit den Füßen aufzustampfen. 
    Er amüsiert sich schon wieder königlich über sie, macht eine Flasche Chianti auf, gießt ihr ein Glas voll und reicht es ihr. „Trink, Süße, das entspannt ungemein.“ 
    Sie gibt vorläufig auf. So richtig ist sie ihm wirklich nicht gewachsen. Nina ist Alkohol nicht gewohnt und hat sehr schnell einen kleinen Schwips. Er hatte recht. Es entspannt tatsächlich!
    Simon liefert ihr von sich aus nach dem Essen eine plausible Erklärung für die seltsame Miene, die er beim Eintreten gemacht hat und Nina ist nur allzu bereit, durch seine plausiblen Mitteilungen ihr blödes Bauchgefühl verscheuchen zu lassen. Viel zu gerne möchte sie den unsichtbaren Schatten, den sie zwischen ihm und sich zu sehen glaubt, fortjagen. 
    „Dieser verdammte Wilderer muss wieder in der Gegend sein, Nina!“ 
    Aufgeschreckt sieht sie ihn an. 
    „Das Schwein stellt Schlagfallen auf. Ein sauberer Schuss wäre ja eine Sache. Aber es ist schon mal vorgekommen, dass ich ein halb verendetes Reh erschießen musste. Kannst du dir vorstellen, wie die leiden? Je mehr sie versuchen davonzukommen, desto größer werden ihre Verletzungen. Er sieht noch nicht einmal regelmäßig nach den Fallen.“ 
    Nina erkennt, wie sich die Adern an Simons Schläfen sichtbar mit Blut füllen. Er ist zornig. 
    „Musstest du gerade eben ...?“ 
    „Ja, ich musste!“ 
    Ninas Herz zieht sich zusammen. Tränen steigen in ihre Augen und ein Kloß in ihrem Hals schwillt so, dass es ihr den Atem zu nehmen droht. Sein Job ist es, Tieren zu helfen. Vielleicht auch noch, als Jäger den Bestand seiner Pacht zu regulieren. Aber so viel hat sie nun schon mitbekommen: Er ist ein wirklicher Tierfreund. Sie gebietet ihrem Vorstellungsvermögen Einhalt. Wie ein Reh in einer Falle verendet, WILL sie sich jetzt nicht vor Augen führen. 
    Sie schiebt das Bild bewusst beiseite und folgt nur ihrer Intuition, als sie vom Tisch aufsteht, zu ihm hinübergeht und seinen Kopf an ihre Brust zieht. Still legt sie das Gesicht auf sein Haar, atmet seinen Duft von Wald und Mann. Er schlingt die Arme um ihre Taille und zieht sie zu sich heran. Minutenlang steht sie so, bis er seine feste Umarmung langsam löst. 
    Und wieder ist es Ben, der es unnötig macht, jetzt mit großen Reden den Moment der Übereinstimmung zu zerstören. Er bekundet mit welpenhaftem Fiepen, dass er Interesse an den Resten auf dem Tisch hat. 
    „Kannst du vergessen, du Schlawiner“, schimpft Simon und kann sich doch ein Lächeln über den schief gelegten Hundekopf und den unwiderstehlichen Blick nicht verkneifen. „Er darf die restlichen Nudeln haben. Aber nur aus dem Napf“, bestimmt er.
    Gemeinsam räumen sie ab und spülen das Geschirr. 
    „Wie ein altes Ehepaar“, witzelt Nina. 
    „Tja, können wir ja schon mal üben. Schließlich sind wir beide im heiratsfähigen Alter“, gibt er zurück. „Aber ob ich dich heirate, weiß ich sowieso noch nicht! Bisher weiß ich ja bloß, dass du kochen kannst, und ich kaufe keine Katzen im Sack!“ 
    „Pah, der Kerl faselt was von Heiraten“, gibt sie kess zurück. „Und was weiß ich schon von dir? Deinen Namen. Na ist ja toll! Aber wenn ich mir das ganz genau überlege, hätte die Katze eigentlich gerade gar nichts dagegen, sich genauer inspizieren zu lassen.“
    Ach du Scheiße! Was habe ich da gesagt? Wenn das jetzt nach hinten losgeht!
    „Ich weiß, sie wirkt ein bisschen rollig“, grinst er und erntet einen Klaps mit dem Geschirrhandtuch. „Warte, du!“, droht er, schnappt sie sich, wirft sie über die Schulter und schleppt sie ins Schlafzimmer. Er setzt sie vor dem großen Bett ab. 
    „Ausziehen!“ Breitbeinig, mit verschränkten Armen steht er vor ihr. 
    „Ausziehen?“ Nina ist geplättet. 
    „Los, los, sieh zu. Wenn ich sage 'ausziehen', meine ich ausziehen!“
    Langsam beginnt Nina mit Socken und Jeans. Sie lässt seinen Blick nicht los, lächelt ihn herausfordernd an.

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