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Snow Angel

Snow Angel

Titel: Snow Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Izabelle Jardin
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Verdacht nicht los, sich bei ihm doch im vermuteten Technikunverständnis getäuscht zu haben. Womöglich wollte Hubert gestern einfach keine übereilten Schnellschüsse von ihm hören und hatte sich deshalb so rar gemacht. 
    „Komm, steig ein, lass uns fahren!“, sagt Hubert. 
    „Wir müssen noch auf Nina warten.“ 
    „So, so!“, schmunzelt Hubert. „Na, das wirst du mir später genauer erzählen müssen. Jetzt bitte erst mal Aufklärung zu meinen Taxidiensten hier. Was ist passiert?“ 
    „Sie haben Lauras Amulett bei dem Wilderer gefunden. Der hat ihnen eine wüste Story aufgetischt, er hätte am Tage ihres Verschwindens einen Streit zwischen uns und Schüsse mitbekommen. Er will sich versteckt haben und behauptet, später Lauras Schmuck gefunden zu haben.“ 
    „Aber du hast doch am selben Tag diesen Schuss ins Knie abbekommen. Das war doch der Kerl! Können die nicht …?“ 
    Simon lässt ihn nicht ausreden, erklärt ihm eilig, dass die Ballistiker beschlagnahmte Waffen und Geschosse abgleichen werden, und kommt dann schnell zu dem Punkt, der ihm jetzt vor allem durch den Kopf geht. „Hubert, sie haben das Amulett gefunden. Sie hat es immer getragen. Das Schmuckstück ist da, von Laura keine Spur. Weißt du, was das bedeuten kann?“ Nervös fährt er sich mit der Hand durchs Haar. 
    „Ich bin ja nicht dämlich! Entweder, Laura ist sehr nah bei deiner Hütte umgebracht worden, oder sie ist eben nicht ermordet worden.“ 
    „Du weißt, was ich befürchte, nicht? Stell dir bitte vor, der alte Sack hält sie irgendwo gefangen!“ 
    „Was sagt die Polizei dazu?“ 
    „Vorerst noch gar nichts. Sie werden lediglich die Waffen und die Jacke näher untersuchen lassen, die sie bei dem Vogel gefunden haben. Ich hatte zwar den Eindruck, die Kommissarin hätte eine ähnliche Idee wie ich, aber sie hat sich nicht geäußert, als ich sie darauf angesprochen habe.“ 
    „Wenn er sie irgendwo festhält, dann sicher nicht oben im Wald. Das wäre uns nicht entgangen, Simon. Dafür bin ich viel zu oft dort unterwegs. Jedenfalls hätte mir doch dann in zweieinhalb Jahren irgendwann mal was auffallen müssen. Ich habe keine Ahnung, wo wir ansetzen sollten.“ 
    „Ich auch nicht! Ich denke nur, ich sollte Lauras Eltern darüber informieren, dass es eine Spur gibt.“ 
    „Mein lieber Mann, das halte ich aber für eine ganz blöde Idee! Lauras Mutter wird zusammenbrechen. Denkst du nicht, es ist besser, abzuwarten, bis die Polizei mit den Ermittlungen weiter ist?“ 
    „Hubert! Hältst du es für eine schöne Vorstellung, wenn die Beamten ihre Eltern irgendwann vor vollendete Tatsachen stellen? Völlig fremde Leute immerhin! Du weißt, sie haben sich doch seit Lauras Verschwinden vollkommen von allem zurückgezogen. Sie leben total isoliert. Ist es dann nicht besser, wenn ich das tue? “ 
    „Ja schon, mein Junge. Aber warum willst du nicht noch warten? Du würdest den beiden nur Hoffnungen machen, die sich dann vielleicht doch nicht erfüllen.“ 
    „Vielleicht hast du recht. Aber glaubst du nicht, dass ich genau solche Hoffnungen habe? Dass man sie lebend finden kann? Auch wenn es nicht sehr wahrscheinlich ist.“ 
    „Also, ganz ehrlich, ich kann mich mit diesen ganzen Überlegungen nicht anfreunden.“ Hubert fixiert etwas über Simons Schulter hinweg und versucht, ihn mit einem Augenzwinkern darauf hinzuweisen. „Psssst, dreh dich mal um! Ich glaube, du hast gerade ein Problem. Ich schätze mal, die Kleine weiß noch nichts.“ 
    Nina kommt die Treppe herunter, läuft auf die beiden zu und fällt Simon völlig unbefangen um den Hals. Er hat große Schwierigkeiten, so plötzlich umzuschalten, und hält sie lange umschlungen, um etwas Zeit zu gewinnen und sich zu fassen. Hubert kommt ihm zu Hilfe. 
    „Junge Dame, du bist ja immer noch im Ausgehzwirn. Und viel zu kalt ist es auch für diesen Aufzug. Sollen wir dich nicht erst mal heimbringen, damit du dich umziehen kannst?“ 
    „Ja, sicher, gern! Aber ihr müsst auf mich warten, ja? Ich beeile mich auch. Und dann will ich wissen, was los ist“, stimmt sie zu. 
    „Wie war es bei dir?“, möchte Simon wissen. 
    Er hat das Gefühl, erst einmal allein mit den letzten Gedanken fertigwerden zu müssen. Er will unbedingt vermeiden, sie sofort mit der Idee, Laura könne vielleicht doch noch am Leben sein, zu konfrontieren und sie womöglich wieder in Unsicherheit zu stürzen. Zu kurze Zeit ist es erst her, dass er sie davon überzeugen

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