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Snow Angel

Snow Angel

Titel: Snow Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Izabelle Jardin
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lachend. „Du musst ihn fotografieren. Sonst macht Ben ihn kaputt. Wo ist der eigentlich?“ 
    „Mit meinem guten Geist einkaufen. Ich wollte alleine mit dir frühstücken“, sagt er zwinkernd und hüllt sie schnell wieder in den Morgenmantel. Das Foto gelingt gut. 
    „Werd ich vergrößern lassen. Kommt übers Bett.“
     
     

    Sie genießen das Frühstück in dem sonnendurchfluteten Raum und machen Pläne für den Tag, als es läutet. 
    „Wer ist das denn jetzt?“, überlegt er erstaunt. „Ach, wird die Post sein! Warte, ich gehe mal nachsehen.“ 
    Es ist nicht die Post. Nina hört mehrere Stimmen. Sie kommen ihr bekannt vor. 
    Mit einem mulmigen Gefühl zieht sie den Kimono fest um sich, als sie erkennt, wer zur Tür hereinkommt. Frau Peter und der junge Polizist stehen in Simons Wohnküche. 
    Ninas Blick kreuzt sich mit dem der Beamtin. 
    „Ach, das ist ja eine schöne Überraschung! Frau Tewes, Sie sind auch hier. Wir haben es schon bei Ihnen zu Hause probiert und nahmen an, sie wären noch in der Schule. Dann müssen wir jetzt ja nicht weiter nach Ihnen suchen.“ 
    „Ist es so dringend?“, fragt Nina überrascht. „Ich dachte, ich bekäme eine schriftliche Benachrichtigung. Es geht doch um das Protokoll, nicht?“ 
    „Ja, darum geht es“, sagt Frau Peter. „Wir haben allerdings einen neuen Stand der Ermittlungen und müssen Sie beide jetzt sofort bitten mitzukommen. Ziehen Sie sich also an und kommen Sie mit.“
    Nina findet es seltsam, dass der Beamte Simon begleitet, als er sich umziehen geht. Sie schnappt sich ihre Klamotten vom Vorabend und darf sich immerhin allein im Bad ankleiden.
    Irgendwas ist doch hier oberfaul! Warum werden wir abgeholt? Warum haben die es plötzlich so eilig? Warum trennen sie uns hier in Simons eigenem Haus und warten nicht einfach, bis wir angezogen wieder runterkommen?
    Vor der Badezimmertür hört sie Simon mit dem Polizisten sprechen. 
    „Was hat das hier zu bedeuten? Was ist denn der besagte neue Stand der Ermittlungen?“ 
    „Das wird Ihnen Kommissarin Sänger erklären. Wir haben nur den Auftrag, Sie schnellstens zu ihr zu bringen“, erklärt der junge Beamte ihm. 
    Nina findet nicht, dass seine Stimme auch nur halb so freundlich klingt wie am Sonntag, als er sie heimgebracht hat. Ihr kurzes Partykleid erscheint ihr für den Anlass absolut ungeeignet. Die ganze Sache ist ihr furchtbar peinlich und unheimlich. Noch unheimlicher wird ihr, als der Polizist Simon in den Fond des Wagens bugsiert. Er tut das so, wie es in Krimis immer zu sehen ist, wenn festgenommene Verbrecher abtransportiert werden. Nina wird auf den Beifahrersitz neben Frau Peter gesetzt. So verschlossen, wie die Beamten heute wirken, wagt sie nicht, weitere Fragen zu stellen. Die Fahrt verläuft in eisigem Schweigen.
     
     

    Im Präsidium werden sie getrennt. 
    Nina wird gebeten, auf dem Flur eines langen Ganges Platz zu nehmen und einen Augenblick Geduld zu haben. Sie kann Simon gerade noch einen verzweifelten Blick zuwerfen, als er hinter einer der vielen Türen verschwindet. Lange muss sie nicht warten. Ein Mittvierziger, der sich ihr freundlich als Kommissar Frederic Schürle vorstellt, bittet sie in einen Büroraum. Erneut gibt Nina alle Ereignisse des Tages in der Hütte zu Protokoll. Der Beamte tippt ihre Aussage in den Computer. 
    Sie friert jämmerlich, obwohl der Raum gut geheizt zu sein scheint. Schürle sitzt jedenfalls hemdsärmelig an seinem Schreibtisch, während Nina ihren Steppmantel immer dichter um sich zieht. Ihre Zähne wollen sich kaum davon abhalten lassen, laut aufeinanderzuklappern. Ihre Nerven liegen blank, und plötzlich bricht es aus ihr heraus. „Haben Sie Dr. Magnussen jetzt festgenommen? Warum denn bloß?“ 
    „Beruhigen Sie sich, Frau Tewes. Wir haben ihn nicht festgenommen. Wir haben nur eine Aussage gegen ihn, einen alten Fall betreffend. Ich darf Ihnen aber leider nichts Genaues sagen“, versucht er zu erklären. 
    Nina will und kann sich nicht beruhigen. „Was für ein alter Fall? Haben Sie etwas von dem Wilderer gehört? Hat er Simons verschwundene Verlobte umgebracht? Dem traue ich alles zu!“, sagt Nina schlotternd. 
    Frederic sieht sie gespannt an. „Was wissen Sie von der Sache?“ 
    „Alles, was er mir erzählt hat! Ich weiß, dass er nicht mal wusste, dass sie wieder in der Stadt ist. Ich weiß, dass er an dem Tag, als sie verschwand, angeschossen wurde. Und dass er viele Tage in seiner Hütte gesessen und auf sie

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